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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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flauschigen Kissen. Wir haben sogar einen Wasserspender. Allerdings keinen Kühlschrank. In jeder Zelle steht ein Buchregal. Unseres enthält ausschließlich Horrorromane und Bücher über wahre Verbrechen. Vermutlich, um uns in Stimmung zu bringen.
    Oh, und ich darf nicht das inspirierende, an die Wand gemalte Motto vergessen: ›Heute ist wahrscheinlich der letzte Tag deines Lebens.‹ Drollig, was?
    Ich denke, ich gebe jetzt weiter an Rodney, damit er … nein, halt, ich glaube, jemand sperrt gerade die Tür auf.
    (Geräusche einer sich öffnenden Tür. Schritte.)
    »Hallo, Todgeweihte, wie geht’s? Ich komme einen von euch holen. Einer von euch wird heute Nacht sterben! Wer könnte es wohl werden? Ich weiß nicht, hier sind so viele tolle Anwärter zur Auswahl. Ene, meine, muh, und raus bist du, raus bist du noch lange … oh, nein, der da gefällt mir. Groß und stark. Wie heißt du?«
    »Er hat dich nach deinem Namen gefragt, Arschloch!«
    »Also, Foster, das ist nun wirklich keine Art, mit einem Sterbenden zu reden. Du musst wirklich bessere Manieren im Umgang mit Leuten lernen, die nur wenige Augenblicke davon entfernt sind, einen schrecklichen, scheußlichen, unerträglich schmerzvollen Tod zu sterben. Also noch mal: Wie heißt du?«
    »Rodney Telfare.«
    »Rodney Telfare! Tja, Rodney,
du wirst sterben!
Ich hoffe, das versaut dir nicht den Abend. Okay, Foster, schaff ihn hier raus und zum Ring. Wir treffen uns dort.«
    »Klar. Wär’ doch unzumutbar, dass du hier mal etwas machst.«
    »Ach, hör mit dem verfluchten Gejammer auf. Du benutzt diesen Viehtreiber nur allzu gern, und das weißt du selbst.«
    »Ja, das stimmt allerdings.«
    »Auf Wiedersehen, alle zusammen. Seht euch vor! Das nächste Mal könnte ich
euch
holen kommen.«
    (Geräusch einer sich schließenden Tür.)
    »Was für ein Arsch. Na schön, Rod, du kannst es mir schwierig machen, oder du kannst nett sein. Siehst du diese Kanone? Für jede Sekunde, die du mir Ärger machst, bekommt einer deiner Mitgefangenen eine Kugel ab, angefangen mit deinem Zellengenossen. Komm rüber zum Gitter. Gut.
    (Ein Schmerzensschrei. Geräusch eines zu Boden sackenden Körpers.)
    »He, he, sieh nur, wie er zuckt. Und wenn du nicht an seiner Stelle sein willst, dann bleib dort hinten, wo du bist.«
    (Geräusch der aufgleitenden Zellentür. Körper wird hinausgeschleift. Tür fällt zu.)
    »Verdammt, was haben wir dem Typ bloß zu essen gegeben?«
    (Geräusch einer sich erst öffnenden, dann wieder schließenden Tür.)
    O Gott.
    Ich … ich … ich schalte den Rekorder jetzt aus.

K APITEL Z EHN
    Das Essen hätte der Zeitpunkt sein sollen, zu dem ich über meinen Schatten als Mr. Vorsicht sprang und etwas
unternahm
. Vielleicht hätte ich mir ein Steakmesser oder eine Hummerschere greifen und versuchen können, Stan als Geisel zu nehmen. Natürlich war mir klar, dass so etwas nicht funktioniert hätte, trotzdem war ich wütend auf mich, weil ich es nicht wenigstens versucht hatte.
    Mittlerweile war ich nicht mehr in der Lage, irgendetwas zu versuchen. Daniel und Foster waren vorausgegangen. Josie hatte mir die Augen verbunden und führte mich zusammen mit den anderen zu unserem mir unbekannten Ziel. Unterwegs sprachen sie kein Wort, und ich wusste nicht, ob ich mir mehr Sorgen über das bevorstehende Aufnahmeritual oder den Umstand machen sollte, dass sie mich von Anfang an durchschaut haben könnten.
    Sie konnten mich durchaus als ihr erstes Opfer der Saison vorgesehen haben.
    Wir gingen etwa zehn Minuten und hielten einmal inne, als eine Tür geöffnet wurde. Kalte Luft und Wind folgten, als wir uns ins Freie begaben, dann wurde eine weitere Tür geöffnet, und wir betraten wieder ein Gebäude, hatten jedoch keinen Teppichboden mehr unter den Füßen. Zwei Minuten später lief ich auf etwas, das sich wie Sand anfühlte. Nach wenigen Schritten legte mir Josie die Hände an die Hüfte.
    »Wir sind da, Süßer«, teilte sie mir mit.
    Sie entfernte meine Augenbinde, und ich stellte fest, dass ich in einer verkleinerten Version einer römischen Gladiatorenarena stand, etwa neun Meter im Durchmesser. Die Wände ragten rund zweieinhalb Meter hoch auf, es war somit aussichtslos, sie zu erklimmen. Josie ging und schloss ein Metalltor hinter sich. Ich sah, wie Mortimer und Stan oben ihre Plätze einnahmen. Stan hielt eine Tüte Popcorn.
    Daniel befand sich unmittelbar oberhalb der entfernten Wand der Arena. Er saß auf einem Thron und trug die Robe und juwelenbesetzte

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