Alles ist mir nicht genug
den Ferien würden sie unter sehr wenig
Aufsicht von Erziehungsberechtigten sehr viel Zeit miteinander verbringen. Ob
er sich bereit fühlte oder nicht - es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie
zusammen im Bett landeten.
Na also. Trotz
ihres knallharten Aussehens und ihrer Verachtung für fast alle ihre
Mitmenschen war auch Vanessa bloß eine ganz normale, neugierige
Siebzehnjährige.
Wir sind doch
alle gleich.
n hat Visionen
Nate saß mit
Anthony Avuldsen, Charlie Dem und Jeremy Scott Tompkinson im Jackson Hole, wo
sie in der Freistunde zwischen der Mathe- und Chemieprüfung schnell was aßen.
Mathe war hammerhart gewesen, und die vier verschlangen Unmengen von
Hamburgern, Fritten und Cola, um gleich die Chemieprüfung zu überstehen, die
wahrscheinlich noch fieser werden würde. Nate dachte darüber nach, dass die Besitzer
des Jackson Hole dringend in Deckenventilatoren investieren sollten, um den
Frittierte-Zwiebeln-Furzgerucb wegzublasen, der in der Luft waberte. Außerdem
machte er sich so unbedarft, wie er über die meisten Dinge nachdachte, Gedanken
über Jennifer und Blair.
Seit Samstag
hatte er nichts mehr von Jennifer gehört, was eigentlich komisch war, weil sie
ihm normalerweise ständig kryptische SMSe und verliebte Kurzmails schickte.
Vielleicht war es aber nur der Schulstress.
Nate schob den
Teller weg und zog sein Nokia aus der Hosentasche. Er hatte gerade nichts
Besseres zu tun, warum sollte er ihr nicht schnell was Nettes schreiben, um sie
etwas aufzumuntern.
Wie
fürsorglich.
na
du, tippte er. solln wir do x-mas-shoppn gehn? xxx n.
Jeremy reckte
seine dünnen Arme in die Luft und ließ den Kopf im Nacken kreisen, bis es
knackte. »Hey, Nate. Wem simst du denn da schon wieder?« Er war ein
schmächtiger Typ, dem ständig die Hose über die Hüftknochen rutschte, aber das
machte er mit einer trendigen Britpopper-Frisur und seinem extracoolen
Kiffer-Slang locker wieder wett.
Nate zuckte
mit den Schultern. »Geht dich nichts an.«
Anthony schob
sich eine Hand voll kalter, ketchupgetränkter Fritten in den Mund. Er betrieb
so ungefähr jede Sportart, die an der St.-Jude-Schule angeboten wurde, weshalb
er trotz seiner täglichen Junkfood-Ration einen Waschbrettbauch hatte. »Blair
sah ja am Samstag ziemlich scharf aus«, sagte er.
Nate nickte.
Vor seinem geistigen Auge materialisierte sich Blairs auf dem Tennisplatz
gestählter und in schwarzen Stoff gehüllter praller Hintern. Ja, sie hatte
wirklich scharf ausgesehen.
»Natürlich
kann sie möpsemäßig nicht mit Jennifer mithalten«, fügte Anthony hinzu.
Die Jungs
hatten zwar längst aufgehört, Witze über Nates kleine Freundin aus der Neunten
zu reißen, konnten sich aber gelegentliche Bemerkungen über ihre kolossale Oberweite
nicht verkneifen. Es war aber auch schwierig, sie nicht zu kommentieren.
Nate grinste
und versuchte sich dann mit zerfurchter Stirn daran zu erinnern, wie Jennifer
am Samstag ausgesehen hatte. Aber außer einem braunen Lockenkopf, einem phänomenalen
Dekolletee und einem scheuen Lächeln war ihm nichts im Gedächtnis geblieben.
Er trank einen
Schluck Cola, kniff seine umwerfend grünen Augen zusammen und dachte
angestrengt nach.
Was wahrlich
nicht allzu oft vorkam.
Komischerweise
hatte er Blair und Jenny vorher nie be- wusst miteinander verglichen. Er hatte
Jennifer wirklich richtig gern - im Gegensatz zu Blair saß sie ihm nicht
ständig mit Forderungen im Nacken. Blair hatte ihn immer gefragt, woran er
gerade dachte oder wo er ohne sie hinging und mit wem. Jennifer machte ihm
nicht so einen Druck. Sie war nicht wie Blair, die ihn gedrängt hatte, sich mit
ihr in Yale zu bewerben, damit sie zusammenziehen konnten, und die ihm ständig
teure Geschenke gemacht hatte, sodass er sich genötigt fühlte, ihr auch etwas
zu schenken. Außerdem hatte Jennifer wirklich beeindruckende Brüste, während
man über die von Blair kaum mehr sagen konnte, als dass sie da waren. Nett
anzusehen, keine Frage, aber nicht spektakulär.
Andererseits -
trotz all der Fehler, die Blair hatte - war es immer ein beruhigendes Gefühl
gewesen, sie wirklich zu kennen.
Immerhin waren sie miteinander aufgewachsen. Als Blair noch seine Freundin
gewesen war, hatte es eine klar definierte Reiseroute gegeben. So etwas wie
die rote Nadel auf der Seekarte, die den angesteuerten Hafen markierte. Sie
hatten einerseits daraufhingearbeitet, endlich richtig zu poppen, nachdem sie
sonst fast alles miteinander ausprobiert hatten, aber das
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