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Alles muss versteckt sein (German Edition)

Alles muss versteckt sein (German Edition)

Titel: Alles muss versteckt sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Lorenz
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Eine süße Blondine mit großen Brüsten.«
    »Vielen Dank!« Ich musste kichern. »In Sachen Brüste hast du dich wohl leider gründlich verguckt.«
    »Tja«, er zuckte mit den Schultern. »Leider. Aber nobody is per fect.«
    »Du!« Ich griff nach dem Kissen hinter meinem Kopf, drehte mich zu ihm um und schlug damit nach ihm. Lachend wehrte er meine Schläge ab, schrie immer wieder »Erbarmen!«, bevor er mich wieder an sich zog.
    »Nein, ganz ehrlich«, flüsterte er mir ins Ohr. »Ich habe dich gesehen und sofort gespürt, dass du eine ganz besondere Frau bist. Eine, bei der mehr ist als nur eine hübsche Fassade.« Bei seinen Worten durchfuhr mich ein Schauer, angenehm und beängstigend zugleich.
    »Patrick«, sagte ich leise. Ich war kurz davor, ihm mein letztes Geheimnis zu verraten. Ihm zu beichten, wie recht er mit seiner Vermutung hatte, dass da mehr war hinter der Fassade einer blonden Frau, viel mehr – allerdings nicht das, was er sich vielleicht erhoffte.
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch«, war das Letzte, was ich hörte, bevor ich einschlief und zusammen mit ihm in eine traumlos schöne Nacht entschwand.
    »Also, ich finde, wir haben jetzt genug Boote geguckt. Lass uns lieber shoppen gehen!« Vera und ich waren am nächsten Tag noch keine zehn Minuten unten am Hafen, da verlor sie schon das Interesse an den großen Kreuzfahrtschiffen, die hier vor Anker lagen. Ich hatte sie wie verabredet um zwei Uhr nach ihrer Probe vom Theater abgeholt, gerade erst hatten wir die Landungsbrücken erreicht und eigentlich hatte ich vorgehabt, mir zusammen mit ihr ein nettes Plätzchen zu suchen, um die gesamte Schiffsparade zu bestaunen. Sogar einen Rucksack mit kalten Getränken, selbst gemachten Sandwiches und einer Picknickdecke hatte ich dabei, damit wir uns irgendwo am Pier niederlassen und einen gemütlichen Mädelsnachmittag verleben könnten.
    »Die Queen Mary 2 ist doch noch gar nicht da!«, protestierte ich schwach, denn Vera machte nicht den Eindruck, als würde sie sich von ihrer Shopping-Idee abbringen lassen. »Da müssen wir noch eine halbe Stunde warten!«
    »Sieht auch nicht viel anders aus als die anderen Kähne hier«, stellte sie lapidar fest und zog ein gelangweiltes Gesicht. »Groß, weiß, macht laut ›Tuuut-Tuuut‹ und spuckt dann eine Ladung Geriatriepatienten mit Rollatoren an Land.«
    »Ich hab uns was zu essen und zu trinken eingepackt.«
    »Prima!« Vera hakte mich kurzerhand unter und zerrte mich in Richtung Innenstadt. »Dann gehen wir erst shoppen, danach vernichten wir die Vorräte.« Ohne weiteren Widerspruch ließ ich mich von ihr mitziehen. Dann halt Jungfernstieg satt Jungfernfahrt.
    »Wow, mir tun echt die Füße weh!«, stöhnte Vera, als wir zwei Stunden und gefühlte zwanzig Boutiquen später meine Picknickdecke am Alsterufer ausbreiteten.
    Während sie selbst geshoppt hatte, als gäb’s kein Morgen mehr, sodass sich neben unserer Decke die Tüten nur so stapelten, hatte ich überhaupt nichts gekauft. Beinahe hätte ich ein Buch erstanden, in einem kleinen Antiquariat hatte ich Patricks Debütroman entdeckt, den er mir bisher immer vorenthalten hatte. »Den ollen Schinken willst du wirklich kaufen?«, hatte Vera gefragt, als ich das Buch mit abgestoßenem Einband in Händen hielt. »Wieso? Ist es nicht gut?« – »Doch, doch, klar. Aber Patrick hat davon sicher noch Hunderte im Keller stehen.« Ich überlegte einen Moment, ließ das Buch dann schließlich stehen. Patrick hatte mir gesagt, dass er nicht will, dass ich es lese. Also hielt ich mich daran, vielleicht würde er mir ja irgendwann eines aus seinem Kellervorrat geben.
    »In einer Stunde sollten wir zu Hause sein und langsam anfangen, das Essen vorzubereiten«, sagte Vera irgendwann, als wir nach unserem kleinen Picknick nebeneinander in der Sonne dösten. »Mein lieber Herr Bruder hat sich für Punkt acht mit seinem Verleger angekündigt.« Irgendetwas in ihrer Stimme ließ mich aufhorchen. Sie klang … feindselig? Abfällig? Genervt?
    »Ich dachte, die Sache mit dem Essen war deine Idee!«, erwiderte ich überrascht.
    »Ja, stimmt, war sie auch«, gab sie zu. »Ich hoffe nur, es wird ein netter Abend, Felix ist nämlich auch dabei.« Jetzt war ich verwirrt.
    »Wieso? Was ist denn mit ihm?« Vera seufzte.
    »Dir ist ja vielleicht schon aufgefallen, dass das Verhältnis zwischen Patrick und Felix manchmal nicht ganz ungetrübt ist. Vor allem, wenn es um die Schreiberei geht … Das ist einfach

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