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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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»Jaa, ist da Fung Yoo Reinigung? Sie mein Hemd kaputt! Meine Seidenhemd Sie kaputt machen! Sie dafür bezahlen!«
    »Was?«, fragte ich außer mir. »Warten Sie, Sir, Moment mal, Sie haben die falsche Nummer, hier ist keine Reinigung. Dies ist eine Börse.«
    »Sie blöde Schlampe, Sie kaputtmachen mein Seidenhemd! Sie es elsetzen. Kosten fünfhundert Dolla!«
    »Sir, bitte, Sie haben die falsche Nummer!« Ich versuchte vergeblich, ihm verständlich zu machen, dass sein Seidenhemd nicht mein Problem war. Ich drehte mich Hilfe suchend nach links und sah, dass Drew, Will und Marchetti sich in die Leitung eingeklinkt hatten und mithörten. Sie lachten sich halb tot. Ich drehte mich in die andere Richtung und entdeckte Reese, der mit seinem Headset in der Ecke stand und zu mir herüberblickte. »Sie blöde Schlampe, Girlie-san, Sie mein Hemd kaputt! Sie mir zahlen fünfhundert Dolla!« Sie brachen in Lachen aus, als ich meinen Telefonhörer auf den Schreibtisch warf.
    »Mir reicht’s!«, lachte ich. »Ihr wollt mich fertigmachen? Fein, ich hisse die weiße Fahne. Ihr habt gewonnen!« Ich schwenkte meinen Arm hin und her, als wollte ich mich ergeben. »Wenn ich noch einen einzigen Anruf annehme, explodiert mir der Kopf. Was ist heute hier los? Das ist der reine Wahnsinn!«
    Marchetti kam herüber und massierte mir die verspannten Schultern. »Schon gut, Girlie! Wir wollten dich nur ein bisschen auflockern. Du sahst gestresst aus. Entspann dich. Kommst du heute mit?«
    »Sorry, Männer , ich kann nicht. Ich muss diese Tabellen für Chick fertig machen. Viel Spaß!«
    »Okay. Viel Erfolg, Girlie!«, sagten sie wie aus einem Mund.
    Als das Telefon endlich aufhörte zu klingeln, wandte ich mich wieder den Tabellen zu und versuchte, nicht daran zu denken, was passieren würde, wenn ich nicht fertig würde.
    Gegen Abend war ich erschöpft und frustriert. Noch immer ver stand ich einige Begriffe nicht, die ich meiner Meinung nach längst verstehen müsste, und ich lebte jeden Tag in der Furcht, dass Chick wieder einen seiner berühmt-berüchtigten Tests für mich hätte. Ich konnte nicht mal einen verdammten Wagen bestellen! Wie sollte ich den Markt verstehen, wenn ich sogar das verpatzte? Ich hatte stechende Kopfschmerzen und träumte von einer heißen Dusche und Süßigkeiten, als ich gegen acht nach Hause kam. Als ich mein Gebäude betrat, hielt der Doorman mich auf und reichte mir einen Briefumschlag, der für mich abgegeben worden war. Darin war ein dreimal gefaltetes Stück Papier:
    A –
    Ich bin heute Abend zum Dinner bei Smith and Wollensky’s. Wollen wir uns hinterher bei Manchester’s auf ein Bier treffen? Ich bin gegen halb zehn da.
    – Will
    Ich fasste es nicht, dass er zu meinem Apartment gekommen war. Ich fasste es nicht, dass Will wusste, wo ich wohnte. Ich fasste es nicht, dass Will sich meinen Namen gemerkt hatte. Ich war mir nicht sicher, ob ich das nun wirklich süß finden oder mich verfolgt fühlen sollte, aber ich beschloss, mir darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Plötzlich wurde ich wieder munter. Ich duschte schnell, zog mich um, kämpfte vierzig Minuten mit dem Föhn, der Haarbürste und dem Bügeleisen, verließ meine Wohnung und machte mich auf nach Uptown.
    Manchester’s war ein kleiner englischer Pub an der Second Avenue auf der 49th Street. Sie hatten eine gute Auswahl an Bier vom Fass, aber normalerweise war es zu voll, um es zu genießen.
    Als ich in den Pub kam, saß Will am Ende der Bar neben einigen lärmenden Typen aus Europa, die sich ein Fußballspiel ansahen. Er trank ein Bier und unterhielt sich mit dem Barmann, der nur drei Zähne hatte und sich den Union Jack auf das Handgelenk hatte tätowieren lassen. Als Will mich sah, winkte er mich zu sich herüber, und die Fußballfans rückten ein Stück, um mir Platz zu machen.
    »Freut mich, dass du meine Nachricht erhalten hast. Ich habe gerade überlegt, wie lange ich warten soll, bis mir klar wird, dass du nicht kommst.« Er klopfte auf den hölzernen Barhocker neben sich, und ich hüpfte darauf.
    »Es ist erst fünf nach halb zehn, und du planst bereits deine Abzugsstrategie?«
    »Ich wollte dir bis zehn Uhr geben. Ich finde, eine halbe Stunde warten genau richtig.«
    »Ich würde sagen, fünfundvierzig Minuten, da du gar nicht wusstest, wann ich deine Nachricht erhalten habe.«
    »Gutes Argument«, sagte er und schenkte mir sein ultrabreites Strahlen. Mein Magen machte einen Salto. Das war nie ein gutes Zeichen.
    »Jedenfalls

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