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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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erweisen könnte. Als er alt genug war, habe ich ihn sogar neue Mitglieder betreuen lassen. Er hat ihnen zum Beispiel gezeigt, wie sie das Punktesystem manipulieren konnten. Als du auftauchtest, ist Calum beinahe explodiert vor Wut darüber, dass ich statt ihm Alex Harbridge gebeten habe, sich um dich zu kümmern.«
    »Alex hat sich also nur mit mir angefreundet, weil du sie darum gebeten hast?«, fragte Haven. Der Gedanke versetzte ihr einen Stich.
    »Ich habe Alex nicht gebeten, sich mit dir anzufreunden. Sie sollte nur dafür sorgen, dass du Owen Bell kennenlernst. Ich wusste, dass du ihm vertrauen würdest, und ich dachte, er könnte dich davon überzeugen, dass meine Pläne für die OG absolut ehrenwert sind. Als Calum mich fragte, ob er sich euch anschließen dürfe, habe ich ihm meine Erlaubnis gegeben. Ich dachte, das würde ihn vielleicht ein wenig besänftigen. Dafür muss ich dich nun um Entschuldigung bitten. Ich hätte es nie erlauben dürfen. Ich wusste, dass Calum schon seit einiger Zeit unzufrieden war.«
    »Unzufrieden? Worüber denn?«
    Adam nahm in einem der Samtsessel Platz, als wöge die Geschichte zu schwer, um sie im Stehen zu erzählen. »Die Veränderungen in der OG sind für Calum nicht angenehm. Er musste zusehen, wie andere junge Leute an Bedeutung gewannen, während seine eigene immer mehr schrumpfte. Calum hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er Milo hasst. Doch seit etwa einem Jahr scheint er Owen als seinen wahren Konkurrenten zu sehen. Er weiß, dass Owen für die Zukunft der Gesellschaft steht, während er selbst die Vergangenheit repräsentiert. Ich dachte, Calums Loyalität mir gegenüber würde ihn davon abhalten, etwas Unvernünftiges zu tun. Jetzt aber sehe ich, dass ich mich getäuscht habe.«
    »Ich verstehe das immer noch nicht, Adam. Wie passt Beau denn in diese ganze Geschichte hinein?«
    »Calum muss herausgefunden haben, dass Owen und Beau Seelenverwandte sind. Vielleicht dachte er, Beau zu verführen, wäre die beste Möglichkeit, sich an Owen zu rächen.«
    »Moment mal.« Havens Gedanken überschlugen sich. »Also, Calum hat sich im Internet für Owen ausgegeben, um Beau nach New York zu locken. Das kann ich mir noch vorstellen. Aber wenn das hier Calums erstes Leben ist, wie soll er denn das alles über Florenz im vierzehnten Jahrhundert rausgefunden haben?«
    »Ich nehme an, Owen hat ihm von seinen Erinnerungen erzählt. Ich wünschte, ich hätte ihn gewarnt, ein bisschen vorsichtiger zu sein. Ich hatte mich schon gefragt, ob Calum auf irgendwelche Informationen aus sein könnte, die er gegen Owen verwenden kann, als er den armen Jungen zur Pythia zerrte. Er muss es aus reiner Verzweiflung getan haben. Calum hat seit Jahren nicht mehr mit Phoebe gesprochen.«
    Ein großes Teil fehlte noch immer in diesem Puzzle, dachte Haven. Selbst wenn Owen Calum von seiner Vision erzählt hatte – selbst wenn er ihm den Jungen, den er in Florenz geliebt hatte, beschrieben hatte –, woher hatte Calum gewusst, dass Owens Seelenverwandter als Beau auf die Erde zurückgekehrt war? Weder Calum noch Owen hatten Beau Decker jemals getroffen. Und das bedeutete, dass noch jemand anders in die Sache verwickelt sein musste. Jemand, der die Verbindung zwischen einem Collegestudenten des einundzwanzigsten Jahrhunderts und einem Kaufmannssohn aus dem Florenz des vierzehnten Jahrhunderts gezogen hatte.
    Haven spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog. Wer konnte gewusst haben, dass Beau einst Piero Vettori gewesen war? Wer konnte sie in beiden Leben gekannt haben? Iain. Adam. Und die Horae. Sie alle waren mit Piero zusammen in Florenz gewesen. Und Chandra hatte Beau getroffen, als sie Haven und ihm Zuflucht vor den Grauen gewährt hatte.
    »Du hast gesagt, Calum hätte seit Jahren nicht mehr mit Phoebe gesprochen«, sagte Haven. »Warum?«
    »Alle gehen davon aus, dass Calum der OG aus eigenem Antrieb beigetreten ist. Die Wahrheit ist aber, dass seine Mutter mit ihm zusammen Mitglied wurde. Doch sie bestand darauf, dass ihre Verwandtschaft ein Geheimnis blieb, und verließ ihn, sobald sie beide in der Gesellschaft aufgenommen waren. Seine Mutter hatte schließlich einen Ruf zu wahren – einen, der sie als ein höheres Wesen erscheinen ließ. Und es gibt nun mal nichts Weltlicheres als ein Kind.«
    »Phoebe ist Calums Mutter?«, flüsterte Haven entsetzt.
    »Ja«, sagte Adam.
    »Würdest du mir einen Gefallen tun, solange Calum in Haft ist?«, flehte Haven.
    »Natürlich. Ich würde

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