Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
weil sie sich nach dem
Duschen mit Selbstbräuner von Lancöme eingerieben hatte. Sie trug einen
winzigen weißen Jeans-Minirock von Agnes B., der kaum ihre Oberschenkel
bedeckte, und weiße mit Swa- rovski-Steinchen besetzte Lederschlappen.
    In einem
Hibiskusbusch vor der Veranda flitzte ein Kolibri auf der Suche nach Nektar von
Blüte zu Blüte. Serena fragte sich, warum er nicht mal bei einer Blüte blieb
und sich gründlich satt trank, statt ständig von einer zur anderen zu düsen.
    Tja, Serena,
gute Frage.
    »'allo?
Pardon?«, fragte eine Männerstimme.
    Serena ließ
die Zigarette fallen, trat sie aus und erhob sich aus dem Stuhl. Vor den Stufen
zur Veranda stand ein Mann im Mitarbeiter-T-Shirt des Isle de la Paix, der eine
Vase mit einem riesigen Bouquet exquisiter tropischer Blumen trug. »(Ja
c'est pour vous, mademoiselle«, sagte er und kam die Stufen herauf.
    Jesus! Hatte
Flow etwa Spione auf sie angesetzt, oder was? Wie hatte er sie hier gefunden?
    Serena nahm
die Blumen und schnupperte daran. »Danke.«
    »Bitte«,
antwortete der Mann. Er wollte sich gerade zum Gehen wenden, als die
Fliegengittertür aufklappte und Blair auf die Veranda trat.
    »Jetzt brauch
ich erst mal einen Drink. Hoffentlich hat Mom dafür gesorgt, dass wir an der
Bar anschreiben können«, sagte sie zu Serena, ohne den Mann zu bemerken. Ihr
enges Kleid aus Seidenjersey hatte fast den gleichen Farbton wie ihre
Lancöme-Bräune, weshalb es aus der Entfernung aussah, als wäre sie nackt. An
den Füßen trug sie rote Flip- Flops aus dem Hotelshop und am kleinen Zeh ihres
linken Fußes glitzerte ein billiger Strassring. Blair probierte gerade einen
neuen Look aus. Schlampe mit Schotter.
    Plötzlich
bemerkte sie den glotzenden Hotelangestellten. »Ja, bitte?« Sie sah ihn fragend
an. »Parlez-vous anglais?«
    Der Mann
guckte verlegen. »Entschuldigen Sie, ich wollte nur die beiden schönsten
Mädchen der Insel begrüßen.«
    Sein Glück,
dass er so einen sexy Akzent hatte. Nur deshalb ließ sie ihm die schleimige
Anmache noch mal durchgehen.
    »Danke«, sagte
Blair. »Und au revoir.«
    »Viel Freude
mit den Blumen, Mademoiselle«, wünschte er und nickte Serena zu. Dann lächelte
er Blair noch einmal an und ging.
    Blair kämmte
sich mit den Fingern durch die Haare und blickte mit zusammengekniffenen Augen
aufs Meer hinaus. Allmählich wurde es etwas ermüdend, von jedem Typen angebaggert
zu werden, der ihr über den Weg lief.
    Serena stellte
die eckige Glasvase mit dem Strauß auf dem Rattan-Verandatisch ab.
    Blair zog die
Brauen hoch. »Von wem?«
    Serena zuckte
die Achseln. »Von wem wohl.«
    Blair ging zum
Tisch und zog die Karte ab, die mit Klebeband an der Vase befestigt war.
»Erhol dich und stress dich wegen der Hochzeit nicht so rein«, las sie vor.
»Deine Freundinnen K und I.«
    Blair und
Serena sahen sich an und brachen in Gelächter aus.
    Serena war
erleichtert, dass die Geschenke womöglich gar nicht alle von Flow gewesen
waren. Der Schoko-Schneemann und die Baby-Barracudas gingen vielleicht auch
auf Katis und Isabels Konto.
    »Na komm«,
sagte sie, nahm Blair an der Hand und zog sie mit sich die Treppe hinunter.
»Jetzt lassen wir uns von Cyrus einen ausgeben.«
    Aaron und
Miles saßen bereits an der Bar, wo sie Backgam- mon spielten und Tyler dazu zu
überreden versuchten, gebratene Meeresschnecke zu essen. Blairs Mutter und
Cyrus machten einen Segeltörn mit einem befreundeten Jachtbesitzer und waren
noch nicht zurück.
    Die Bar und
das Restaurant des Hotels befanden sich auf der riesigen überdachten Veranda
des Hauptgebäudes, von der aus man auf den Strand und das türkisfarbene Meer
blickte. Eine Seite wurde von einer Bambus-Glas-Theke eingenommen, an der
weiße Lederhocker standen. Futuristischer Karibiklook.
    »Zwei
Rum-Cola, s'il vous plait«, bestellte
Blair beim Barkeeper. Sie fand es sehr praktisch, dass die Insel in französischer
Hand war, das ersparte ihnen beim Trinken die leidige Ausweis-Frage.
    Nicht dass sie
die besonders oft gehört hätten.
    Serena griff
nach ihrem Glas und stieß mit Blair an. »Auf uns!« Beide legten den Kopf in den
Nacken und tranken ihren Longdrink in einem Zug.
    »Respekt!«
Miles sah Blair bewundernd an. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt eine
schwarze Cargohose und ein stahlgraues Poloshirt, beides von Armani. Für die
tropische Umgebung war er allerdings eindeutig zu käsig. »Wie schaffst du das
bloß, ohne abzurülpsen wie ein Bauarbeiter?«
    Blair wischte
sich grinsend

Weitere Kostenlose Bücher