Alles Ist Ewig
genau richtig für die Aufgabe wäre.«
»Du meinst …«, sagte Leah.
»Genau.« Haven streckte Leah die Hand hin und half ihr auf die Beine. »Glaubst du, du kannst gehen?«
»Ja, jetzt schon«, versicherte Leah.
»Wovon zum Teufel reden die da eigentlich?«, fragte Beau Iain.
»Keine Ahnung«, antwortete Iain.
»Warte mal kurz, Haven«, sagte Beau. »Könntet ihr mir vielleicht mal kurz erklären, was hier los ist? Wo gehen wir hin?«
»Wir werden dich jetzt deinem Seelenverwandten vorstellen«, sagte Haven grinsend.
»Guter Witz«, schnaubte Beau.
»Nein, ich mein’s ernst«, sagte Haven. »So ernst, dass ich dich als Allererstes mal unter die Dusche schicken muss.«
»Wer sind Sie eigentlich?« Haven drehte sich um und sah, dass Ramona und ihre Freundin sie anstarrten. Sie hatte ganz vergessen, dass die beiden auch noch da waren.
»Ich komme bald mit dem Geld zurück, dass wir Ihnen noch schulden, Ramona«, sagte Leah. »War echt nett von Ihnen, für mich zu beten. So was vergesse ich nicht so schnell.«
KAPITEL 48
I ch bin aus dem Flugzeug gestiegen und hab ein Taxi zu der Adresse in der Hundertvierzehnten Straße genommen«, erzählte Beau seinem gebannten Publikum auf dem Rücksitz des Taxis. »Natürlich hat der Fahrer mich erst mal an der falschen Ecke rausgelassen, und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das richtige Haus gefunden hatte. Also komme ich irgendwann an, gehe die Treppe rauf und klingele. Und dann macht Chandra mir die Tür auf. Was hatte die überhaupt in Leahs Visionen zu suchen?«
»Das erklären wir dir später«, sagte Haven. »Erst mal wollen wir deine Seite der Geschichte hören. Geh einfach davon aus, dass wir absolut gar nichts wissen.«
Beau holte tief Luft. »Wenn du meinst. Aber nur damit das klar ist, das hier ist doch alles echt der komplette Wahnsinn.«
»Wem sagst du das?«, pflichtete Haven ihm bei.
»Okay, also Chandra kommt an die Tür von der Wohnung, in der Roy Bradford wohnen soll. Ich hab sie erst gar nicht erkannt, außerdem hatte ich ja auch nicht unbedingt mit einem Mädchen gerechnet – schon gar nicht mit einem, das in einer Wohnung wohnt, in der es aussieht wie vor einem Jahrhundert. Also entschuldige ich mich, weil ich denke, ich bin falsch. Aber sie sagt, nein, ich wäre absolut richtig und sollte reinkommen und ein Bier trinken. Ich sitze da und denke mir: Irgendwo hast du dieses Mädel schon mal gesehen. Und dann fällt mir ein, wo. Sie hat uns damals in diesem indischen Lebensmittelladen den Hintern gerettet. Und das hat mir echt zu denken gegeben.«
»Hattest du Angst?«
»Vor Chandra? Quatsch. Die ist wie groß? Vielleicht einsfünfzig? Ich hab schon Sandwiches gegessen, die größer waren als sie. Aber da hab ich begriffen, dass diese ganze Reise schon wieder irgendwie mit dir zu tun hat, Haven. Nimm’s mir nicht übel, aber ich war schon ein kleines bisschen enttäuscht.«
»Tut mir leid«, sagte Haven. »Ich verspreche dir, dass ich das bald wiedergutmache. Was hat Chandra denn zu dir gesagt?«
»Sie meinte, sie würde zu irgendeiner Gruppe gehören, die sich die Horae nennen. Und es wäre deren Job, auf dich aufzupassen.«
»Auf mich aufzupassen?« Als Haven anfing zu kichern, fielen Iain und Leah mit ein.
»Ist bestimmt megawitzig, wenn man die ganze Geschichte kennt«, brummte Beau beleidigt. »Darf ich dich dran erinnern, dass ich grad deinetwegen eine Nacht in einem Banktresor verbracht hab?«
»Tut mir leid«, sagte Haven wieder. Sie drückte seinen muskulösen Arm. »Ich lache auch nicht mehr.«
»Jedenfalls«, fuhr Beau widerstrebend fort, »hat Chandra mich an den Tag erinnert, an dem sie uns gerettet hat, und das schien mir irgendwie Beweis genug für das zu sein, was sie gesagt hat. Sie meinte, du wärst mal wieder in Schwierigkeiten. Adam hätte euch beide in Italien aufgespürt, und die Horae würden versuchen, einen Plan auszutüfteln, um euch zu retten, und dafür bräuchten sie meine Hilfe. Ich sollte dich überreden, nach New York zu kommen.«
»Warte – und was war mit Roy Bradford?«
»Roy Bradford gibt es nicht. Der war nur ein Trick, um mich herzulocken.«
»Woher wusste Chandra von unserem früheren Leben in Florenz?«
Beau blickte Haven an, als hätte sie den Verstand verloren. »Sie war natürlich selbst da!«
»Interessant. Aber wenn meine guten Freundinnen, die Horae, mich wieder in New York haben wollten, warum haben sie mich dann nicht einfach gebeten zu kommen?«, fragte
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