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Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Moriarty
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tat einen tiefen Atemzug und sah Ellen an. »Das war kein besonders guter Tag für uns beide, hm?«
    Sie zeigte auf ihren Bauch. »Psst! Das war ein besonders guter Tag, weißt du nicht mehr?«
    Er legte seine Hand kurz auf ihren Bauch. »Das war es, du hast recht.«
    Nachdem er sein Blackberry auf das Nachttischchen gelegt hatte, zog er die Bettdecke hoch und deckte Ellen damit zu.
    »Flaches Kissen.«
    »Upps!«, sagte Ellen. Sie tauschten ihre Kopfkissen.
    Sie knipsten gleichzeitig ihre Nachttischlampen aus und legten sich Rücken an Rücken nebeneinander. Patrick tippte ihr sachte mit seiner Ferse ans Bein, um ihr eine Gute Nacht zu wünschen, und Ellen erwiderte die Geste.
    Sie waren noch kein halbes Jahr zusammen, aber schon hatten sie ihre eigenen kleinen Rituale entwickelt, ihre eigenen Gewohnheiten und Bräuche. Es war, als ob jedes Paar, das sich neu zusammenfand, ein neues gemeinsames Reich erschuf.
    Saskia war nicht bereit, sich aus ihrem Reich vertreiben zu lassen.
    Ellen schloss die Augen. Sofort sah sie Ian Romans Gesicht vor sich, als hätte er hinter einem Vorhang gelauert und nur darauf gewartet hervorzuspringen, sobald sie die Augen zumachte.
    I ch werde Sie fertigmachen. Ich werde dafür sorgen, dass Sie Ihren Laden dichtmachen können.
    Das konnte er doch nicht wirklich, oder? Sie würde wegen eines gehässigen Artikels doch nicht all ihre Patienten verlieren, oder? Sie würde das Vertrauen, das sie sich jahrelang erarbeitet hatte, doch nicht über Nacht einbüßen, oder? Alles nur wegen eines einzigen Artikels? Und wie schlimm konnte dieser eine Artikel schon werden? Sie war doch keine heimtückische Hochstaplerin. Sie hatte nichts Unrechtes getan. Sie würden sich doch nicht einfach irgendetwas aus den Fingern saugen, oder? Das war doch nicht möglich?
    Und ob das möglich war. Sie dachte an all die Promi-Nachrichten, die verkündet hatten, Jennifer Aniston und Brad Pitt würden sich wieder versöhnen, obwohl das ganz klar nicht der Fall war. Aber sie war keine Prominente. Niemand interessierte sich für ihr Leben, während sich alle wünschten, dass Brad und Jennifer wieder zusammenkamen. Deshalb wurden solche Nachrichten in die Welt gesetzt – weil es das war, was die Leute hören wollten.
    (Sie selbst wünschte sich ja auch, dass Brad und Jennifer wieder ein Paar wurden.)
    Diese Lisa Hamilton würde doch sicherlich so viel berufliche Integrität haben, dass sie nicht nur mit Luisa, sondern auch mit anderen Patienten von Ellen sprach. Oder ließ man ihr vielleicht gar keine Wahl? Hatte Ian Roman sie angerufen und ihr klipp und klar gesagt: »Entweder Sie machen diese Frau fertig, oder Sie sind Ihren Job los«?
    Und die arme Journalistin hatte einen Ehemann, der sie schlug, und drei kleine Kinder, von denen eines auf eine Organspende angewiesen war, was eine teure Operation bedeutete, deshalb durfte sie ihren Job auf gar keinen Fall verlieren. Ellen musste also geopfert werden.
    Okay, vielleicht ging jetzt auch ihre Fantasie mit ihr durch.
    »Kannst du nicht schlafen?« Patricks Stimme klang laut in der nächtlichen Stille.
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    Er knipste das Licht wieder an. »Soll ich uns ein Glas Milch holen? Oder lieber einen Tee?«
    »Nein, danke«, erwiderte Ellen gähnend. Sie setzte sich auf.
    »Wie wär’s mit Sex?«, fragte er ohne große Begeisterung.
    Sie lachte. »Mir ist offen gestanden nicht danach zumute.«
    »Mir auch nicht«, gestand er. »Ich glaube, ich werde diesem Kunden eine gepfefferte E-Mail schreiben. Oder irgendetwas kurz und klein schlagen. Oder eine Runde um den Block laufen.«
    »Komm, machen wir eine Entspannungsübung«, schlug sie vor. Die Ablenkung würde ihr guttun.
    »Das ist zu anstrengend für dich. Du hast doch schon genug um die Ohren.«
    »Das macht mir nichts aus«, erwiderte sie. »Ich gerate dabei selbst in Trance.«
    »O Gott, ich danke dir, ich hab mich nicht getraut, dich darum zu bitten«, entgegnete Patrick seufzend. »Kaum zu glauben, wie abhängig ich davon geworden bin.«
    Zehn Minuten später war er in Trance, und Ellen selbst befand sich in jenem angenehmen fließenden Zustand, in den sie sich jedes Mal, wenn sie Patrick hypnotisierte, versetzte.
    »Ich möchte, dass du in eine Zeit zurückkehrst, als du vollkommen entspannt warst. Lange bevor du dem Druck der beruflichen Selbstständigkeit ausgesetzt warst. Denk an eine Zeit, als du gelöst und glücklich warst. Bist du schon dort?«
    Er nickte.
    »Wo bist du jetzt?«
    »In

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