Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
Vom Netzwerk:
gefällt es dir bisher?«
    »Nun ja«, zögerte ich und war mir nur zu bewusst, dass Will und Chick befreundet waren. »Fragst du offiziell oder inoffiziell?«
    »Du sitzt auf meiner Couch«, erinnerte er mich. »Das macht diese Unterhaltung ganz und gar inoffiziell.«
    »Es ist nicht schlecht. Ich meine, versteh mich nicht falsch, ich habe immer noch einen Heidenschiss vor Chick und Cruella und den meisten anderen Typen am Desk. Ich befürchte ständig, dass ich Mist baue. Die Hälfte der Zeit habe ich keine Ahnung, worüber ich rede, und es scheint, als würde ich nie genug lernen, um eine richtige Händlerin zu werden. Ich bin jetzt seit sechs Monaten dabei und komme mir immer noch wie eine Vollidiotin vor. Ich weiß nur das, was ich bisher gelernt habe, und es überwältigt mich geradezu, wenn ich darüber nachdenke, was ich alles noch nicht weiß. Kommt dir das verrückt vor?«
    »Mmmmhmmm.« Er spülte einen Bissen Kung Pow mit Rotwein hinunter. »Das ist kein Job, den du dir über Nacht aneignest. Es gibt viel zu lernen, und wenn du clever bist, was du bist, wirst du es schaffen. Du musst nur Geduld haben.«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich jemals so über den Markt rede, wie ihr es tut. Egal, wie viel ich lese, die Hälfte der Zeit sitze ich einfach da und denke, woher wissen sie das?«
    »Keiner von uns hatte anfangs Ahnung von dem, was wir tun. Glaub mir, du wirst es lernen.«
    »Wie lange hat es gedauert, bis du das Gefühl hattest, alles einigermaßen im Griff zu haben, und du nicht mehr jeden Tag befürchtet hast, dich zu blamieren?«
    »Irgendwann klappt’s schon«, scherzte er und warf die leeren Kartons in die Plastiktüte.
    Ich stand auf und streckte mich. »Danke fürs Essen und dass ich meinen Frust bei dir ablassen konnte! Ich weiß, dass du recht hast. Es nervt nur, die allerunterste in der Hierarchie zu sein.«
    »Halt durch!«
    »Das sagen alle.«
    »Dann hör auf uns! Wir wissen möglicherweise, wovon wir reden.« Er lehnte am Küchentresen und fummelte an seinem Uhrenarmband. »Möchtest du noch ein Glas?«
    Ich prüfte meine Uhr, es war Viertel vor elf, ein bisschen später, als mir lieb war für den »Abendunterricht«, aber zum Teufel damit. Ich nickte. »Sicher. Eins mehr kann nicht schaden.«
    Die Sonne schien durchs Fenster, und ich reckte mich, um die Zeit auf meinem Wecker ablesen zu können. Acht Uhr neunundzwanzig. Ich atmete tief durch, als ich herumrollte, meinen Kopf unter meinen Kissen vergrub (die sich viel fester anfühlten als sonst) und mir meine Bettdecke über den Kopf zog. Sie fühlte sich kratzig an, beinahe wie Klettband.
    Dann hörte ich, was keine Frau hören möchte am nächsten Morgen, nachdem sie sich mit einem Kollegen auf einen Drink getroffen hat: seine Stimme.
    »Du solltest lieber aufstehen. Du bist wirklich spät dran, Chick wird stinksauer sein.«
    OHHHHMEIEIEIEINGOOOOTTT .
    Bevor ich mich traute, zu realisieren, wo ich war, warf ich einen erneuten Blick auf die Uhr. Acht Uhr einunddreißig. Wenigstens musste ich mir keine Sorgen machen, mit dieser Peinlichkeit leben zu müssen. Chick würde mich umbringen.
    »Scheiße!« Ich schoss hoch im Bett. »Warum hat dein Wecker nicht geklingelt?«, schrie ich in totaler Panik, als ich mich hochrappelte und meine Sachen einsammelte. Irgendwie war ich sogar dankbar dafür, dass diese Verspätung mir eine Entschuldigung gab, blitzartig aus dem Bett zu verschwinden. »Weißt du was? Dich wird Chick auch umbringen.«
    »Ich habe keinen Hausgast erwartet.« Er lachte, als ich wie ein Tasmanischer Teufel herumrannte. »Chick weiß, dass ich heute später komme, weil ich mich mit einem Klienten um halb zehn zum Frühstück treffe, sodass ich aus dem Schneider bin. Du musst jedoch möglicherweise Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm beantragen.« Ich sammelte mein T-Shirt, den Pullover und die Hose vom Fußboden auf. Im schlimmsten Fall käme ich zweieinhalb Stunden zu spät. Im besten Fall würde mich auf dem Weg ins Büro ein Bus überfahren. »Benimmst du dich meinetwegen wie eine Verrückte oder weil du Angst hast, zu spät zur Arbeit zu kommen? Ich wüsste nur gern fürs Protokoll, warum genau du ausflippst. Oh, und klau mir nicht mein Giants-Trikot!«
    Ich blickte an mir herunter. Wenigstens war ich angezogen. Ich entdeckte eine zusammengeknüllte Socke unter der Kommode und raste ins Bad, um mich umzuziehen. Will zeigte ich auf dem Weg dorthin den Stinkefinger.
    Es blieb keine Zeit zum Duschen, nicht

Weitere Kostenlose Bücher