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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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eine wertvolle Verbündete gefunden, und inzwischen waren die beiden Mädchen gute Freundinnen geworden. Leah gehörte zu den drei Menschen, denen Haven ihre Geheimnisse anvertraute – und zu den sechs Menschen, die wussten, dass Iain Morrow noch am Leben war. Leah war etwas Besonderes – mehr noch, als Haven zunächst angenommen hatte. In den letzten Monaten hatte Haven erfahren, dass es noch andere Menschen gab, die wie sie selbst in die Vergangenheit blicken konnten. Leah aber war noch immer die einzige ihr bekannte Person, die in die Zukunft sehen konnte.
    »Leah, Gott sei Dank, dass du anrufst! Beau ist verschwunden!«, sprudelte es aus Haven hervor.
    »Ich weiß.« Haven hatte Leah nie als Menschen mit Sinn für schöne Worte oder gar Small Talk kennengelernt. Sie kam immer direkt zur Sache und sagte klipp und klar, was sie dachte – nicht mehr und nicht weniger. Das war eine Eigenschaft, an die man sich erst einmal gewöhnen musste.
    »Hast du irgendwas gesehen? Wo hab ich bloß meinen Kopf? Ich hätte dich schon vor Tagen an der Duke anrufen sollen!«, rief Haven, entschlossen, nach jedem Strohhalm zu greifen. Ihre Verzweiflung war so offensichtlich, dass zwei Passanten ihr mitleidige Blicke zuwarfen. »Weißt du, wo Beau ist? Meldest du dich, um mir mitzuteilen, wie ich ihn finden kann?«
    »Beruhig dich erst mal, Haven«, erwiderte Leah. »Mama hat mich gerade angerufen und mir erzählt, dass Beau vermisst wird. Blöd, dass sie so selten in die Stadt kommt – die Nachricht ist ja schon seit Tagen das Thema in Snope City. Aber sonst scheint niemand irgendwas zu wissen. Ich dachte, du könntest mir vielleicht mehr darüber sagen.«
    Haven öffnete den Mund, aber alles, was herauskam, war ein Schluchzen.
    »Haven? Alles in Ordnung?«
    »Er hat jemanden im Internet kennengelernt«, erklärte Haven unter Tränen. »Einen Typen, der behauptet hat, sein Name sei Roy Bradford. Er meinte, er kennt Beau aus einem früheren Leben und hat ihn zu sich nach New York eingeladen. Ich hätte ihm ausreden sollen, dorthin zu fliegen, aber ich hab es noch nicht mal versucht.«
    »Beau ist nach New York geflogen, um einen Mann zu treffen, den er im Internet kennengelernt hat? Und du hast nicht versucht, ihn davon abzubringen?«
    »Ich weiß, das war dumm! Aber er hat Beau im vierzehnten Jahrhundert in Florenz gekannt. Damals, als sie sich zum ersten Mal begegnet sind, war ich Beaus Schwester. Ich hab selbst schon ein paar Visionen aus diesem Leben gehabt, darum weiß ich, dass er teilweise die Wahrheit gesagt hat. Beau dachte, dieser Roy Bradford wäre vielleicht sein Seelenverwandter. Ich hätte wissen müssen, dass der Typ gefährlich sein könnte.«
    »Das heißt also, du glaubst, Roy Bradford schon mal in einem deiner früheren Leben begegnet zu sein?«
    »Sein Name war damals Naddo. Kann sein, dass ich ihm begegnet bin, aber ich erinnere mich einfach nicht!«
    »Okay, Haven. Jetzt werd nicht hysterisch«, beschwichtigte Leah sie. »Ich glaube, wir haben da vielleicht was. Gestern Nacht hatte ich eine Vision von dir, und ich glaube, ich hab gerade kapiert, was sie bedeuten sollte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du versuchen solltest, mehr über dieses Leben rauszufinden, in dem du und Beau Geschwister wart. Ich hab das Gefühl, dass es in deinen Erinnerungen vielleicht einen wichtigen Hinweis geben könnte.«
    »Ich weiß . Darum bin ich ja auch immer noch in Florenz.«
    »Du bist in Florenz?«, wiederholte Leah, als ergäbe das für sie überhaupt keinen Sinn. »In Italien ?«
    »Ich stehe gerade vor dem Haus, in dem Beau und ich gelebt haben, und versuche, eine Vision über Naddo heraufzubeschwören. Vielleicht hatte er damals ja irgendwas Außergewöhnliches an sich – eine Fähigkeit oder eine besondere Begabung –, irgendwas, das helfen könnte, ihn heute ausfindig zu machen. Aber ich habe noch nichts Brauchbares gesehen.«
    »Ich glaube nicht, dass du in Italien sein solltest«, sagte Leah. »Du musst zurück nach New York. Dort ist jemand, der dir helfen kann.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Haven schniefend.
    »In meiner Vision hab ich gesehen, wie du mit einer alten Frau sprichst. Das klingt jetzt vielleicht abgedreht, aber sie hatte ein Handtuch auf dem Kopf, wie einen Turban. Und um sie herum war lauter Rauch.«
    »Rauch?«
    »Ja, versteh ich auch nicht. Aber diese Frau ist wichtig. Ich vermute, sie hilft Leuten dabei, in ihre vergangenen Leben zu sehen.«
    »Ist das denn möglich?«, wollte

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