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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Das Entsetzen, das sie erfüllte, schien ihr die Kontrolle über ihre Muskeln zu nehmen.
    »Haven, ist alles in Ordnung?« Iain hob das Handy auf und las selbst die Nachricht. »Was heißt ›pan-pan‹?«
    »Das haben Beau und ich immer gesagt, als wir noch klein waren«, erklärte Haven, als sie wieder sprechen konnte. »Das heißt, er steckt in Schwierigkeiten. Beau hat die Nachricht ein paar Stunden, nachdem sein Flugzeug gelandet ist, geschickt. Irgendwas muss in New York passiert sein, aber er hat niemanden angerufen oder um Hilfe gebeten. Was vermutlich bedeutet, dass er es nicht kann ! Entweder ist er verletzt oder er wird irgendwo gegen seinen Willen festgehalten. Verdammt! Ich hätte gleich wissen müssen, dass die Sache mit Roy Bradford zu schön ist, um wahr zu sein! Nur weil er Beau aus einem früheren Leben kennt, heißt das noch lange nicht, dass sie füreinander bestimmt sind. Was, wenn Naddo ein Psychopath war? Was, wenn Piero ihm das Herz gebrochen hat und Naddo siebenhundert Jahre gewartet hat, um sich an ihm zu rächen? Was, wenn …«
    Es gab zu viele schreckliche Möglichkeiten. Als Beau ihr von seinen Plänen erzählt hatte, hatte Haven einfach das Beste für ihn gehofft. Dabei hätte sie mit dem Schlimmsten rechnen müssen. Sie wusste besser als jeder andere, dass blutige Rache genauso sehr eine Folge der Reinkarnation war wie ewige Liebe.
    »Okay, dann muss es wohl sein«, verkündete Iain. Haven merkte, wie er aus dem Bett kletterte.
    »Was?« Durch den Tränenschleier vor ihren Augen konnte sie nichts sehen und folgte dem Klang von Iains Stimme durch den Raum. » Was muss sein?«
    »Ich buche sofort einen Flug nach New York. Sobald ich da bin, kratze ich so viel Geld wie möglich zusammen und heuere einen Detektiv an, der Roy Bradford aufspüren soll. Ich kannte mal …«
    »Wir brauchen keinen Detektiv, Iain. Wir müssen die Polizei verständigen. Ich muss Beaus Dad anrufen und ihm sagen, dass er sich an die New Yorker Polizei wenden soll.«
    Sie hörte das Klicken eines Lichtschalters, und eine Lampe erhellte den Raum. Als Haven ihre Tränen abwischte, sah sie Sorge in Iains Gesicht. »Die würden aber vielleicht nicht sofort anfangen zu suchen, Haven. Beau ist erwachsen, und er wird noch nicht mal vierundzwanzig Stunden vermisst.«
    »Aber sie dürfen nicht warten! Was, wenn Beau etwas passiert ist?« Bei dem Gedanken ballte sie die Fäuste. Wenn sie doch nur die Zeit zurückdrehen könnte, dann würde sie Naddo eigenhändig umbringen, bevor er die Chance hätte, Beau etwas anzutun. Sie fühlte seine Kehle unter ihren Fingern, aber ein Gesicht konnte sie ihm noch immer nicht zuordnen. »Warte mal! Was weißt du noch über Naddo? War an ihm damals vielleicht irgendwas Ungewöhnliches? War er wie wir, also hatte er irgendwelche besonderen Begabungen, die ihn von anderen unterschieden? Haben nicht die meisten Leute, die wiedergeboren werden, irgendwelche außergewöhnlichen Talente?«
    »Lass mich kurz überlegen.« Iain schloss die Augen. »Ich erinnere mich, dass Piero mir erzählt hat, Naddo sei sehr wortgewandt. Er arbeitete für einen der Männer, die damals Florenz regierten. Aber um Naddo in diesem Leben zu finden, hilft uns das nicht weiter. Ich wünschte, ich hätte den Typen damals noch kennengelernt, bevor ich gestorben bin.«
    In Havens Kopf nahm eine Idee Gestalt an. »Meinst du, ich habe ihn vielleicht kennengelernt?«
    »Das ist gut möglich, würde ich sagen. Piero und Beatrice standen einander sehr nahe. Er hätte bestimmt gewollt, dass seine Schwester seinen Geliebten kennenlernt.«
    »Vielleicht weiß ich dann ja irgendwas.« Haven blickte zu Iain auf. »Glaubst du, ich weiß vielleicht irgendwas über Naddo, das uns bei der Suche nach ihm weiterhelfen könnte?«
    Iain setzte sich auf einen Stuhl am Fenster und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Das ist eher unwahrscheinlich, Haven.«
    »Bist du sicher?« Diese Idee war Havens einzige Hoffnung, und sie klammerte sich daran. »Ich hatte heute schon eine Vision aus genau diesem Leben. Wenn wir noch einmal zu dem Palazzo gehen, vielleicht bekomme ich dann ja noch eine!«
    »Warte, Haven. Lass uns mal kurz überlegen. Angenommen, du findest heraus, dass Naddo tatsächlich irgendeine Begabung hat. Vielleicht war er ja der beste Lautenspieler von ganz Italien. Oder ein begnadeter Reiter. Aber was willst du dann der Polizei erzählen? Wenn du denen mit Wiedergeburt kommst, halten die uns doch für übergeschnappt. Wir

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