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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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müssen in der Kuppel sein.«
    Die riesigen Fenster, die rund um den Raum verliefen, vermittelten den Eindruck, als gäbe es keine Wände. Die Mädchen konnten die ganze Stadt überblicken. Es war, als befänden sie sich in einer riesigen Seifenblase, die über Manhattan schwebte. In einer Blase, die jeden Moment zerplatzen konnte, sodass sie hinunter auf die Erde stürzten. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte Haven die Umrisse dreier moderner Sessel erkennen, die um einen Kaffeetisch gruppiert waren, und eine Treppe, die hinauf in eine andere Etage führte. Das Wohnzimmer wirkte seltsam leer, so als hätte Owen nicht vor, lange hier zu bleiben. Von Beau jedoch war keine Spur.
    »Such du hier unten«, flüsterte Haven. »Ich gehe rauf in die obere Etage.«
    Leise machte sie sich in der Dunkelheit auf den Weg nach oben. Als sie das Ende der Treppe erreichte, musste sie gar nicht erst das Licht einschalten, um zu wissen, dass es dort nichts zu sehen gab. Ein kleines Zimmer mit einem ungemachten Bett. Bücherstapel säumten die Wände. Haven bückte sich und hob die Bettdecke an, um einen Blick unter die Matratze zu werfen. Abrupt zog sie die Hand zurück, verlor dabei das Gleichgewicht und landete auf dem Hintern.
    Die Laken waren noch warm.
    Sie sprang auf die Füße und wirbelte herum. Zu ihrer Linken befand sich ein Wandschrank, dessen Tür ein Stück offen stand. Der Raum auf der rechten Seite war das Badezimmer. Sie konnte ein Stück weiß geflieste Wand erkennen. Hastig stürzte sie nach links und riss die Schranktür auf. Darin hingen säuberlich gebügelte Anzüge in Reih und Glied. Dort konnte sich niemand verstecken. Sie wandte sich dem Badezimmer zu. Jemand musste dort drin sein.
    »Beau?«, flüsterte sie. »Bist du da drin? Ich bin’s!«
    Niemand antwortete. Haven griff nach dem Türknauf. Dann, mit einer ruckartigen Bewegung des Handgelenks, stieß sie die Tür auf. Im nächsten Moment spürte sie, wie ein kräftiger Arm sie in den Schwitzkasten nahm.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, knurrte Owen Bell. »Und was wollen Sie hier?«
    »Wo ist er?«, wollte Haven ihn anschreien, doch aus ihrer Kehle drangen nur ein paar erstickte Laute.
    Owen ließ sie los, und Haven stürzte zu Boden, sodass der Rock ihres roten Kleids sich wie eine Pfütze rings um sie auf den Fliesen ausbreitete. Sie hörte, wie Leah die Treppe heraufgerannt kam.
    »Haven!«, schrie das Mädchen. »Alles in Ordnung?«
    »Haven?«, fragte Owen. Er hielt einen Rasierspiegel in einer Hand, in dem das Licht reflektiert wurde und einen hellen Kreis auf den Boden warf. »Was ist denn hier los? Was machst du hier? Ich hätte dich fast niedergeschlagen!«
    »Wo ist er?«, fragte Haven noch einmal und rieb sich über den Hals.
    » Wer denn?«, fragte Owen zurück und schaltete das Deckenlicht ein. Er trug einen gestreiften Pyjama. Das Geräusch des Aufzugs musste ihn geweckt haben.
    »Beau Decker! Der Junge, den du gekidnappt hast. Wo hast du ihn versteckt?«
    Owen schüttelte den Kopf. »Ich hab keine Ahnung, wovon du redest, Haven. Du kannst gern die Wohnung durchsuchen, aber ich schwöre dir, dass ich hier niemanden verstecke. Und würdest du mir jetzt vielleicht mal sagen, wer dieser Beau überhaupt ist?«
    »Er ist ein Freund von uns. Ich bin übrigens Leah Frizzell.« Das Mädchen griff nach Owens Hand und schüttelte sie nachdrücklich. »Schön, dich kennenzulernen. Nette Wohnung übrigens.«
    »Owen Bell«, antwortete er und sah sogar noch verwirrter aus als Haven sich fühlte. »Und wie kommt ihr beide darauf, dass ich euren Freund entführt habe?«
    »Beau ist von Tennessee aus hergeflogen, um hier seinen Seelenverwandten zu treffen«, erklärte Leah, bevor Haven die Chance hatte, etwas zu sagen. »Irgendein Typ, der sich Roy Bradford nennt, hat sich übers Internet bei ihm gemeldet. Er hat behauptet, sie würden sich aus einem früheren Leben kennen. Florenz, vierzehntes Jahrhundert, soweit ich mich erinnere. Der Typ hat vermutlich ein paar Details als Beweise geliefert. Aber Beau ist am selben Tag verschwunden, an dem er in New York gelandet ist, und Roy Bradford scheint gar nicht zu existieren.«
    Owen erstarrte. »Florenz, sagst du?«
    »Ach, komm schon! Stell dich doch nicht dumm!«, fuhr Haven ihn an und stampfte vor lauter Frust mit dem Fuß auf. »Der Kidnapper hat gesagt, sein Name sei damals Naddo gewesen. Beaus Name war Piero. Ich weiß, dass du Naddo warst, Owen. Du hast dieselbe Gabe, die er hatte.

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