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Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Moriarty
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sein Hefebrötchen auf den Teller zurück. »Ich habe praktisch schon zugesagt, dass du mitkommen wirst. Das ist eine große Sache für sie. Und für mich auch. Ich habe ihnen nie eine andere Frau vorgestellt. Das wird nicht leicht für sie sein – sie werden das Gefühl haben, dass du Colleens Platz einnimmst. Sie trauern natürlich immer noch um sie. Über den Verlust eines Kindes kommt man nie hinweg. Aber sie freuen sich schon sehr darauf, dich kennenzulernen. ›Ellen wird ein Teil von Jacks Leben sein, und darum soll sie auch ein Teil unseres Lebens sein‹, hat Millie gemeint.«
    Er nickte, als wollte er das Besondere dieses Satzes unterstreichen, und lächelte Ellen dann fast wehmütig an, so als müsste sie Millies Tapferkeit genauso bewundernswert finden wie er selbst.
    Wut stieg in Ellen auf, Wut auf alles und jeden. Sie hatte keine große Lust, sich mit dem Fremden, der ihr Vater war, zu treffen. Sie hatte auch keine große Lust, die Eltern von Patricks verstorbener Frau kennenzulernen. (Natürlich fühlte sie sich schuldig, weil sie am Leben war und Colleen, ihr einziges Kind, nicht – dass sie Schuldgefühle empfand, war ganz normal.)
    Sie war schwanger. Sie war noch nie im Leben so müde gewesen. Ihr Flur war vollgestopft mit irgendwelchem Zeugs . Sie wollte nichts weiter als schlafen, schlafen, schlafen, und dass Patrick, während sie schlief, diese Kartons fortschaffte.
    Das war es, was sie am Sonntag tun wollte.
    Patrick schleckte Honig von seinen Fingern. »Jack kann es kaum erwarten, dass du Millie und Frank kennenlernst. Du würdest sie hypnotisieren, hat er zu ihnen gesagt.«
    Ellen starrte ihn an. »Du hast zu Jack gesagt, ich würde mitkommen, noch bevor du mich überhaupt gefragt hast?«
    »Ja, ich weiß, tut mir leid. Ich bin ein Idiot. Für mich war es klar, dass du mitkommst.«
    »Aber ich kann nicht mitkommen!«, sagte Ellen.
    »Aber wenn du deinen Dad fragst, ob …«
    »Er ist nicht mein Dad«, stieß Ellen hervor. Sie spürte, dass sie die Zähne zusammenbiss, und zwang sich, ihre Kiefer zu lockern. »Ich kenne diesen Mann nicht«, fügte sie ruhiger hinzu. »Bitte nenn ihn nicht meinen Dad.«
    »Schön. Ich weiß, wie wichtig diese Begegnung mit deinem Vater für dich ist. Natürlich ist sie das. Aber ich bin sicher, es würde ihm nichts ausmachen, wenn …«
    »Ich werde dieses Essen nicht verschieben«, fiel Ellen ihm ins Wort. »Du wirst Millie und Frank erklären müssen, dass es dieses Mal nicht geht. Ich werde das nächste Mal mitkommen.«
    »Ist dir die Begegnung mit ihnen unangenehm? Sträubst du dich deshalb so? Du brauchst keine Angst deswegen zu haben. Himmel, sie waren sogar nett zu Du-weißt-schon-wem, und das war kurz nach Colleens Tod.«
    »Zu Du-weißt-schon-wem ? Du meinst Saskia ? Du hast doch vor zwei Sekunden gesagt, du hättest Colleens Eltern nie eine andere Frau vorgestellt!«
    »Eine andere normale Frau«, erwiderte Patrick. Er war laut geworden. »Sie zählt nicht.«
    Auch Ellen hob die Stimme. »Aber damals hat sie gezählt!«
    Sein Gesicht nahm jenen Ausdruck von mühsam beherrschter Wut an, den es immer bekam, wenn Saskias Name fiel. »Warum ergreifst du Partei für sie?«
    »Ich sage doch bloß …«
    »Ach, vergiss es!« Er machte eine zornige Handbewegung. »Vergiss den Sonntag. Ich hätte überhaupt nicht davon anfangen sollen. Du hast recht. Wir fahren ein andermal hin.« Er sprang auf. »Ich werde noch ein paar Kartons aus dem Haus holen.«
    Er stürmte aus der Küche und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Danke, dass du all meine Hefebrötchen aufgegessen hast!«, schrie Ellen ihm hinterher.
    Und dann griff sie zu ihrer eigenen Verblüffung nach dem Teller und schleuderte ihn gegen die Wand.
    Alle ziehen um.
    Jeff von nebenan zieht ein Stück weiter die Küste hinunter. Eine lebhafte neue Familie wird in sein Haus einziehen. Patrick und Jack ziehen bei Ellen ein. Überall ist Bewegung. Ich bin die Einzige, die stillsteht.
    Heute nach der Arbeit fuhr ich zu Patrick. Ich saß im Auto und schaute zu, wie er Kartons auf die Ladefläche seines Geländewagens wuchtete. Anscheinend hält er immer noch nichts von Umzugsfirmen. Ich weiß noch, wie ich bei ihm eingezogen bin. Er bestand darauf, den Umzug selbst in die Hand zu nehmen. Stinky hat ihm dabei geholfen. Ich habe so lange auf Jack aufgepasst. Wir sind in den Park ein Stück die Straße hinuntergegangen. Da war ein kleines Mädchen ungefähr in Jacks Alter. Jack dachte, der Park gehöre ihm allein,

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