Alles Ist Ewig
nicht.«
Haven wollte gerade fragen, was er damit meinte, als ihr eine Idee kam. »Ich habe zwanzig OG-Punkte. Ich könnte jemanden anheuern, der die Wahrheit aus dir rausprügelt. Ich lasse ihn Sachen machen, die man auch mit plastischer Chirurgie nicht beheben kann.«
»Nein, wie süß«, höhnte Calum. »Bereit, auf die dunkle Seite zu wechseln, um ihren besten Freund zu retten. Versuch’s nur, Haven. Bald wird sich keiner mehr trauen, den Job anzunehmen, egal, wie viele Punkte du dafür bietest.«
»Keine Sorge, Miss Moore. Auf der Wache werden wir Mr Daniels schon zum Reden bringen«, versicherte ihr Commissioner Williams.
»Inklusive Leibesvisitation, Gordon? So richtig gründlich?« Calum zwinkerte dem Polizeipräsidenten zu. »Das wollte ich schon immer mal ausprobieren.«
»Bringen Sie den Kerl in den Wagen, verdammt«, rief Commissioner Williams seinen Männern zu.
»Woher wussten Sie, dass es Calum Daniels ist?«, fragte Haven den Polizeichef, nachdem Calum in den Streifenwagen verfrachtet worden war.
»Wir haben vor einer Stunde einen anonymen Hinweis erhalten. Die Person hat uns geraten, dieses Gebäude zu durchsuchen. Wir haben in einer der Wohnungen Eigentum und Ausweispapiere von Beau Decker gefunden, aber er selbst war nicht mehr da. Der Hausmeister hat uns gesagt, dass das Apartment Calum Daniels gehört. Es ist nicht sein Hauptwohnsitz, mehr so eine Art Ausweichwohnung.«
»Wo ist Beau denn jetzt?«
»Das wissen wir nicht, Miss Moore. Aber wir werden ihn finden. Calum Daniels wird beim Verhör keine Stunde durchhalten.«
»Wäre es in Ordnung, wenn ich mich mal in der Wohnung umsehe?«
Obwohl ihm die Idee nicht sonderlich zu gefallen schien, konnte Gordon Williams ihr den Wunsch nicht abschlagen. »Warten Sie kurz, bis meine Männer da oben fertig sind, und dann fahren Sie rauf in den dritten Stock«, raunte er ihr zu, beinahe ohne die Lippen zu bewegen. »Aber nichts anfassen, okay?«
Haven ging über die Straße, setzte sich dort auf eine Stufe und wartete darauf, dass die Polizisten den Tatort verließen. Die Traube von Schaulustigen, die sich auf dem Bürgersteig versammelt hatten, als der gut aussehende Fernsehstar in Handschellen abgeführt wurde, hatte sich bereits wieder zerstreut. Haven starrte zu dem Gebäude hoch, in dem Beau die letzten Wochen verbracht hatte, und versuchte, die neuen Informationen, die sie bekommen hatte, zu ordnen. Wenn Calum Daniels Beau gefangen gehalten hatte, warum war er dann nicht mehr hier? Wo war er hingegangen?
»Darf ich mich zu dir setzen?« Haven sah hoch und erkannte Mia Michalski, die aussah, als wäre sie gerade einem Werbespot für Haarshampoo entstiegen. »Ich bin Mia. Wir haben uns noch gar nicht kennengelernt.«
»Oh!«, rief Haven und fühlte sich unbehaglich und ertappt. »Stimmt! Ja, klar, setz dich doch«, sagte sie dann und rutschte ein Stück zur Seite, in der Hoffnung, dass das umwerfend hübsche Mädchen nicht zu viele männliche Passanten auf sie aufmerksam machen würde.
»Haben sie Beau gefunden?«
»Nein. Aber er war hier. Seine Sachen sind da oben. Ich warte gerade darauf, mich selbst mal in der Wohnung umsehen zu können.«
»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte Mia. »Ich wünschte, ich hätte die Adresse schneller gefunden.«
»Warte – du warst dieser anonyme Anrufer?« Wenn sie nicht schon gesessen hätte, hätte diese Neuigkeit sie wohl von den Füßen gerissen. Iains kleine Detektivin hatte das geschafft, woran alle anderen sich die Zähne ausgebissen hatten. Die Treffen mit den Horae, die Abende mit Adam – nichts davon hatte sie weitergebracht.
»Wir haben Beaus Online-Accounts gehackt«, erklärte Mia. »E-Mail, Facebook und so was alles. Er hat die Nachrichten, die er und Roy Bradford sich geschrieben haben, gelöscht, aber im Internet verschwindet ja nichts wirklich. Heute am frühen Morgen haben wir gefunden, wonach wir suchten.«
»Und warum ist die Polizei nicht darauf gekommen? Oder das FBI?«
»Die Behörden müssen sich an alle möglichen Regeln halten. Ich mich nicht. Ich bin Teil des besten Hackerteams in der Szene. Wenn eine von uns beiden irgendwo nicht weiterkommt, kann meistens die andere helfen. Aber wir sind beide zu jung, um für die Polizei zu arbeiten, außerdem lässt meine Partnerin sich lieber in sexuellen Gefälligkeiten von mir auszahlen.«
»Was?«, stieß Haven hervor.
Mia zwinkerte ihr zu. »Meine Freundin. Sie ist ein echtes Genie.«
»Freundin?«
Mia
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