Alles fuer ihn - Band 5
eifersüchtig machen …
Wir fahren durch die Stadt. Kelowna ist nicht sehr groß und unsere Tour ist schnell vorbei. Es tut mir wahnsinnig gut, diese Straßen, diese Orte, die mir so vertraut sind, wiederzusehen. Ich fühle mich hier wohl, das ist meine Heimat, und auch Adam muss das merken: Aufmerksam hört er meinen Anekdoten zu. Die Ufer des Okanagansees sind immer noch genauso schön. Morgen werden wir das allein genießen, an einem ruhigen Ort, ganz unter uns. Inzwischen wird es Zeit nach Hause zu fahren. Adam mit nach Hause zu bringen, fühlt sich komisch an. Ich hatte nicht viele Freunde und ich erinnere mich nicht daran, jemals jemand anderen als Klassenkameradinnen mit nach Hause gebracht zu haben.
Ängstlich wie ein Teenager lasse ich Adam das Haus meiner Eltern betreten. Ich habe das Gefühl, ihn mitten in meine Welt zu lassen, und das ist etwas ganz Besonderes.
„Hier bist du also aufgewachsen?“
„Ja, bis ich nach San Francisco gegangen bin, um an der Musikakademie zu studieren.“
„Werde ich in deinem alten Kinderzimmer schlafen?“
Bilde ich mir das ein oder leuchten seine Augen wirklich?
„Ja. Sofern meine Eltern nicht komplett altmodisch sind und dich in Ryans Zimmer unterbringen.“
„Dann werde ich zu Maggie besonders nett sein. Zeigst du es mir?“
Ich möchte mehr Zeit gewinnen, ihm die Küche, den Salon, den Garten zeigen und auf der Terrasse, die zur Straße hin geht, auf meine Eltern warten. Aber Adam bringt unsere Sachen und ich muss ihm zeigen, wo er sie abstellen kann. Wir gehen die Treppe hinauf. Unser Haus ist alt. Meine Eltern haben nichts geändert, seit mein Bruder und ich ausgezogen sind. So als wäre die Zeit stehengeblieben. Seit Ewigkeiten habe ich mein altes Kinderzimmer nicht betreten, doch zu meinem großen Erstaunen ist alles an seinem Platz und gut gepflegt.
„Oh ja, ein typisches Mädchenzimmer“, bemerkt Adam ironisch und mustert jeden Winkel des Raums.
Die Dekoration ist etwas spärlich, zugegebenermaßen recht kindlich. Hier und da ein paar Kuscheltiere, ein Pferdeposter, und auf meinem Schreibtisch und in den Regalen liegen Schulbücher, Partituren, Musikpreise.
Nicht gerade sexy.
„Ich war schon sehr früh von der Musik eingenommen. Deko war nicht so mein Ding“, gestehe ich.
„Das sehe ich. Ich weiß nicht, ob ich mich trauen werde, dich hier zu berühren …“
„So oder so kommt es nicht infrage, irgendetwas zu tun, solange meine Eltern nebenan sind!“
„Ja, aber noch sind sie nicht da!“
Adam stürzt sich auf mich, packt mich und drückt mich auf mein Bett. Auf allen Vieren beginnt er damit, meinen Hals, meine Wangen, meine Lippen zu küssen. Nicht einmal in meinen Träumen habe ich mir jemals ausgemalt, so einen Mann wie Adam hierher zu bringen! Auch mein Bett würde das nicht aushalten! Doch wir belassen es bei den Küssen. Adam legt sich neben mich und zieht mich an sich.
„Das ist komisch, ich fühle mich hier wohl“, flüstert er. „Das hier ist alles komplett neu für mich und dennoch habe ich das Gefühl, mich selbst hier wiederzufinden.“
„Aber wir sind immerhin ganz schön weit entfernt von deinem Milliardärsleben.“
„Stimmt, ich hatte immer ein so komfortables Leben und jetzt diese Einfachheit, das fühlt sich so natürlich an.“
Adam hat keine Zeit, sich mir weiter anzuvertrauen. Meine Eltern kommen nach Hause und schon bald ruft meine Mutter uns von der Treppe aus nach unten. Ich ahne schon, dass das Abendessen lange dauern wird.
Trotzdem essen wir in wirklich guter Stimmung. Meine Mutter ist ganz in ihrem Element: sobald sie kann, macht sie eine Bemerkung zu meinem Gewicht und zu meiner Art, zu sitzen. Sogar in der Küche muss ich mir Ratschläge anhören wie „meine Liebe, wenn du Adam behalten willst, muss du dich wie eine echte Dame benehmen“.
Danke, Mama. Das hilft mir weiter.
Mein Vater öffnet sich Adam gegenüber. Er denkt nicht mehr daran, dass er einen Milliardär im Haus hat, sondern sieht und schätzt Adam als Menschen. Ich genieße es, ihnen zuzusehen, wie sie miteinander reden und lachen. Nur Ryan fehlt noch, um diese Runde zu vervollständigen – die drei wichtigsten Männer in meinem Leben an einem Tisch.
Schnell wird es dunkel und meine Eltern gehen früh schlafen. Auch uns stört es nicht, uns in mein „Mädchenzimmer“ zurückzuziehen. Adam hat die offizielle und laut ausgesprochene Erlaubnis meines Vaters, mit mir in einem Zimmer zu schlafen.
Danke, Papa.
Unsere Nacht ist
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