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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Haven blickte zu Iain hoch, doch der schüttelte nur verständnislos den Kopf. »Wann soll das denn gewesen sein?«
    »Na gestern, verdammt! Leidest du unter Gedächtnisschwund oder so?«
    »Beau«, sagte Haven sanft. »Wir haben seit Wochen nicht mehr miteinander geredet. Ich habe überall nach dir gesucht. Ich bin extra aus Italien gekommen, um dich zu finden.«
    »Natürlich haben wir nicht miteinander geredet . Adam hört doch alle Telefonate ab. Du hast mir gemailt .«
    »Er halluziniert«, flüsterte Haven Iain zu. »Wir müssen …«
    »Verdammte Scheiße noch mal, ich halluziniere kein bisschen!«, blaffte Beau.
    »Äh, hallo?« Ramona tauchte plötzlich in der Tresortür auf, die Augen angstvoll geweitet. »Sie sollten besser mal rauskommen. Mit der Rothaarigen stimmt was nicht.«
    »Wer ist das denn? Und was zum Teufel macht Leah hier?«, krächzte Beau. »Hey!«
    Haven und Iain waren schon hinaus in den Keller gestürzt. Leah lag flach auf dem Boden und zuckte unkontrolliert. Ihre Augen waren so weit zurückgerollt, dass man nur noch das Weiße darin sah, und ihre Lippen formten lautlos Worte.
    »Was ist mit ihr los?«, fragte Ramona. »Ist sie krank? Soll ich loslaufen und ’nen Arzt rufen?«
    »Nein«, erwiderte Haven und griff nach Leahs Hand. »Ein Arzt könnte ihr nicht helfen. Sie blickt in die Zukunft.«
    »Die Kleine da macht Prophezeiungen?«, fragte Ramona ehrfürchtig.
    »Ja«, sagte Haven. Ramona sank auf die Knie, den Kopf geneigt und die Hände zum Gebet gefaltet. Ihre Freundin, die mittlerweile aufgewacht war, schlurfte zu ihr herüber und tat es ihr nach. So warteten sie alle ab und wagten kaum sich zu rühren, bis Leah nicht mehr zuckte und ihre Lippen sich geschlossen hatten.
    »Leah«, flüsterte Haven. »Bist du wieder da? Was hast du gesehen?«
    Leah schlug die Augen auf, und ihre Lunge füllte sich mit Luft. »Es ist noch nicht vorbei.«
    »Was ist hier eigentlich los, verdammt noch mal?« Haven sah zu Beau auf, der das Geschehen beobachtete.
    »Die Seuche kommt trotzdem«, erklärte Leah. »Wir haben sie nicht aufgehalten. Wir haben alles nur noch schlimmer gemacht.«
    »Aber wie denn?« Haven stöhnte. »Ich hab alles getan, was ich konnte. Adam ist im Mausoleum eingesperrt. Du bist die Einzige, die einen Schlüssel hat.«
    »Was?«, unterbrach Beau sie. »Aber ich dachte …«
    Iain legte Beau eine Hand auf die kräftige Schulter. »Deine Geschichte hören wir uns gleich an«, versprach er. »Aber jetzt hör erst mal nur zu.«
    »Ich war so sicher, dass wir die Gefahr abgewendet haben«, sagte Haven. »Die Ouroboros-Gesellschaft ist am Ende. Halcyon Hall wird auch schließen müssen. Die Kinder können alle nach Hause gehen.«
    »Wahrscheinlich liegt da das Problem«, meinte Leah. »Sie können nicht einfach in ihr normales Leben zurück. Sie wissen jetzt, wer sie sind, und sie wissen, was sie bewirken können. Aber sie sind noch so jung. Sie müssen erst noch lernen, dass sie ihre Kräfte auch für gute Zwecke einsetzen können.«
    »Willst du damit sagen, Halcyon Hall sollte besser nicht schließen?«
    »Je näher die Zukunft rückt, desto deutlicher kann ich sie erkennen. Jetzt, wo Adam nicht mehr da ist, kann Milo wieder zurück nach New York kommen. Und wir sind nicht die Einzigen, die von seiner Gabe wissen. Irgendjemand wird anfangen, ihm falsche Ideen in den Kopf zu setzen. Sie wird Milo dazu bringen, die Schüler von Halcyon Hall davon zu überzeugen, dass sie mit allen Mitteln die Macht ergreifen müssen.«
    » Sie? Wer, außer uns, weiß denn noch von Milo?«
    »Ich hab in meiner Vision eine Frau gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diese Chandra war.«
    »Chand...«, begann Beau, ehe Iain ihm abermals beruhigend auf die Schulter klopfte.
    »Jetzt kapier ich«, sagte Haven. »Chandra weiß genau, wozu die Schüler von Halcyon Hall fähig sind. Sie hat die Prophezeiung auch gehört, und das bedeutet, dass wir ihr den perfekten Plan geliefert haben. Sie wird Milo benutzen, um Macht zu erlangen – über die Horae und die ganze Stadt. Der einzige Weg, sie aufzuhalten, ist, die OG und Halcyon Hall zu retten.«
    »Aber wie?«, fragte Iain. »Hast du heute mal in die Zeitungen geguckt? Die Ouroboros-Gesellschaft ist tot. Keiner wird mehr damit in Verbindung gebracht werden wollen. Meinst du wirklich, wir könnten sie jetzt noch retten?«
    »Wir nicht«, sagte Haven. »Darauf hätte ich schon viel früher kommen müssen. Aber ich glaube, ich kenne jemanden, der

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