Alles ist mir nicht genug
nickten.
»Perfekt.
Bestimmt habt ihr noch die Nummern vom Ca- tering-Service und von der Agentur,
die den Saal dekoriert hat - könntet ihr da anrufen und alles mit denen klar machen?«
»Das kann ich
gleich machen!« Kati kramte schon hektisch in ihrer Tasche nach ihrem
PalmPilot.
»Und dann
brauchen wir natürlich noch einen richtig fähigen DJ«, sagte Serena.
»Wieso?« Kati
guckte erstaunt. »Ich hätte gedacht, 45 spielen?«
Serena dachte
nach. Sie war nicht über Flows Neujahrspläne informiert, wusste aber sehr
sicher, dass sie keine Lust hatte, auf ihrer eigenen Party von ihm belagert zu
werden. »Nee, geht nicht. Die stecken mitten in den Aufnahmen für ihr nächstes
Album«, behauptete sie. »Außerdem ist ein DJ immer besser. Da kommen alle auf
ihre Kosten.«
Die beiden
zogen enttäuschte Gesichter.
»Hier hab ich
die Gästeliste vom Black-and-White-Ball. Ich dachte, die könnten wir
übernehmen.« Serena griff nach ein paar zusammengehefteten Seiten, die auf dem
Tisch lagen. »Ihr könnt natürlich noch einladen, wen ihr wollt.«
Isabel warf
einen Blick auf die Liste. »Kommt Flow denn wenigstens als Gast?«
Serena
zögerte. Wenn sie Kati und Isabel jetzt die Wahrheit sagte, würden sie sofort
die Gerüchteküche wieder anheizen und rumtratschen, die Verlobung zwischen ihr
und Flow sei geplatzt usw. bla, bla, blubber - und alles würde von vorn
anfangen. Außerdem wäre es vielleicht eine nette Geste, Flow eine Einladung
nach Malibu zu schicken, nachdem sie ihn am Morgen des ersten Weihnachtstages
versetzt und seinen Papagei einfach am Empfang des Hotels auf St. Barts abgegeben
hatte. Er würde ja sowieso nicht zur Party kommen.
»Doch, klar.
Versprochen hat er es jedenfalls.« Gedankenverloren blätterte sie die Liste
bis zu den Namen mit R durch, um sich zu vergewissern, dass Aaron Rose auch
darauf stand.
Er würde zwar
erst am 30. Dezember aus St. Barts zurückkehren, aber dann hoffentlich zur
Party kommen. Am Abend der Weihnachtsparty war er so mies drauf gewesen, dass
er eine kleine Aufmunterung sicher gut gebrauchen konnte.
»Soll ich mich
um die Einladungen kümmern?«, fragte Kati eifrig. Sie hatte schon das Nokia aus
ihrer roten Bügeltasche von Herve Chapelier geholt. »Ich kann der Druckerei
gleich alles Nötige durchgeben.«
»Ja, mach
das.« Serena nickte zufrieden. »Isabel? Kannst du vielleicht gleich bei der
Event-Agentur anrufen und einen Raum klar machen? Ich stell mir so eine riesige
Fabriketage irgendwo Downtown vor. Irgendwas weit oben, damit wir auch was vom
Feuerwerk sehen. Ach ja, und eine Dachterrasse wäre natürlich sehr geil.«
Als sie Kati
die Gästeliste in die Hand drückte, fiel ihr ein Name auf, der ziemlich weit
oben stand: Nathaniel Archi- bald. Wo steckte der eigentlich? Nate musste
natürlich unbedingt kommen. Eine Silvesterparty ohne ihn - also, das ging gar
nicht.
Nate war
gerade schwer damit beschäftigt, Jennys Päckchen aufzureißen, was nicht so
einfach war, weil sie es in eine zwei Zentimeter dicke Schicht aus
Teeniezeitschriften und Klebestreifen eingewickelt hatte. Eigentlich war das
Päckchen schon gestern Nachmittag geliefert worden, aber da war er gerade vom
Snowboarden mit John und Ryan zurückgekommen und hatte gleich wieder
losgemusst, um sich auf der Party einer Freundin in Bar Harbor im Whirlpool die
Kante zu geben.
Die letzte
saubere Unterhose in Nates Wäscheschublade war die von Jenny mit der Jacht
drauf gewesen, und die trug er jetzt auch, als er sich auf dem Boden sitzend
durch die Papierschichten arbeitete - genau wie Jenny es sich beim Päckchen-Packen
ausgemalt hatte.
Als Nate den
Deckel hob und die Locke herausnahm, musste er laut lachen. So etwas war eigentlich
typisch Blair, nur hätte sie die Haare wahrscheinlich vorher mit Parfüm besprüht
und in ein mit rotem Samt ausgelegtes Silberdöschen von Tiffany gebettet, in
das sie Nates Initialen hätte eingravieren lassen. Er griff nach dem
»Nussknacker«-Programmheft und blätterte darin. Statt sich jedoch daran zu
erinnern, wie er vor gerade mal fünf Tagen mit Jenny im ersten Rang des New
York State Theaters im Lincoln Center gesessen und ihre Hand gehalten hatte,
während die Soldaten des Nussknackers unter dem Monsterweihnachtsbaum die Mäuse
niedermetzelten, dachte er an das letzte Mal zurück, als er mit Blair in dem
Stück gewesen war.
Sie hatte
damals ganz schlimm ihre Tage gehabt, weshalb er ihr in der Pause an der Bar
Schmerztabletten und eine Flasche Perrier
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