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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nämlich einen Riesendeal machen können. Sie hatte einen Haufen Geld bei sich. Sie hätten das Bündel Zwanziger sehen sollen, das sie rausgezogen hat, da wär ein Pferd dran erstickt.«
    Ich nahm ihm den Zwanziger ab und schaute ihn mir an. In der Ecke war die feine Linie, die da eigentlich nicht hingehörte.
    Bernie stellte sich auf Zehenspitzen und versuchte, mir über die Schulter zu spähen. »Was interessieren Sie sich so für den Zwanziger? Ist der gezinkt oder was?«
    »Nein. Ich wollte nur sehen, ob er echt ist.«
    »Und? Ist er echt?«
    »Ja.« Eine echte Blüte.
    »Wir müssen jetzt wieder fahren«, sagte ich. »Vielen Dank, daß Sie mich angerufen haben.«
    »War mir ein Vergnügen.« Er richtete seine Glotzaugen wieder auf Sally. »War riesig, Sie kennenzulernen«, sagte er. »Wären Sie so nett und würden mir ein Autogramm geben?«
    Sally zog den schwarzen Stift aus Bernies Hemdtasche und schrieb »Mit den besten Wünschen von Sally Sweet« auf Bernies Glatze.
    »So, Kumpel«, sagte er.
    »O Mann!« Bernie sah aus, als würde er vor lauter Glück gleich platzen. »O Mann! Das ist echt stark.«
    »Geben Sie oft solche Autogramme?« fragte ich Sally.
    »Ja, aber wenn ich sonst den Leuten auf die Köpfe schreib, hab ich nicht so viel Platz.«
    »Hm.«
    Ich stromerte zu den Keksen rüber, um mir was zum Mittagessen rauszusuchen, und dachte an Morelli. Ob er wohl immer noch vor dem 7-Eleven saß? Ich könnte ihm einen Haufen Zeit und Mühe sparen. Ich war ziemlich sicher, daß Maxines Mutter dem Kassierer die falschen Zwanziger angedreht hatte. Der Laden war in ihrem Viertel. Und sie dachte sich offensichtlich überhaupt nichts dabei, die Blüten in Umlauf zu bringen. Wenn ich Morelli in meinen Verdacht einweihte, würde er wahrscheinlich das 7-Eleven aufgeben und Francine Nowicki überwachen. Das wäre ein Vorteil, dann würde ich das nicht mehr zu tun brauchen. Der Nachteil wäre allerdings, daß ich mich nicht darauf verlassen konnte, daß er mich einbeziehen würde, wenn es in die Endrunde ging. Und wenn er Maxine dingfest machte und ich nicht dabei war, würden weder Vinnie noch ich unser Geld bekommen.
    Sally und ich entschieden uns für einen Karton Feigenkekse und zwei Dosen Limonade. Nachdem wir bezahlt hatten, setzten wir uns zum Essen in den Wagen.
    »Jetzt klären Sie mich mal über Ihre Ehe auf«, sagte Sally. »Ich habe immer gedacht, Morelli bumst nur mit Ihnen.«
    »Wir sind nicht verheiratet. Und er
bumst
nicht mit mir.«
    »Na klar.«
    »Also schön, wir haben mal ne Zeitlang miteinander gebumst. Aber nicht lange. Und bumsen stimmt sowieso nicht. Das klingt so gewalttätig. Bei uns war das was anderes – äh – das war reifer Sex.«
    »Reifer Sex ist toll.«
    Ich nickte zustimmend und schob mir noch einen Keks in den Mund.
    »Aber Sie haben ne Schwäche für Morelli, stimmt’s?«
    »Ich weiß es selber nicht. Irgendwas ist da. Ich krieg nur nicht raus, was es ist.«
    Wir dachten darüber nach, während wir unsere Feigenkekse kauten.
    »Wissen Sie, was ich nicht kapier?« bemerkte Sally schließlich. »Ich versteh nicht, wieso die sich alle vor fünf Tagen noch so angestrengt haben, uns abzuschütteln, und die alte Nowicki jetzt wieder quietschvergnügt in ihrer Hütte sitzt. Es hat ihr doch überhaupt nichts ausgemacht, daß wir bei ihr angetanzt sind.«
    Er hatte recht. Da hatte sich offensichtlich etwas verändert. Meine Befürchtung war, daß Maxine sich inzwischen endgültig aus dem Staub gemacht hatte. Wenn ihre Tochter auf dem Weg in ein neues Leben war, brauchte Mrs. Nowicki nicht mehr so vorsichtig zu sein. Und Margie auch nicht. Wir waren nicht bei Margie vorbeigefahren, aber ich war sicher, sie packte gerade zu Hause ihre Sachen und erklärte ihrer Katze, warum Frauchen jetzt lange, lange weg sein würde. Wahrscheinlich würde sie ihrer Nachbarin, der Katzenhüterin, als Bezahlung einen Packen falscher Zwanziger in die Hand drücken.
    Aber sie konnte ja noch gar nicht verschwinden. Sie mußte ja noch zum Arzt. Und Francine auch. Ein Glück für mich, denn mit den Überwachungsmöglichkeiten haperte es bei mir ein bißchen. Ich war nicht das FBI. Ich hatte nicht die raffinierten Geräte, die denen zur Verfügung standen. Ich hatte nicht mal ein Auto. Ein silberner Porsche, ein 53er Buick und ein roter Firebird waren als Überwachungsfahrzeuge nicht gerade geeignet. Ich würde mir einen fahrbaren Untersatz suchen müssen, der total unauffällig war, wenn ich mich morgen vor

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