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Alles bleibt anders (German Edition)

Alles bleibt anders (German Edition)

Titel: Alles bleibt anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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Hause, nach Caputh. Dort wohnt Hemmbacher in dem Haus, in dem damals, bis 1934, Albert Einstein gelebt hatte, bevor er zu den Amerikanern übergelaufen war. Die Gestapo verpasste Robert eine elektronische Fußfessel, die es ihm nicht erlaubte, sich mehr als hundert Meter von Hemmbachers Haus zu entfernen, ohne dass ihn die Fußfessel mit Elektroschocks bestrafte. Das Haus selbst wurde rund um die Uhr von Polizisten bewacht.«
»Aber ihr habt ihn befreit?«
»Ja. Doch der Preis war hoch. Von unseren Leuten sind drei getötet worden, von der Gestapo zwei. Auch die Fußfessel hat sich als ein erheblich größeres Problem entpuppt, als wir befürchtet hatten. Die Entfernung der Fessel, die Haft in Hohenschönhausen und der Hausarrest in Caputh haben deutliche Spuren an Robert hinterlassen. Schließlich ist er nicht mehr der Jüngste.«
Der Messner, der das Ergebnis seiner Dekorationsbemühungen von Ferne begutachtet hatte, kehrte noch einmal zu der hässlichen Schale neben dem rechten Seitenaltar zurück und drapierte die Blumen noch einmal um, so dass letztlich von der Schale selbst kaum noch was zu sehen war.
Auch das in die Schale eingearbeitete Bild, das Frank zuletzt fixiert hatte – der Kopf Johannes' des Täufers, auf einem Tablett serviert – verschwand hinter Blüten und Blättern.
»Wir haben Robert nach Bornholm gebracht und haben dann beinahe zwei Jahre gebraucht, um unser Projekt wieder auf den Stand vom Mai 2005 zu bringen. Daten wurden rekonstruiert, Passwörter entschlüsselt, Programme neu geschrieben, Versuche durchgeführt. Auch die Sarkophage mussten neu gebaut werden. Das alles mit dem Wissen, dass Hemmbacher und seine Leute nun ebenfalls mit Hochgeschwindigkeit an dem Projekt arbeiteten. Er war durch unser von der Reichsführung beschlagnahmtes Material weiter als je zuvor, auch ohne die Passwörter auf den Speicherstäben. Seine Mannschaft war mit technischen und finanziellen Mitteln ausgestattet, von denen wir nur träumen konnten. Außerdem mussten wir täglich mit einer Entdeckung durch die Gestapo rechnen. Zum Glück zeigte sich unser Versteck auf Bornholm als sicher und was Genialität betrifft, kann ein Lothar Hemmbacher einem Robert Gothaer nicht das Wasser reichen. Dennoch, es bleibt ein Wettlauf mit der Zeit und wir wissen immer noch nicht, wer als erster die Ziellinie durchschreiten wird.«
Frank, der noch vor vierundzwanzig Stunden hilflos nach der Wahrheit hinter seinem Geheimnis gesucht hatte, war überrascht, mit welcher Ruhe und Gelassenheit er die unglaublich klingenden Schilderungen Karens zur Kenntnis nahm. Längst war ihm klar geworden, dass er in die andere Welt gehörte und in dieser nur eine Art 'Fremdkörper' war.
»Vergangenen Sonntag war es endlich soweit. Wir haben die entsprechenden Programme aktiviert und es hat alles zur vollsten Zufriedenheit funktioniert. Innerhalb weniger Sekunden hatten wir sämtliche vor drei Jahren bereits entdeckten Ebenen in der Ortung. Und die Ziffer vergrößerte sich mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der sie auch damals anwuchs. Wir konnten an dem Punkt weitermachen, an dem wir vor drei Jahren aufhören mussten. Obwohl wir unter Zeitdruck waren, wollten wir nichts überstürzen. Dieses Mal sollte nichts schief gehen. Und wenn wir dann wie ursprünglich geplant in die 1944er Ebene reisen und erkennen, dass dort eine bessere Welt ist als unsere, dann werden wir auch so weit sein, die unsere zu verändern.«
Frank sah sie ungläubig an.
»Der Professor hat es tatsächlich geschafft? Er hat eine Möglichkeit entdeckt, in die Vergangenheit zu reisen?«
»Er steht kurz vor dem Durchbruch. Das waren seine eigenen Worte, als wir gestern Abend zur Besprechung zusammensaßen. Während unserer Unterredung passierte aber etwas Unvorhergesehenes!«
»Was?«
Karen schmunzelte.
»Jemand hatte einen der Signalgeber aktiviert!«
Frank lächelte zurück, als Karen fort fuhr.
»Wir peilten das Signal an. In unserer Realität befindet sich an dieser Stelle keine Kirche, sondern ein Hochhaus. Natürlich hatten wir keine Ahnung, wer den Signalgeber gedrückt hatte. Dass du es gewesen warst, war natürlich mein größter Wunsch. Die zweite Möglichkeit war, dass irgendjemand den Signalgeber zufällig gefunden und einfach den Knopf gedrückt hatte, ohne zu wissen, was er damit auslöste. Die dritte Alternative gefiel uns am wenigsten.«
»Dieter Wiegand? Eine Falle?«
»Ja. Wir wussten nicht, was aus euch beiden geworden war. Aber was wir inzwischen über

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