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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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aber nach wie vor niemanden sehen außer dem Glatzkopf in der ersten Reihe. Er lächelt mich an, bot aber nicht mit.
    » DREITAUSENDFÜNFHUNDERT !« Der Auktionator zeigte mit dem Hammer auf die rechte Saalseite. »Wir haben DREITAUSENDFÜNFHUNDERT Dollar von der großen Dame mit den blonden Haaren zu meiner Rechten.«
    Die große Dame mit den blonden Haaren? Redete er etwa von Mackie? Wie viel Wein hatte sie denn bitte getrunken?
    »Wir sind jetzt bei DREITAUSENDFÜNFHUNDERT Dollar … Höre ich VIERTAUSEND ?«
    Nichts.
    Ich verschränkte lächelnd die Finger. War’s das? Dreitausendfünfhundert Dollar war gar nicht übel!
    » FÜNFTAUSEND !«, schrie der Auktionator plötzlich. » FÜNFTAUSEND Dollar von dem Herrn dort hinten!« Ein Raunen ging durch die Menge.
    Fünftausend Dollar? Für ein Abendessen mit mir?
    » FÜNFTAUSEND Dollar«, wiederholte der Auktionator. »Fünftausend zum Ersten … zum Zweiten … ZUM DRITTEN. VERKAUFT für FÜNFTAUSEND Dollar!«
    Das Publikum applaudierte johlend. Ich lächelte noch einmal blind ins Scheinwerferlicht, machte dann einen Knicks und verließ die Bühne. Ich wusste nicht recht, was mich mehr begeisterte – das Fünftausend-Dollar-Gebot oder die Tatsache, dass ich nicht vor Aufregung in Ohnmacht gefallen war.
    *
    Als die Auktion beendet war, versammelten wir uns auf Tracys Geheiß noch einmal alle hinter der Bühne. Gleich sollten sich die Herrschaften, die jeweils den Zuschlag erhalten hatten, im Aufenthaltsraum zu uns gesellen, und nach einer halben Stunde würden wir gemeinsam zum Abendessen schreiten. Ich konnte es kaum erwarten, herauszufinden, wer mich ersteigert hatte. Das Dessous-Model hatte den höchsten Preis erzielt, aber hey, für mich hatte jemand immerhin halb so viel hingeblättert. Was durchaus gerechtfertigt war, wenn man bedachte, dass ich auch nur halb so viel Oberweite hatte, wenn überhaupt.
    Auf dem Weg zurück zum Aufenthaltsraum wurde ich von Tracy abgefangen. »Waverly, könnte ich kurz mit Ihnen reden?«
    Ich blieb stehen. »Klar, was gibt’s?«
    Sie spitzte die Lippen. »Tja, es gab leider eine kleine Panne bei Ihrer Versteigerung.«
    Oh, Mist. Mein Bieter hatte es sich anders überlegt, und jetzt stand ich ohne Begleitung da.
    »Äh, kein Problem«, sagte ich. »Irgendwie hatte ich fast damit gerechnet.«
    Tracy lachte. »Es ist nicht, was Sie vermutlich denken. Ihr Bieter musste wegen eines Notfalles dringend weg.«
    Was für ein Glück! Hm, vielleicht aber auch nicht. Was bedeutete das jetzt für mich?
    »Und was bedeutet das jetzt für mich?«, fragte ich.
    »Nun, darüber wollte ich mit Ihnen reden. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir das Date auf morgen Abend verschieben. Ich weiß, wir hatten etwas anderes vereinbart, aber ich wäre Ihnen unheimlich dankbar, wenn Sie einwilligten.«
    Hmm. Samstagabend wollten wir es so richtig krachen lassen – schließlich musste nicht nur mein runder Geburtstag gefeiert werden, sondern auch McKennas Junggesellinnenabschied.
    »Eigentlich habe ich morgen Abend schon etwas vor. Wie lange würde es denn ungefähr dauern?«
    »Nicht allzu lang. Sie werden um halb acht im Hotel abgeholt, und spätestens um zehn ist es vorbei, versprochen. Sie müssen lediglich mit dem Herrn zu Abend essen, und wir kommen für sämtliche Kosten auf, ganz egal, wohin Sie gehen.«
    Ich schluckte und nickte. »Okay, einverstanden.«
    »Da fällt mir jetzt wirklich ein Stein vom Herzen, Waverly. Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen.«
    »Gern geschehen. Wer hat mich denn eigentlich ersteigert?«
    Tracy ließ suchend den Zeigefinger über einen Zettel auf ihrem Klemmbrett gleiten.
    »Ein Mr Feldman. Wendall P. Feldman aus Dallas, Texas.«
    Wendall P. Feldman? Ein Mann namens Wendall P. Feldman hatte für ein Abendessen mit mir fünftausend Dollar hingeblättert?
    »Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen?«, sagte ich.
    »Natürlich.«
    »Ist der Herr zufällig sehbehindert?«
    Sie verpasste mir mit dem Klemmbrett einen Klaps auf die Schulter. »Unsinn. Und jetzt gehen Sie nach nebenan und feiern Sie Ihren Geburtstag.«
    »Woher wissen Sie eigentlich, dass ich heute Geburtstag habe?«, fragte ich.
    Sie zwinkerte mir zu. »Das hat mir ein Vöglein gezwitschert.«
    *
    Die Party war ein Riesenspaß. McKenna, Andie und ich verstanden uns prächtig mit den Barkeepern, und auf der Tanzfläche liefen wir zu Hochform auf. So ausgiebig hatte ich seit dem College nicht mehr getanzt. Die Band spielte nicht nur meine geliebten

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