Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles auf Anfang! (German Edition)

Alles auf Anfang! (German Edition)

Titel: Alles auf Anfang! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Muster
Vom Netzwerk:
für unser Kind sein!“
    Ben überkam eine heftige Übelkeit, gefolgt
von Schweißausbrüchen.
    Er sprang so heftig von seinem Platz, das
der Stuhl, auf dem er gesessen hatte, zu Boden fiel.
    Das Restaurant hatte sich bis zum letzten
Tisch gefüllt. Das Gepolter löste abruptes Schweigen aus. Alle Gäste starrten
auf das Pärchen, das offensichtlich eine Meinungsverschiedenheit austrug.
    Ben rückte den Stuhl an den Tisch.
    „Entschuldige, aber ich habe das dringende
Bedürfnis, an die Luft zu gehen!“
    Er legte zehn Euro auf den Tisch und
verließ das Lokal.
     
    Ziellos ging er durch die Straßen,
getrieben von dem einzigen Gedanken an Flucht.
    Nur weg, weg von dieser Frau!
    Gleichzeitig stellte sich eine Neugier ein.
Er wurde Vater? Hatte er nicht erst vor ein paar Tagen zu seinem besten Freund
gesagt, er wünsche sich eine Familie?
    Ben raufte sich die Haare und knete seine
Kopfhaut in der Hoffnung, er würde so aus seinem Alptraum erwachen.
     
    Sein Auto, sein Boot, sein Kind? Wie konnte
ein Leben in so kurzer Zeit aus den Fugen geraten?
     
    Ein Gedanke an Lisa schob sich über seine
wirren Tagträume. Ein zärtliches Gefühl schlich sich ein und eine plötzliche
Sehnsucht nach dieser Frau.
    Sie war für ihn der Schlüssel zum Glück,
das spürte er aus einer tiefen, inneren Intuition.
    Er musste sie anrufen. Jetzt!
    Aufgeregt fingerte er sein Handy aus der
Innentasche seines Sakkos. Dabei fiel ein Stück Papier zu Boden. Der Wind
wollte es davon tragen, doch Ben stoppte es mit seinem Fuß.
     
    Schmutzig und verdreckt erkannte er den
Zeitungsausschnitt, den er sich aufgehoben hatte.

 
 
Sie fühlen sich wie ein Zimmer
ohne Möbel, wie ein Urlaub ohne Sonne? Sie sind erfolgreich - und dennoch
fehlt Ihnen das Entscheidende?
    Wir haben, was Sie suchen!
    Rufen Sie uns an. Jetzt!!!
    Telefon: 069 / 78 78 555
 
     
    Noch nie in seinem Leben war er von so
starken Gefühlen überrascht worden. Ja, jahrelang hatte er sich wie ein Zimmer
ohne Möbel, wie ein Urlaub ohne Sonne gefühlt.
    Da er aber einen Gedanken an sich selber,
an die Privatperson Ben von Lichtenfels, niemals zugelassen hatte, fehlte ihm
nichts.
    Einen eventuellen Anflug von Leere konnte
er stets mit Arbeit überdecken. Sein innerer Ben wurde vernachlässigt und
schnelle Befriedigung mit Liebe verwechselt.
     
    Jetzt, da er das endlich erkannt hatte und
eine Frau in seinem Leben aufgetaucht war, mit der er sich ein gemeinsames
Leben vorstellen konnte, die vom Leben so unberührt und unverdorben war, dass
er stets das Gefühl hatte sie in Arm nehmen zu wollen, da bekam eine andere
Frau ein Kind vom ihm?
    Er wählte die Nummer der Auskunft und ließ
sich gleich mit dem Teilnehmer Martha Seiler verbinden. Niemand hob ab.
    Enttäuscht legte er auf.
    Vielleicht war es auch gut so. Der Gedanke,
ihr könnte etwas passiert sein, jagte ihm Angst ein. Er beschloss selber zu
ihrer Wohnung zu fahren.
    Er winkte sich ein Taxi herbei und ließ
sich nach Schwabing fahren.
    Dort angekommen stieg er aus. In diesem
Haus wohnte sie also. Weißer Jugendstilbau, hoch bewachsen mit Efeu. In zwei
Wohnungen brannte Licht. Der Rest war dunkel. Er las die Namensschilder. Es
musste die Wohnung im Dachgeschoß sein. Ben klingelte. Niemand öffnete die Tür.
    Als er sich gerade ein paar Schritte
rückwärts von der Häuserfront entfernen wollte, um einen besseren Blick auf den
Dachgiebel zu ergattern, verließ jemand das Haus.
    Schnell sprang er nach vorn. Nun war er im
Hausflur. Ob ihn das allerdings weiterbringen würde, war fraglich. Er stieg die
knarzenden Holzstiegen hoch. Sein Herz klopfte heftig, als er vor Lisas
Wohnungstür stand.
    Es drang Licht durch die eingelassene
Milchglasscheibe im oberen Drittel der Holztür. Er schaute durch den
Briefschlitz. Niemand war zu sehen, aber man hörte Schritte und ab und zu ein
Husten.
    Sie war da! Sofort drängte sich die Frage
in ihm auf, warum sie nicht zur Arbeit kam und nicht angerufen hatte.
Normalerweise sollte er wieder gehen!
    Er wollte gerade am Absatz kehrtmachen, als
das Licht in der Wohnung gelöscht wurde und alsbald die Wohnungstür geöffnet
wurde. Wie angewurzelt blieb er stehen, als abgeschlossen wurde.
    „Guten Abend!“
    „Guten Abend! Entschuldigen Sie, aber wohnt
hier nicht Lisa Seiler?“
    „Wer fragt das?“
    „Entschuldigung. Mein Name ist Ben von
Lichtenfels. Ich bin der Arbeitgeber von Lisa Seiler. Sie ist seit ein paar
Tagen nicht in der Arbeit erschienen und hat sich auch nicht krank

Weitere Kostenlose Bücher