Alleinerziehend mit Mann
berufstätige Mütter ständig von A nach B nach C rennen um dann, wenn sie bei Z angelangt sind, sofort wieder bei A anzufangen. Ganz zu schweigen von den »To-do-Listen« die Mütter abarbeiten, die so lang sind, dass man sie problemlos zweimal um die Erdkugel wickeln könnte.
Wie kann einem da langweilig sein, wenn man so viel zu tun hat, dass man eigentlich schon gar nicht mehr weiß, was man alles zu tun hat?
Das liegt einfach daran, dass das Leben von Müttern im Großen und Ganzen aus dem immer Gleichen besteht. Tagein. Tagaus. Aufstehen. Kinder wecken. Frühstück machen. Brotzeit machen. Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen. In die Arbeit rennen. Kinder vom Kindergarten oder der Schule abholen. Putzen. Aufräumen. Einkaufen. Abendessen machen. Kinder ins Bett bringen. Selbst tot ist Bett fallen. Im Koma liegen, bis der Wecker klingelt. Aufstehen. Kinder wecken. Frühstück machen. Brotzeit machen. Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen. In die Arbeit rennen. Kinder vom Kindergarten oder der Schule abholen. Putzen. Aufräumen. Einkaufen. Abendessen machen. Kinder ins Bett bringen. Selbst tot ist Bett fallen. Im Koma liegen, bis der Wecker klingelt. Aufstehen. Kinder wecken. Frühstück machen. Brotzeit machen. Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen. In die Arbeit rennen …
Wie man schon beim Lesen merkt, immer das Gleiche ist stinklangweilig. Klar wird das Ganze ab und zu von ein paar Highlights unterbrochen: ab und zu Ausgehen, Wochenenden oder Ferien. Aber selbst an den Wochenenden oder in den Ferien bleibt man ja Mutter. Und das heißt aufstehen. Frühstück machen …
Ich will nicht jammern. Mit Kindern hat man die besten Momente des Lebens. Die ganze Essenz dessen, was quasi das Leben ausmacht. Nichts kann es toppen, wenn eine kleine Hand sich vertrauensvoll in meine schmiegt oder man einen feuchten Kuss mit etwas Rotze dazu und den Worten »du bist die beste Mama auf der ganzen Welt« bekommt.
Das sind die Highlights. Aber es gibt eben auch den Alltag.
Ich habe irgendwann mal in einer englischen Zeitung gelesen, dass zwei Drittel aller britischen Mütter komplett gelangweilt sind von ihrem Leben. Das kann ja jetzt nicht nur am englischen Wetter liegen.
Unsere Gehirne brauchen eben nicht immer nur das Gleiche, um sich wohl zu fühlen. Das Gleiche ist nicht schlecht und gibt sicher auch ein wohliges Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Aber wir brauchen auch Abwechslung, Aufregung (die positive natürlich), und wir brauchen etwas, auf das wir hinarbeiten können, wir brauchen intellektuelle Herausforderungen, um nicht gelangweilt zu sein und um uns weiterentwickeln zu können.
Zweihundertmal im Jahr eine neue Klopapierrolle einzulegen ist, egal wie man es betrachtet, ganz sicher keine intellektuelle Herausforderung. Die ganz Entspannten unter uns können es vielleicht noch als Zen-Meditation durchgehen lassen. Aber da muss man geistig wirklich schon fast im Nirwana weilen – und welche Mutter tut das schon?
Hinzu kommt noch, dass viele Mütter hochqualifizierte und vollkommen überqualifizierte Windelwechslerinnen sind. Und damit meine ich nicht nur diejenigen, die sich nach dem ersten, zweiten, dritten Kind erst mal oder für immer entscheiden, ganz zu Hause zu bleiben, obwohl sie einen Dr. Dr. in Chemie und Physik haben. Nein, ich meine all die berufstätigen Mütter unter uns, die vor dem Kind einen interessanten, anspruchsvollen Job hatten, mit dem sie gutes Geld verdient haben.
Tja.
Und dann kommt das erste Kind. Und dann suchen die Mütter meistens vor allem eins: einen flexiblen Job mit flexibler und vor allem weniger Arbeitszeit. Frau muss sich da nichts vormachen. Eine Sechzig-Stunden-Woche und ein kleines Kind sind nicht wirklich unter einen Hut zu bringen. Man kann nicht im Außendienst einer IT -Firma arbeiten und gleichzeitig einen Dreijährigen rechtzeitig vom Kindergarten abholen.
Also arbeiten viele Mütter – wenn überhaupt – halbtags.
Ich kenne keine Frau, die jemals mit einem Halbtagsjob Karriere gemacht hätte.
Halbtags gibt’s keine Karriere. Halbtags gibt’s Taschengeld und Gnadenbrot. Obwohl die meisten Mütter, die den halben Tag arbeiten, in diesen vier, fünf Stunden so viel erledigen wie manch andere an einem Acht-Stunden-Tag. Aber das ist eine gänzlich andere Geschichte.
Nein, es ist nicht toll, immer wieder Klorollen zu wechseln oder immer wieder den gleichen Fußboden zu wischen, der sowieso
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