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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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wenn er auf eines dieser Dinger geklettert wäre .
    Ein Mann in seinem Alter stieg gerade von einem Gerät, das aussah wie eine Guillotine, und ging erschöpft, aber mit zufriedener Miene in Richtung Umkleideraum. Die Frau um die fünfundzwanzig war rothaarig, sommersprossig, ausgesprochen sympathisch. Was zum Teufel hatte sie im selben Bett mit dem schleimigen Kragersen getan? Dachten Frauen manchmal auch nur an den Unterleib?
    »Haben Sie einen Augenblick Zeit? Mein Name ist Sten Ard.«
    Sie wirkte ängstlich. Das taten alle, Schuldige wie Unschuldige. Das hatte wohl was mit dem Blutdruck zu tun.
    »Um was geht es?«
    »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
    Sie sah sich etwas verwirrt um und zeigte zu den Umkleideräumen.
    »Darüber ist ein Büro, das ist jetzt wahrscheinlich leer.«
    Es war leer und karg möbliert, Schreibtisch und Stühle, ein Archivschrank und einige gerahmte Fotos von Body-buildern. Zwei waren Frauen. Keine sah aus wie Bitt. Er hoffte ihretwegen, dass sie nicht so unter ihrem erstaunlich weit sitzenden Shirt aussah wie die.
    Ard nahm ein Foto von Kragersen vor.
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Um was geht es?«, fragte sie wieder. »Es geht um einen Mord. Kennen Sie ihn?« Ard fühlte sich müde und rücksichtslos. »Er sieht aus wie Jens .« »Jens? Heißt er so?«
    »Ja . Jens Kaspersen oder so ähnlich . er ist einige Male hier gewesen.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt getroffen?«
    »Was hat er getan?«
    »Darf ich die Fragen stellen?«
    »Natürlich.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt getroffen?« »Letzte Woche, glaub ich . Mittwoch .«
    »Wo?«
    »Hier.«
    »Mittwoch. Hier.« »Ja.«
    »Nicht woanders?« »Nein . wo sollte .«
    »Sie sind hinterher nicht noch irgendwo hingegangen?« »Nein .«
    »Sind Sie ganz sicher? Es ist nicht gut, wenn Sie lügen.«
    »Okay, später am Abend haben wir noch ein Bier getrunken.«
    »Wo?«
    »Dubliners in Kungshöjd.« Ard sagte nichts.
    »Und dann sind wir eine Weile zu mir gegangen.« »Wie lang war die Weile?«
    »Tja ... ziemlich lange ...« »Wie lange?«
    »Er ist . über Nacht geblieben.«
    Sie sah schüchtern aus. War das heute so, bei dem Thema? Sie schien aus Bohuslän zu stammen, die spitzen i, wie eine kleine Wespe.
    »Sind Sie sicher, dass er die ganze Nacht geblieben ist, bis zum Morgen?«
    »Ja, wir haben zusammen gefrühstückt.«
    War es möglich, mit Preben Kragersen am selben Tisch zu sitzen? Worüber konnten sie sich unterhalten? Anabole Steroide?
    »An welchem Abend war das, haben Sie gesagt?«
    »Mittwochabend . also die Nacht zum Donnerstag . und Donnerstagmorgen.«
    »Hat er Ihnen erzählt, was er macht?«
    »Nein, ja ... er arbeitet in einem Club und ... hat was mit Fischerei auf Jütland zu tun.«
    »Er ist wegen Körperverletzung und Überfall verdächtigt. Vielleicht auch wegen schlimmerer Sachen.«
    »Er hat nichts .«
    »Wie oft haben Sie sich getroffen?«
    Ard überlegte, wie lange er Fragen stellen konnte. Der Schock ließ langsam nach bei dieser Bitt.
    »Nur einige Male. Es war das erste Mal, dass er bei mir zu Hause war.«
    Sie rang plötzlich ihre Hände. Der Schleier, der über ihren Augen gewesen war, schien sich aufzulösen. Sie sah Sten Ard lange an und dann hinaus in den Raum. Er hörte jemanden leise fluchen, wie ein Flüstern unter großem Druck.
    »Er muss die Uhr geklaut haben. Ich hatte sie zu Hause . dachte ich erst . aber dann hab ich gedacht, ich hätte sie verloren.«
    Sie sah Ard intensiv an. Ihr Blick war jetzt ganz klar.
    »Könnte er die Uhr geklaut haben?«
    »Er hat weitaus schlimmere Dinge getan.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »In Gewahrsam.«
    »Ist es so schlimm?«
    Ard erhob sich und ging zur Bürotür. Von dort, wo er stand, konnte er einen Teil des Trainingsraumes überblik-ken. Ein Stück von der Tür entfernt trainierten einige Jugendliche. Sie waren sehr muskulös. Die Oberarme waren so kräftig wie die Schenkel eines erwachsenen Mannes.
    Ard drehte sich zu der Frau um.
    »Es ist schlimm. Hier hat kein . Handel stattgefunden . vielleicht seit der dänische Freund aufgetaucht ist.«
    »Soviel ich weiß, schaffen sie es, den Laden sauber zu halten.«
    »Woran merkt man das?«
    »Tja, anfangs sieht man einem Menschen ja nicht an, ob er Anabolika benutzt. Aber nach einer Weile merkt man es. Wir hatten ein paar aggressive Jungs hier, aber die haben aufgehört. Ich glaub, der Chef hat mit ihnen geredet.«
    »Wissen Sie etwas von dem Handel?«
    »Hören Sie mal, wenn Sie glauben .«
    »Nein,

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