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Alles fuer ihn - Band 5

Alles fuer ihn - Band 5

Titel: Alles fuer ihn - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Harold
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wunderschön aus! Hoffentlich habe ich heute Abend noch genug Elan, um dir dieses Kleid ganz langsam auszuziehen.“
    Sein Atem in meinem Ohr, sein betörender Duft, seine Hand auf meinem Rücken … Meine Wangen brennen.
    „Adam …“
    „Bereit für meine Welt?“
    Eher für dein Bett, aber wenn es sein muss …
    Ich atme tief ein, Adam zieht mich mit und stellt mich jedem einzelnen seiner Geschäftspartner vor. Einige begrüßen mich mit einem Lächeln, andere voller Gleichgültigkeit. Die wenigen Frauen in der Runde, Ehefrauen oder Geschäftspartnerinnen, wirken neugierig, versuchen, mich diskret zu mustern, allerdings nur mehr oder weniger erfolgreich. Die Stimmung ist ernst, die ersten Gespräche sind rein beruflich.
    Bald ist die Grenze zur Langenweile erreicht.
    Diesen Moment wählt Adam aus und bittet mich, ihm zu folgen sowie mich auf das Vorspielen vorzubereiten. Gern gehe ich mit ihm mit.
    Dieses musikalische Zwischenspiel erlaubt es mir, mich kurz auszuklinken.
    Adam führt mich auf ein Bühnenpodest, das offensichtlich eigens für diesen Abend aufgestellt wurde.
    „Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Ich habe Ihnen eine Überraschung versprochen und Sie haben es womöglich schon erahnt, als Sie sie heute Abend gesehen haben. Eléa Haydensen macht uns die Freude und spielt für uns.“
    Adam küsst mich leicht auf die Wange und lässt mich dann allein auf der Bühne zurück.
    Hier, vor den ganzen Leuten?
    Seine Geste überrascht mich und für ein paar Sekunden zeige ich keinerlei Reaktion. Ich fasse mich wieder, bin mir bewusst, dass alle Augen auf mir ruhen. Ich setze meine neue Geige an und beginne das
Concerto n° 3 für Geige
von Mozart. Ich lasse mich von den Noten tragen und fliege davon, heraus aus dieser sehr formellen Stimmung.
    Die Magie der Musik scheint zu funktionieren. Die Gesichter wirken entspannter, freundlicher, als ich die letzte Note des Concerto spiele. Schnell wird mir klar, dass ich nicht mehr als „Begleitung von Adam Ritcher“ angesehen werde, sondern in erster Linie als Violinistin, als Musikerin. Und ich liebe diese Anerkennung. Man redet mit mir über Musik und über die Philharmonie. Einige bitten mich um Empfehlungen für ihre Enkel und schlagen mir vor, sie zu treffen.
    Adam hat seine Geschäfte, und ich meine!
    Das Essen ist köstlich. Man spricht über Börsenkurse, zum Verkauf stehende Firmen und Investitionen. Die Gespräche sind lebhaft, aber höflich. Adam ist wie ein Fisch im Wasser. Er überzeugt, beruhigt, stimmt zu und verspricht. Hier scheint er der Jüngste zu sein, doch er wird geachtet und in Anspruch genommen. Ich beobachte, ja bewundere ihn. Mein Herz quillt über vor Liebe für ihn, wie sollte ich meine Gefühle leugnen? Er ist so menschlich im Umgang mit anderen.
    Das Dinner endet und wir alle gehen in den großen Salon, wo ich das dritte und letzte Stück des Abends spiele. Bei diesem habe ich darum gebeten, von einem Pianisten begleitet zu werden. Dieses Stück ist perfekt dafür, dem Abend eine positive Note zu verleihen. Ich weiß, dass ich alle mit Hajime Mizoguchis
A Thousand Sky
überraschen werde. Während ich spiele, werfe ich einen Blick in die Runde. Adam ist sichtlich erfreut und ich sehe sogar einige, die den Takt mitklopfen.
    Der Abend läuft weiter und nähert sich seinem Ende, als wahnsinniger Krach von draußen zu uns dringt. Die Gespräche brechen ab und mit einem Mal öffnet sich die Tür: Paul! Ich erstarre, Adam auch. Nicht er! Nicht jetzt!
    „Aha, mich hat also einfach niemand eingeladen?“
    Paul ist in einem erbärmlichen Zustand: vollkommen betrunken und Emy – wieder sie – versucht mehr schlecht als recht, ihn aufrecht zu halten. Die junge Frau, die über ihre Schwangerschaft und Adams Vaterschaft gelogen hat, scheint sich nicht wohlzufühlen und versucht Paul zu überreden, wieder zu gehen.
    „Lass mich, Emy! Ich muss mit diesen Leuten sprechen!“
    Die ganze Szene ist ein Jammer und hier und da beginnen die Leute zu tuscheln. Adam greift ein.
    „Paul, ich denke nicht, dass du in der Verfassung bist, mit irgendjemandem zu sprechen. Du solltest lieber nach Hause gehen.“
    „Mein Cousin! Du Geheimniskrämer, planst Treffen hinter meinem Rücken, das ist gar nicht nett!“
    „Geh nach Hause Paul, du machst dich lächerlich!“
    „Sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe. Das ist auch MEINE Firma und alle … alle da … sie alle arbeiten mit mir zusammen.“
    Im Eifer des Gefechts fällt Paul auf den Boden.

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