Alles Ist Ewig
hoffe, wir sehen uns bald wieder.«
»Ja«, erwiderte Haven. »Das hoffe ich auch.«
Haven spürte, dass jemand sie beobachtete. Adam stand in der Tür am anderen Ende des Empfangsbereichs. Haven eilte zu ihm.
»Was ist los?«, fragte sie. »Warum hast du mich hergeholt? Ist es wegen Halcyon Hall?«
»Verzeih, dass ich dir das Treffen mit deinen Freunden verderben musste«, sagte Adam. »Aber ich musste dich sofort sprechen.«
»Geht es um Beau?«, versuchte sie es noch einmal.
»Nein. Und es ist auch kein Thema, das wir in der Öffentlichkeit besprechen sollten. Komm bitte mit, Haven.«
Adam führte sie die Treppe hinauf zu seinem Büro im ersten Stock. Dort angekommen, deutete er auf einen Stuhl. Haven setzte sich, während Adam die Tür hinter ihnen schloss. Er lief ein paarmal in dem Raum auf und ab und blieb schließlich etwa einen Meter vor ihr stehen. Dann lehnte er sich schweigend an seinen Schreibtisch. Seine Finger umklammerten die Tischkante so fest, dass Haven sich nicht gewundert hätte, wenn die Platte unter seinem Griff zersplittert wäre.
»Adam?«
Plötzlich lag sein schwarzer Blick auf ihr. »Ich weiß, dass Iain Morrow am Leben ist.«
Haven spürte, wie sich eine heiße Röte über ihre Brust ausbreitete und ihren Hals hinaufstieg. »Was?«, brachte sie schließlich krächzend hervor.
»Ich weiß es schon seit Monaten. Ihr seid zusammen in Rom gesehen worden. Außerdem haben meine Leute mir gesagt, dass Marta Vega noch lebt. Ich bezweifle, dass diese Tatsache dir neu ist.« Das war kein Vorwurf – bloß eine Feststellung.
»Du wusstest das alles, und trotzdem hast du …«
»Ich habe dir versprochen, dich dieses Leben leben zu lassen, wie es dir beliebt, und ich werde mein Wort halten, egal, was passiert.«
Das war eine mögliche Erklärung, dachte Haven, deren Gedanken sich überschlugen. Aber leider war es nicht die einzige. Monate waren vergangen, seit Adam die Wahrheit über Iain herausgefunden hatte. Und wenn Adam auf Rache aus war, dann hatte er mehr als genug Zeit gehabt, um einen Plan zu schmieden. Haven erschauderte bei dem Gedanken daran – und betete, dass Adam sein Versprechen wirklich halten würde.
»Ich hätte kein Wort darüber verloren«, fuhr Adam fort, »aber Iain hat heute Morgen einen meiner Männer angesprochen. Er hat mich um ein Treffen gebeten.«
»Er hat was ?«, fragte Haven, die nun wirklich schockiert war. Sie hatte nicht erwartet, dass Iain so leichtsinnig sein würde. Was bezweckte er damit? Was wollte er ihr beweisen? Phoebe hatte mit ihrer Warnung recht gehabt. Wenn Haven nicht aufpasste, würde Iain dafür sorgen, dass sie beide starben.
Adam blieb reglos stehen – so reglos, dass es schien, als würde er noch nicht einmal atmen. »Darf ich erfahren, in welchem Verhältnis ihr derzeit zueinander steht?« Er senkte den Blick. »Ich würde dich das nicht fragen, wenn das neulich Abend nicht gewesen wäre.«
»Verhältnis?« Sie konnte kaum ihre eigene Stimme über dem Pochen ihres Herzens hören.
»Bist du mit Iain zusammen?«
Adam hatte sie komplett überrumpelt. Sie hätte eine Antwort parat haben sollen, aber Haven hatte nicht damit gerechnet, dass er sie so unverblümt danach fragen würde. Was würde passieren, wenn sie Ja sagte? Im besten Fall würde Adam nur die Suche nach Beau abblasen. Und den schlimmsten Fall wollte sie sich lieber nicht ausmalen. Alles hing nun von ihrer Antwort ab.
»Wir sind zurück nach New York gekommen, als Beau verschwunden ist«, erklärte Haven. »Ich dachte, die Pythia könnte mir vielleicht helfen, ein paar Hinweise zu finden, die mir bei der Suche nach ihm helfen würden. Iain wollte einen Privatdetektiv anheuern. Er wollte nicht, dass ich in die Nähe der Ouroboros-Gesellschaft komme. In deine Nähe. Er hat von Anfang an durchblicken lassen, dass er mir nicht traut. Und als er erfahren hat, dass ich dich in dem Spa getroffen habe, ist er total ausgerastet. Da hab ich gemerkt, dass Beau ihm eigentlich egal ist. Also hab ich dich um Hilfe gebeten. Iain und ich haben uns seitdem nicht mehr gesehen. Von meiner Seite aus hat sich die Sache mit ihm erledigt. Er hat mir nicht vertraut, und er war nicht für mich da, als ich ihn gebraucht hätte.«
Langsam erhob sie sich von ihrem Stuhl und näherte sich Adam so behutsam, als wäre er ein verwundetes Tier. Als sie schließlich vor ihm stand, nahm sie seine eisige Hand in ihre. Ihre Berührung schien ihm wieder Kraft zu geben.
»Warum wollte Iain sich mit
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