Alles ist mir nicht genug
ich habe eine Entschuldigung.
Der
Professor schweigt und wartet.
PROF.
WEEKS: Ich höre.
AUDREY:
(atemlos)
Aber
das kann ich Ihnen nicht sagen. Es ist was Illegales.
PROF.
WEEKS: (stirn runzelnd)
Etwas
Illegales? Muss ich den Sicherheitsdienst rufen?
AUDREY:
(schüttelt
den Kopf)
O
nein. Jedenfalls jetzt noch nicht.
Sie
drückt ihm ihre Hausarbeit in die Hand.
AUDREY:
Ich konnte
mich nicht entscheiden, welches Shakespeare- Stück ich analysieren soll,
deshalb habe ich einfach alle analysiert. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.
Der Professor
setzt seine Lesebrille auf und beginnt, die Arbeit zu lesen. Völlig in die
Lektüre versunken, lässt er sich auf die Platte seines Schreibtisches sinken.
Während er noch liest, geht AUDREY lässig hinaus und schließt die Tür hinter
sich.
Sie geht
leichtfüßig den Korridor hinunter, verlässt das Gebäude, steigt wieder auf ihr
Rad und fährt über den Rasen davon.
AUSSEN/TAG:
CAMPUSGELÄNDE
Eine
weitläufige, auf drei Seiten von Backsteingebäuden umgebene Rasenfläche.
AUDREY fährt
über die Wiese und blickt in die Wipfel der herbstlich gefärbten Bäume hoch,
statt nach vorne zu sehen. Prompt fährt sie einen jungen Mann an, der das
Sweatshirt der Rudermannschaft trägt und auf dem Weg zum Training ist. Er
stürzt zu Boden.
Es ist COLIN
DAVIS.
COLIN:
Au!
AUDREY
steigt vom Rad und kniet sich neben ihn. AUDREY:
Das tut mir so
Leid! Ist alles okay?
COLIN:
Ich glaube,
mein Bein ist gebrochen.
Er versucht,
es zu bewegen.
COLIN:
Au!
AUDREY:
Nicht bewegen.
Ich rufe einen Krankenwagen.
Sie kramt in
ihrer Handtasche nach ihrem Handy. Eine Pistole fällt aus der Tasche. COLIN
starrt darauf. AUDREY hebt die Waffe hastig auf und schiebt sie in die Tasche
zurück. Sie klappt ihr Handy auf und wählt 911.
s bringt den ball ins
rollen
Serena war zu
dem Schluss gekommen, dass sie und Blair für ihren misslungenen
Weihnachtsurlaub nur mit einer Tipptopp-Silvesterparty entschädigt werden
konnten, und sie wusste: Wer eine gute Party haben will, macht sie am besten
selbst. Nun war sie zwar eine begeisterte und durchaus begnadete
Partymacherin, aber es war schon Mittwoch, und ihr blieben gerade mal
dreieinhalb Tage für alle Vorbereitungen. Blair fiel als Helferin komplett aus.
Sie hatte sich mit ihrem iBook, einer Stange Zigaretten und einer
Espressomaschine in ihrem Zimmer verbarrikadiert und angekündigt, erst wieder
herauszukommen, wenn das Yale-Bewerbungsdrehbuch fertig war. Serenas Talent
bestand weniger darin, Arbeiten zu erledigen, als sie an andere zu delegieren,
was lag also näher, als die beiden Mädchen anzurufen, die sich so sehr darum
bemühten, ihre neuen besten Freundinnen zu werden?
»Hallo?
Kati? Ich bin's, Serena.«
»Hey,
hi!«
»Du,
sag mal, ist Isabel zufälligerweise auch da?«
»Ja
klar.«
Doofe
Frage.
»Cool.
Ich will nämlich eine Silvesterparty machen und wollte euch fragen, ob ihr
vielleicht Lust habt, mir ein bisschen zu helfen. Es ist alles irgendwie
ziemlich kurzfristig, aber natürlich soll es die absolute Mega-Hammerparty werden,
und jetzt bin ich so richtig unter Zeitdruck.«
Im ersten
Moment waren die zwei sprachlos, im nächsten kreischten beide gleichzeitig
hysterisch los. »Oh, suuuupi, Serena! Klar helfen wir dir. Das wird die genialste Party aller Zeiten. Wir sind gleich bei
dir!«
Und das waren
sie.
Serena öffnete
ihnen in einer roten Samtjogginghose von Juicy Couture und einem winzigen
T-Shirt mit einem Schneemann drauf.
»O mein Gott, bist du braun!«, schrie Isabel und küsste sie auf die Wangen.
»Hast du
abgenommen?«, fragte Kati und küsste sie auch.
Als hätte
Serena es nötig gehabt, abzunehmen.
Wie es sich
für eine vollendete Gastgeberin gehört, bat sie die beiden in das Wohnzimmer
des weitläufigen Apartments, das direkt gegenüber dem Metropolitan Museum of
Art auf der Fifth Avenue lag. Da ihre Eltern die Feiertage auf ihrem Landsitz
in Ridgefield verbrachten und ihr großer Bruder mit ein paar Kommilitonen in
Boston feierte, hatte sie die Wohnung ganz für sich allein.
Auf der
Glasplatte des großen Couchtischs lagen mehrere Blätter, auf denen sie schon
die einzelnen Organisationspunkte vermerkt hatte: Location. Drinks/Catering. Anlage/DJ. Motto/ Deko/ Lichtanlage. Einladungskarten.
Gästeliste. Sie verteilte sie an Kati und Isabel.
Delegieren war
wirklich ihre große Stärke.
»Ihr habt doch
auch die Kiss on the Lips- Party im
Oktober mitorganisiert, oder?«
Beide
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