Alles fuer ihn - Band 5
fürchterlich ist, seine Geschäfte werden infrage gestellt und seine ganze Vergangenheit wird wieder aufgerollt. Mein Milliardär ist stark, das steht fest, doch wie wird er reagieren, wenn er erfährt, wo er wirklich herkommt? Dieses eine Mal bin ich diejenige, die das Bedürfnis verspürt, ihn zu schützen.
„Mein Engel, schau nicht so düster. Ich habe eine Überraschung für dich!“, kündigt Adam mir an und seine Augen funkeln dabei schelmisch.
„Eine Überraschung?“
„Ich nehme dich mit nach Kanada. Ein kurzer Zwischenstopp bei deinen Eltern für den Anfang, dann weiter in eine kleine Hütte am Ufer eines wunderschönen Sees.“
„Oh!“
„Los jetzt, gehen wir nach Hause. Dein Kleid wartet schon seit Langem darauf, dass ich es dir ausziehe, schießlich habe ich das versprochen.“
Ich liebe unsere Auszeiten zu zweit, fernab von allem. So lange war ich schon nicht mehr in Kelowna! Ich kann mir Adam nur sehr schwer im Eisenwarenladen meiner Eltern vorstellen, und ich will unbedingt das Haus sehen, was Adam eine „kleine“ Hütte nennt!
Meine Eltern sind nicht überrascht, als wir vor ihrem Laden in Kelowna aus dem Auto steigen.
Adam hat mehr Kontakt zu meinen Eltern als ich.
Es freut mich, sie wiederzusehen. Bei unserem letzten Treffen saß ich im Rollstuhl in Colorado. Ich schlage Adam vor, eine kurze Tour durch das Geschäft zu machen, den Ort, den ich wie meine Westentasche kenne, da ich hier aufgewachsen bin. Ich sprudele über vor Kindheitserinnerungen, rede ununterbrochen und Adam folgt mir mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Unterbrich mich, wenn ich es übertreibe“, sage ich zu ihm, als wir an einem Regal vorbeigehen.
„Nein, ich habe dich selten so begeistert erlebt, außer von deiner Musik. Das ist süß“, sagt er leicht spöttisch, aber freundlich.
„Du machst dich über mich lustig.“
„Nur ein bisschen …“
Adam umfasst meine Taille. Seit unserer Abreise gehen wir angenehm vertraut miteinander um. Der Flug im Privatjet ging schnell und wir waren gar nicht erschöpft. Jeden Moment genießen zu können, ist einfach herrlich. Und ich kann ganz entspannt sein: In dieser abgelegenen Gegend Kanadas will uns sicher niemand etwas Böses!
„Zeig ihm die Stadt, Eléa, bleibt nicht nur hier im Laden, es gibt Schöneres zu sehen“, schlägt meine Mutter vor.
„Mama, wir sind vor allem gekommen, um euch zu sehen.“
„Na also, das habt ihr getan. Los jetzt! Adam, Sie werden sehen, dass Kelowna ein sehr hübscher Ort ist. Keine Großstadt, wie es sie in Amerika gibt, aber Sie werden sich hier wohlfühlen.“
„Den Eindruck habe ich auch, Frau Haydensen“, stimmt Adam zu.
„Nennen Sie mich Maggie, Sie gehören jetzt schließlich zur Familie.“
Hui, endlich Mama, wir sind aber noch nicht verheiratet!
„Los, geht schon. Wir sehen uns heute Abend zu Hause!“
Meine Mutter scheucht uns förmlich aus dem Laden. Was Adam sichtlich amüsiert. Er fühlt sich anscheinend wirklich wohl hier. Obwohl wir meilenweit von seinem üblichen Leben als Milliardär entfernt sind, ist es ihm nicht unangenehm und er scheint sich in keiner Weise verpflichtet zu fühlen, etwas vorzugeben, was er nicht ist. Ganz im Gegenteil: er ist unkompliziert und ganz natürlich. Mein Vater hingegen nicht wirklich. Ich weiß ja, dass er nicht überaus gesprächig ist, aber in Adams Gegenwart bringt er kein Wort heraus. Ich muss unbedingt mit ihm reden, wenn ich will, dass unserer Aufenthalt bei meinen Eltern für alle gut läuft. Wir wollen zwar nur eine Nacht bleiben, bevor wir weiterfahren zur „kleinen“ Hütte, aber trotzdem …
„Deine Mutter weiß, was sie will“, stellt Adam fest, als er in den Geländewagen, den wir extra für diese Tage gemietet haben, einsteigt.
„Und das, obwohl du noch nichts gesehen hast. Ich verspreche dir einen außergewöhnlichen Abend mit Maggie Haydensen.“
„Ist schon lustig. Du hast weder den Elan deiner Mutter noch die Zurückhaltung deines Vaters. Du bist eine Mischung aus beiden!“
„Och, ich denke, ich komme eher nach meinem Vater! Meine Mutter ist immer so, so … präsent.“
Adam lacht. Mit seiner Sonnebrille, seinen zerzausten Haaren, die der Luftzug durch das offene Fenster ganz durcheinander wirbelt, sieht Adam wieder wie ein normaler Dreißigjähriger aus, und gar nicht wie ein wichtiger Geschäftsmann und Milliardär. Er sieht einfach umwerfend aus, und er ist mit mir zusammen …
Wo stecken meine Schulfreundinnen? Gern würde ich sie
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