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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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nicht loswerden würden.«
    »Phoebe hat ein Kind?« Aus irgendeinem Grund schien das der Punkt zu sein, über den Iain sich am meisten wunderte.
    »Ja. Calum Daniels . Er ist jetzt in Polizeigewahrsam. Und Adam wird dafür sorgen, dass das auch eine Weile so bleibt. Zumindest lange genug, damit ich zu den Horae gehen und mit ihnen über Beaus Leben verhandeln kann.«
    »Ich komme mit. Du kannst nicht allein zu ihnen gehen, Haven.«
    »Ich kann dich nicht mitnehmen, Iain«, versuchte Haven zu erklären. »Phoebe muss denken, dass ich drauf und dran bin, ihren Sohn ermorden zu lassen. Und ich glaube nicht, dass ich überzeugend die Superschurkin spielen kann, wenn du meine Hand hältst.«
    »Dann nimm mich mit«, sagte Leah. »Wenn die Horae für die Sachen verantwortlich sind, die ich sehe, dann muss ich sowieso mit ihnen sprechen.«
    »Du kannst dich doch kaum auf den Beinen halten!«, widersprach Iain. »Soll Haven dich vielleicht tragen oder was?«
    »Ich gehe auch mit«, beschloss Frances. »Haven und ich können Leah zusammen ins Taxi helfen.«
    »Nein. Ich will nicht, dass du da mit reingezogen wirst«, sagte Haven zu Frances. »Das ist zu gefährlich.«
    »Zu gefährlich! Nach dem, was Leah sagt, wird New York in nicht allzu langer Zeit komplett ausgestorben sein. Findest du nicht, ich verdiene wenigstens eine Chance, mich selbst zu retten?«
    »Okay!«, rief Iain dazwischen. »Wartet alle mal kurz. Haven, kann ich dich unter vier Augen sprechen?« Er nahm Haven bei der Hand und führte sie ins Zimmer nebenan. »Hast du dir das auch gut überlegt?«, fragte er, sobald sie allein waren. »Du willst dich diesen Hexen mit nichts als einer halb erfrorenen Verrückten und einer verwöhnten Erbin an deiner Seite stellen?«
    »Ich würde es allein machen, wenn ich könnte.«
    »Die Horae sind nicht wie Adam. Über sie hast du keine Macht. Wenn sie meinen, dass du ihnen im Weg bist, werden sie dich, ohne mit der Wimper zu zucken, töten.«
    »Das werde ich nicht zulassen.«
    »Manchmal wünschte ich, du wärst nicht so verdammt tapfer«, seufzte Iain.
    »Tapfer? Wie oft hast du denn schon dein Leben aufs Spiel gesetzt, um mir zu helfen? Und ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die du gerettet hast. Ich hab alles über die Sache mit Mia Michalski gehört.«
    »Woher weißt du das von Mia?«, fragte Iain.
    »Sie war diejenige, die Beau in Calum Daniels’ Wohnung aufgespürt hat. Nachdem Calum verhaftet wurde, hab ich sie auf der Straße getroffen. Sie hat mir erzählt, was du für sie getan hast. Warum hast du mir nie was davon gesagt?«
    »Weil es nicht meine Geschichte ist. Es stand mir nicht zu, sie zu erzählen«, erwiderte Iain.
    In all ihren gemeinsamen Leben hatte Haven ihn noch nie so sehr geliebt wie in diesem Moment. »Ich wusste, dass du das sagen würdest. Und ich hab so eine Ahnung, dass es noch ziemlich viele solcher Geschichten gibt, die ich noch gar nicht kenne. Und genau aus dem Grund lasse ich dich nicht mitkommen.«
    Iain grinste, aber seine Augen blieben traurig. »Würdest du jetzt gern eine von meinen Geschichten hören?«
    »Nichts lieber als das«, sagte Haven.
    »Okay, also pass auf. Als ich noch ein kleiner Junge war – drei oder vier Jahre alt –, habe ich immer nach dir gesucht, sobald ich nur aus dem Haus kam. Ich bin zu allen Mädchen gelaufen, die ich auf der Straße gesehen habe, um sie zu fragen, ob sie eine Constance kennen. Und jedes Mal, wenn ein Mädchen Nein sagte, brach es mir fast das Herz. Ich wäre wahrscheinlich verrückt geworden, wenn ich damals gewusst hätte, wie lange es noch dauern würde, dich zu finden. Neunzehn Jahre können einem wie eine Ewigkeit vorkommen, wenn man sie ohne den Menschen verbringt, der das Leben erst lebenswert macht. Und manchmal musste ich noch sehr viel länger warten. Ich denke nicht gern an meine Leben zurück, in denen ich allein durch die Welt streifen musste, aber es gibt viel mehr davon, als du denkst. Darum, bitte, Haven – tu, was nötig ist, um Beau zu helfen. Aber versprich mir, in diesem Leben zu mir zurückzukehren.«
    »Ich schwöre es dir«, erwiderte sie. »Nichts auf der Welt könnte mich davon abhalten.«

KAPITEL 42
    W ir haben dich schon erwartet«, sagte Phoebe. »Kommt rein.«
    Sie führte die drei ins Besprechungszimmer. Ein prasselndes Feuer verbreitete eine unerträgliche Hitze im Raum. Die zwölf thronartigen Stühle, die Haven das letzte Mal zum Kreis angeordnet gesehen hatte, waren nun in zwei Sitzreihen

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