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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Wahlkampagne mitzuarbeiten. Eines späten Abends, als ich gerade noch ein paar Sachen im Büro ordnete, hörte ich plötzlich die Glöckchen über der Tür klingeln. Ich war sicher, dass ich abgeschlossen hatte, also rannte ich los, um zu sehen, ob jemand eingebrochen war. Im Wartebereich stand ein Mann. Er war jung. Gut aussehend. Nicht unbedingt Furcht einflößend. Er fragte mich, ob ich Owen Bell wäre, und sagte, er hätte nach mir gesucht.«
    »Es war Adam, oder?«, wollte Leah wissen.
    »Ja, er war es. Er meinte, er hätte meine ›Karriere‹ verfolgt – totaler Quatsch, schließlich hatte ich gerade erst meinen Highschoolabschluss gemacht. Dann fragte er mich, ob ich wüsste, warum ich so gut darin bin, Reden zu schreiben oder Leuten dabei zu helfen, Debatten zu gewinnen. Warum mir einfach immer die passenden Worte einzufallen schienen. Bevor ich darauf antworten konnte, stellte er schon die nächste Frage. Er wollte wissen, was ich über Reinkarnation weiß.«
    »Da fing es in deinem Kopf sicher an zu rattern, was?«, bemerkte Leah mit einem Schnauben.
    »Und ob. Ich habe seit meiner Kindheit seltsame Träume gehabt. Albträume, um genau zu sein. Ich hab gesehen, wie ich ermordet wurde. Von Leuten zusammengeschlagen, denen ich noch nie begegnet war. Aus Städten verbannt, in denen ich nie gewesen war. Und alles nur, weil ich schwul war. Adam hat mir erzählt, dass das keine normalen Träume waren – sondern Erinnerungen. Dinge, die mir in meinen früheren Leben passiert sind. Und er hat mir erzählt, dass es in der Ouroboros-Gesellschaft viele andere Leute gibt, die genauso sind wie ich.
    Adam erklärte mir, ich hätte meine Wortgewandtheit aus einer Verteidigungshaltung heraus entwickelt. Und dass ich mit seiner Hilfe die Welt verbessern könnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht mal von der OG gehört. Dann rasselte Adam eine Liste von Mitgliedern runter. Und da wusste ich, dass ich ihn wohl besser ernst nehmen sollte.
    Also trat ich in die Gesellschaft ein. Am allerersten Tag hat mich gleich Calum angebaggert. Dann Alex. Sie war diejenige, die mich schließlich davon überzeugen konnte, dass die OG tatsächlich meine Hilfe brauchte. Es gab Drogengeschäfte und Prostitution – und die ganze Zeit über verschwanden immer wieder Mitglieder. Ich fing an, mit Adam daran zu arbeiten, dass sich diese Dinge änderten. Er schien wirklich Wert auf meine Meinung zu legen. Und dann hat Calum mich eines Tages zu dieser Pythia geschleppt.«
    Owen holte tief Luft. »Was ich euch vorhin in der Wohnung erzählt habe, war die reine Wahrheit. Aber ich hab etwas ausgelassen. In meiner Vision hab ich zwar Piero gesehen, aber auch Adam . Darum dachte ich wohl auch, ich hätte Halluzinationen, denn er sah genauso aus wie heute. Ganz genauso. In meiner Vision war Adam ein mächtiger Geschäftsmann, der von Genua nach Florenz gezogen war. Die Obrigkeit war sich sicher, dass er irgendetwas plante, um an die Macht zu kommen. Die hatten regelrecht Panik vor Adam. Einige behaupteten sogar, er hätte den schwarzen Tod nach Italien gebracht. Aber ich hab keine Ahnung, ob es zwischen Adam und ihnen jemals zum Showdown gekommen ist. Irgendwann kam das Gerücht auf, Piero und ich seien schwul. Mein Arbeitgeber gehörte zu den Männern, die Florenz regierten. Er hatte selbst das eine oder andere zu verbergen und konnte sich keinen Skandal leisten – besonders nicht, da die ganze Stadt nach einem Sündenbock suchte. Darum ließ er uns beide ermorden.«
    »Das hast du alles gesehen?«, fragte Haven. »In einer einzigen Sitzung mit der Pythia?« Warum ließ Phoebe sie so lange warten?
    »Ja«, sagte Owen. »Mir war danach eine Woche lang schlecht. Ich glaube nicht, dass dieser ganze Rauch besonders gut für einen ist. Und du meinst, das ist alles wirklich so passiert?«
    »Ja«, erwiderte Haven.
    »Adam ist seit siebenhundert Jahren nicht gealtert?« Als Haven zur Bestätigung den Kopf schüttelte, hielt Owen inne und ließ diese Information sacken. »Was ist er? Ich hab natürlich Gerüchte gehört, aber …«
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Haven zu. »Aber er ist schon seit Tausenden von Jahren auf der Erde. Ich kannte ihn schon in vielen anderen Leben. Adam hat mir erzählt, dass er dich auch schon mal getroffen hat.«
    Sie hatte den letzten Satz kaum ausgesprochen, als seine wahre Bedeutung sie wie ein Schlag traf. Adam hatte von Owens Begabung gewusst, bevor er ihn in dem Wahlkampfbüro aufgesucht hatte. Er hatte

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