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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Mädchen an der Constance-Billard-Schule stark, dass er bloß
angeklebt war.
    »Was denn?«,
fragte Serena überrascht. Okay, sie hatte vor sich hin geträumt, aber damit
verstieß sie ja wohl kaum gegen die Prüfungsordnung. »Hab ich irgendwas
gemacht?«
    Da erst
bemerkte sie, dass Mr Hanson unter seinem Bärt- chen lächelte.
    Er legte eine
Ausgabe der Post auf ihren
Tisch, die auf Seite sechs aufgeschlagen war, der Seite mit dem täglichen
Gossip. Das große Foto in der Mitte zeigte Serena und Flow, die gerade vor dem
Gorgon in ein Taxi stiegen. »Entschuldige die Störung, aber ich hab gesehen,
dass du schon fertig bist. Ich wollte dich fragen, ob du Flow vielleicht um ein
Autogramm für mich bitten könntest«, flüsterte er. »Ich bin ein Riesenfan von
ihm. Und es wäre ganz toll, wenn du auch unterschreiben würdest.«
    Serena
blinzelte. Erstens hatte sie keine Ahnung gehabt, dass jemand, der so uncool
war wie Mr Hanson, überhaupt wusste, wer Flow war. Zweitens würde sie Flow
garantiert nicht um irgendwas bitten. Und drittens - Hall-o? - war sie ja wohl kein bisschen fertig.
    »Flow ist
gerade in Mexiko«, flüsterte sie zurück. »Reicht es, wenn ich unterschreibe?«
Sie sah sich verlegen in der Aula um. Die meisten der Mädchen hatten aufgehört
zu schreiben und starrten entweder sie und Mr Hanson an oder tuschelten wild
miteinander.
    »Ich hab
gehört, dass Flow und Serena verlobt sind«, raunte Nicki Button ihrer Freundin
Alicia Edwards zu. »Sie wollen an Silvester in Vegas heiraten. Im Bellagio.«
    »In der Post steht, sie hätten sich erst auf dem Black-and- White-Ball am Samstag kennen
gelernt«, sagte Isabel Coates zu Kati Farkas. »Die haben echt null Ahnung.«
    »Genau. Weil
sie sich nämlich letztes Jahr in der Drogenklinik kennen gelernt haben,
stimmt's?«, wisperte Kati zurück. »Flow hat ja schon ungefähr zwölf Entzüge
hinter sich. Naja, aber sie ist ja auch nicht besser.«
    Serena
unterschrieb und gab Mr Hanson die Zeitung zurück. Hoffentlich bekam sie jetzt
in Latein keine schlechte Note, bloß weil sie ihm kein Autogramm von Flow
besorgt hatte.
    »Danke«,
flüsterte er und betrachtete ihre Unterschrift. Er strahlte. »Die ist eines
Tages sicher ein Vermögen wert!«
    »Gern
geschehen«, sagte Serena nachsichtig. Das Raunen im Saal schwoll an.
    »Ruhe,
Mädchen. Zurück an die Arbeit«, rief Mr Hanson streng und ging nach vorne zu
seinem Pult.
    Serena
wandte sich wieder ihren Prüfungsunterlagen zu. Wann
traten die US-Streitkräfte in den Zweiten Weltkrieg ein und ivas war der
Auslöser?
    Aber bevor sie
beginnen konnte, die Frage zu beantworten, wurde sie von einem Dutzend ihrer
Klassenkameradinnen umringt, die ihr Ausgaben der Post zur
Unterschrift vorlegen wollten. Mr Hanson konnte es ihnen schlecht verbieten, wo
er doch selbst damit angefangen hatte.
    »Na gut«,
sagte er gnädig und ignorierte Serenas flehenden Blick. »Wir unterbrechen die
Prüfung für fünf Minuten, nicht länger. In fünf Minuten will ich alle wieder an
ihren Plätzen sehen.«
    »Ich! Ich! Ich
will zuerst!« Rain Hoffstetter streckte Serena ihre Zeitung hin.
    »Nein, ich!«
Laura Salmon schubste sie aus dem Weg.
    Serena grinste
still in sich hinein. Als sie vor zwei Monaten aus dem Internat zurückgekommen
war, war sie wie eine Aussätzige behandelt worden. Und jetzt rissen sie sich
alle um ihr Autogramm!
    Ihre Hand mit
dem Stift schwebte einen Augenblick gedankenverloren über der Zeitung, die
Laura ihr hingeschoben hatte. Dann schrieb sie in ihrer unverwechselbaren
geschwungenen Handschrift: Du weißt genau, dass du mich
liebst - Serena.
     

 
    liebe, triebe und das
monster
    Die
Englischprüfung für die Abschlussklasse an der River- side-Knabenschule war
berüchtigt, weil sie so lang und anspruchsvoll war, trotzdem machte sich Dan
keine Sorgen. Er hatte Mary Shelleys »Frankenstein« zweimal gelesen und kannte
fast alle Keats-Gedichte aus der Textsammlung auswendig. Außerdem schüttelte
er Einser-Aufsätze ganz locker aus dem Ärmel.
    Nachdem er die
»Ode an eine Nachtigall« so gründlich wie möglich zerlegt und analysiert hatte,
schlug er die letzte Seite seines blauen Prüfungshefts auf und begann ein neues
eigenes Gedicht, das hoffentlich gut genug für seine Unibewerbung werden würde.
Dan schrieb meistens angstgetränkte Liebesgedichte. Diesem gab er schon mal
den Titel: »für vanessa«.
    skalpellscharfe
blattkanten zitrone, geschnitten Salzwasser in den äugen
    Er experimentierte
gerade mit

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