Alles auf Anfang! (German Edition)
ohne vorherige
Anmeldung!“
„Und ohne Ludger!“
„Ludger?“
„Wer ist eigentlich Ludger?“
Die beiden Frauen kicherten wie gute
Freundinnen.
So hatte sich Lisa ihr Verhältnis zu ihrer
Mutter immer gewünscht.
Bei ihrer Rückkehr aus den Bergen fand Lisa
ihre Mutter schlafend im Sessel vor dem Fernseher vor. Die Wohnung war
blitzblank und alle Kisten ausgeräumt. Frische Blumen standen auf dem Tisch.
Eine wohltuende Behaglichkeit empfing sie und ein liebevolles Gefühl für ihre
Mutter gesellte sich dazu. Vielleicht war sie in letzter Zeit auch ein wenig zu
ruppig zu ihr gewesen. Liebevoll gab sie ihr einen Kuss auf die Wange.
„Danke Mama, das hast du alles sehr schön
gemacht!“
Sie verbrachten einen harmonischen Abend
miteinander und nutzten die Gelegenheit, ihre Standpunkte und Gefühle
auszutauschen. Es war der richtige Ort, der richtige Zeitpunkt und die Chance
eines Neuanfangs zweier erwachsener Frauen, die sich beide in ihren neuen
Rollen neu definierten mussten. Eine Annäherung war nach diesem Abend das
Ergebnis. Beide waren erleichtert und gingen mit leichtem Herzen, aber mit
schwerem Kopf, dem Rotwein sei Dank, ins Bett.
Der ADAC hatte sein Auto in die nächste
Werkstatt geschleppt. Jetzt hatte Benvon
Lichtenfels den Werkstattmeister am Telefon.
„Wie jetzt? Motorschaden? Das kann doch gar
nicht sein. Ich bin doch gestern noch ganz normal mit dem Wagen nach Hause
gefahren.“
„Tja, und dort hat Ihnen wohl jemand einen
üblen Streich gespielt und Zucker in den Tank geschüttet.“
„Wer sollte so etwas tun?“
„Die Frage kann ich Ihnen leider nicht
beantworten. Ihr Auto ist jedenfalls hin. Sollen wir einen neuen Motor
einbauen?“
„Ich kläre das mit meiner Versicherung und
rufe sie gleich zurück. Danke für die Information.“
„Nicht dafür. Bis später.“
Ben von Lichtenfels war völlig entgeistert
und starrte auf seinen Schreibtisch. Seit wann hatte er Feinde?
Der Tag, hatte so vielversprechend begonnen
hatte, entwickelte sich im weiteren Verlauf so mies.
Wieso war Lisa aus Carlas Büro gestürmt? Er
war gerade auf dem Weg zu Carla, als er fast mit Lisa zusammengeprallt war.
„Das ist wohl unser Schicksal!“ hatte er
scherzend gesagt und die Arme ausgebreitet.
Der Blick, den er dafür geerntet hatte, war
finster und menschenverachtend. Lisa machte auf dem Absatz kehrt und ging in
eine andere Richtung. Irgendetwas musste zwischen den beiden Frauen passiert
sein.
Von Carla hatte er keine Aufklärung zu
erwarten. Zeuge des Aufeinandertreffens war lediglich eine unberührte
Schwarzwälder Kirschtorte.
„Weiber!“ hatte er im ersten Augenblick
gedacht. Aber ganz wohl war ihm bei dem Gedanken nicht, zumal er Lisa
eigentlich nicht in diese Schublade einsortieren wollte. Sie war anders, als die
Frauen, mit denen er sonst zu tun gehabt hatte.
Gerne würde er in aller Ruhe mit ihr reden.
Am besten bei einem guten Rotwein und einem vorzüglichen Essen.
Die Vorstellung, mit Lisa in einem
gemütlichen Restaurant bei Kerzenlicht zu sitzen, stimmte ihn zuversichtlich.
Jetzt musste er sich beeilen, um die U6 zu
erwischen. Er sehnte sich nach seinem Haus am Starnberger See. Wenn er nicht zu
spät heimkam, würde er noch am See joggen gehen.
Als er jedoch auf dem Beifahrersitz seines
Freundes saß, fühlte er sich lustlos. Eine schwere Müdigkeit überkam ihn und er
gähnte aus vollem Herzen.
„Na, mein Guter. Du arbeitest zu viel oder
schafft dich deine Carla?“
Vor Peter, den er seit seiner Schulzeit
kannte, hatte er keine Geheimnisse.
„Carla ist abgeschrieben, aber sie begreift
es nicht. Aber das ist nicht mein eigentliches Problem. Sie wird es akzeptieren
– müssen!. Hoffe ich!“
„Ich habe dir immer gesagt, rein sexuelle
Beziehungen schaffen zwar eine schnelle Befriedigung, machen auf Dauer aber
nicht glücklich. Du bist doch gar nicht so, Ben. Wie konntest du dich nur
darauf einlassen. Ich habe Carla zwar nur ein paar Mal gesehen. Aber wenn du
mich fragst, ist die nicht ganz koscher. Die hat so etwas Irres im Blick!“
„Jetzt übertreibst du aber. Sie möchte halt
auch ein Stück vom Kuchen, von meinem Kuchen. Sie ist bisher sehr enttäuscht
worden vom Leben. Nicht mehr und nicht weniger. Ich habe das ziemlich schnell
durchschaut und für mich ausgenutzt. Das war auch nicht in Ordnung. Aber das
ist jetzt vorbei.“
„Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.
Ich habe schon vermutet, dass du dieser Frau hörig bist. Das kannst du
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