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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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euch tanzen. Und ich sehe weiter, daß ihr drei Söhne haben werdet und der Name weitergegeben wird.«
    Ich neigte mich zu Joe. »Die Dinger, die du gekauft hast – die waren doch in Ordnung?«
    »Beste Qualität.«
    »Jetzt muß ich mich hinlegen«, verkündete Bella. »Wenn ich eine Vision gehabt hab, muß ich hinterher immer ruhen.«
    Wir warteten, während sie aufstand und langsam die Treppe hinaufstieg. Oben fiel die Zimmertür zu, und Joes Mutter stieß einen hörbaren Seufzer der Erleichterung aus.
    »Manchmal ist sie mir richtig unheimlich«, sagte Mary Elizabeth.
    Und dann machten wir uns alle über das Essen her und vermieden es, über Ehe, Kinder und verrückte alte italienische Weiber zu sprechen.
    Ich trank meinen Kaffee und verdrückte einen ganzen Teller voll selbstgebackener Plätzchen, achtete dabei aber ständig auf die Zeit. Eddie Kuntz würde erst um neun in die Bar kommen, aber ich wollte früher da sein. Ich hatte vor, Lula und Sally in der Kneipe zu postieren, während ich die Straße überwachte.
    »Ich danke Ihnen vielmals für die Einladung, es war sehr nett«, sagte ich zu Mrs. Morelli. »Leider muß ich früher gehen. Ich muß heute abend noch arbeiten.«
    »Sind Sie einem Flüchtigen auf den Fersen?« erkundigte sich Mary Elizabeth interessiert.
    »So in der Richtung, ja.«
    »Das klingt aufregend.«
    »Das klingt mir wie eine Sünde wider die Natur«, erklärte Nonna Bella, erfrischt dem Gästebett entstiegen, aus dem Flur. »So was ist keine Arbeit für werdende Mütter.«
    »Nonna Bella«, sagte ich. »Ich bin wirklich keine werdende Mutter.«
    »Sie wissen gar nichts«, versetzte sie. »Ich war auf der anderen Seite. Ich sehe diese Dinge. Ich hab die Gabe.«
    »Okay«, sagte ich zu Morelli, als wir ein Stück gefahren waren, »was hat es nun wirklich mit dieser Gabe auf sich?«
    »Keine Ahnung. Ich hab mich nie drum gekümmert.« Er bog in die Roebling Street ein und hielt am Bordstein. »Wohin fahren wir überhaupt?«
    »Ich will in die Blue Moon Bar. Da wartet Maxines nächster Hinweis auf uns. Bring mich einfach nach Hause, ich nehm dann meinen Wagen.«
    Morelli fuhr wieder los. »Ich komm mit. Ich möcht doch nicht, daß meinem ungeborenen Kind was passiert.«
    »Das ist überhaupt nicht komisch.«
    »Also gut. Die Wahrheit ist, daß es im Fernsehen heute abend sowieso nur Mist gibt, da kann ich genausogut mitkommen.«
    Die Blue Moon Bar war unten im Regierungsviertel. Gleich um die Ecke gab es einen öffentlichen Parkplatz, aber man konnte auch direkt vor der Bar auf der Straße parken. Zu beiden Seiten der Kneipe waren kleine Geschäfte, aber sie waren um diese Zeit alle geschlossen. In den siebziger Jahren war die Kneipe eine Disco gewesen, in den Achtzigern ein Sportlertreffpunkt, und im letzten Jahr war sie in ein Pseudo-Brauhaus umgewandelt worden. Sie bestand im wesentlichen aus einem großen Raum mit einem kupferbeschlagenen Bierfaß in der Ecke, auf der einen Seite einem Tresen, der von einem Ende zum anderen reichte, und Tischen in der Mitte. Neben Getränken aller Art gab es in der Blue Moon Bar kleine Mahlzeiten: Pommes frites, fritierte Zwiebelringe, Nachos und gebratenen Mozzarella. Samstag abends war es dort immer zum Brechen voll.
    Es war noch früh für die Nachtlichter, und Morelli konnte einen Parkplatz auf der Straße ergattern, gar nicht weit vom Eingang. »Und jetzt?« fragte er.
    »Kuntz kommt um neun. Dann werden wir sehen, was passiert.«
    »Und was passiert im allgemeinen?«
    »Nichts.«
    »Mann, ich kann’s kaum erwarten.«
    Um halb neun kamen Lula und Sally und gingen rein. Kuntz traf eine Viertelstunde später ein. Ich ließ Morelli mit einem Foto von Maxine in dem Pick-up sitzen und folgte Kuntz in die Kneipe.
    »Sie sehen ganz anders aus«, sagte Kuntz.
    »Ich hatte ein paar Probleme mit meinen Haaren.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Ein neues Kleid.«
    »Nein. Es ist was andres. Ich kann’s nicht orten.«
    Gott sei Dank.
    Lula und Sally kamen rüber und stellten sich zu uns an den Tresen.
    »Was läuft?« fragte Sally.
    »Zeitverschwendung und sonst nichts«, antwortete Kuntz. »So ein Quark, diese dämliche Schnitzeljagd.« Sein Blick glitt plötzlich an mir vorbei und heftete sich auf eine Stelle hinter meiner Schulter. Ich drehte den Kopf, um zu sehen, was ihn so fesselte.
    Es war Joyce Barnhardt in einem sehr kurzen, sehr engen schwarzen Lederrock und einem signalroten Top.
    »Hallo, Stephanie«, sagte Joyce.
    »Hallo, Joyce.«
    Sie

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