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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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eines Soldaten, wie er bereits geahnt hatte.
    Und Cade war Hippolyt.
    An diesem Abend klopfte ich an Garricks Tür. Trotz unserer Abmachung, es langsam angehen zu lassen, war ich nervös. Wir hatten eigentlich nicht darüber gesprochen, heute Abend noch etwas zu machen, und trotz der zarten Bande, die wir geknüpft hatten, hatten wir unsere Nummern noch nicht ausgetauscht. Deshalb hoffte ich, dass es nicht armselig wirkte, wenn ich ihn zwei Abende hintereinander aufsuchte. Hamlet war definitiv froh darüber, dass ich die Wohnung verließ. Unser Zusammenleben gestaltete sich noch immer nicht besonders gut.
    Meine Besorgnis schwand, als er die Tür aufmachte und sagte: »Oh, Gott sei Dank. Ich überlege mir schon seit einer Stunde, ob ich bei dir vorbeikommen soll, aber ich hatte Angst, dass ich an die Tür klopfe und du Besuch hast oder so.«
    Ich lachte. »Vielleicht sollten wir dann mal unsere Telefonnummern austauschen.«
    »Speicherst du mich dann unter einem Codenamen, damit niemand weiß, wer ich bin, wenn ich dir schmutzige SMS schreibe?«
    Ich machte große Augen. »Hast du vor, mir schmutzige SMS zu schreiben?«
    Seine Augen funkelten amüsiert, und dieses blendende Grinsen erschien wieder auf seinem Gesicht. »Das würde ich nicht ausschließen.«
    Oh.
Oh.
Meine Nervosität nahm wieder zu.
    Er ergriff meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer, wo ein aufgeschlagenes Buch auf dem Sofa lag. Es waren Gedichte, natürlich, denn er war perfekt, und ich spielte bedauerlicherweise nicht in seiner Liga. Er steckte ein Lesezeichen hinein und legte den Gedichtband auf einen Stapel Bücher auf der Sofakante.
    Dann streckte er die Hand aus, und unsere Finger flochten sich in dem Raum, der noch zwischen uns war, ineinander. Ich wollte mich an ihn schmiegen, Arme und Beine um ihn herumschlingen, und mich erst wieder von ihm lösen, wenn ich musste, aber ich war noch immer verlegen. Waren wir schon so weit, dass wir das einfach tun konnten? Oder mussten wir erst noch darauf hinarbeiten?
    »Also … Besetzungsliste?«, fragte er.
    Ich stöhnte und ließ meinen Kopf nach hinten an die Sofalehne sinken.
    »So schlimm ist das nicht, oder?«
    »Das hängt davon ab, ob Cade wieder mit mir spricht, wenn die Proben in zwei Wochen anfangen.«
    Ich hätte mir keine Gedanken zu machen brauchen, mich einfach gehen zu lassen, denn Garrick hatte keine Skrupel, mich an sich zu ziehen. Mein Kopf passte perfekt an seine geschwungene Schulter.
    »Cade kommt mir wie ein vernünftiger Kerl vor. Ich bin mir sicher, dass es ihm besser gehen wird, wenn er ein wenig Zeit hatte, das Ganze zu verarbeiten.«
    Ich nickte in der Hoffnung, dass er recht hatte, aber da war ich nicht so besonders zuversichtlich. Das Problem war … sein Verstand sagte ihm wahrscheinlich, dass er sich von mir fernhalten sollte, wenn er nicht wollte, dass auf seinem gebrochenen Herzen auch noch herumgetrampelt wurde. Und vielleicht war das auch besser so.
    Er verdiente eine Bessere.
    »Na schön«, sagte Garrick. »Genug davon. Mir gefällt dein trauriger Gesichtsausdruck nicht. Unsere Optionen für den Abend sind leider begrenzt, da wir ja wohl kaum ausgehen können. Wie wäre es dann mit einem Film?«
    Ich lächelte gezwungen. Als er mein Lächeln erwiderte, fiel es mir leichter, weiterzulächeln. »Klingt gut.«
    Er suchte etwas Heiteres aus, wahrscheinlich um mich aufzumuntern. Dann knipste er die Lichter aus und kam zu mir auf die Couch. Als der Vorspann begann, lehnte er sich zurück und zog mich mit sich. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken. Ich lag auf der Seite und passte genau zwischen ihn und die Sofalehne. Ich zögerte einen Moment, aber dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust.
    Ich versuchte, dem Film zu folgen, wirklich, aber wegen seiner gleichmäßigen, ruhigen Atemzüge, die meine Haare zum Flattern brachten, und seiner Hände, die mir über den Rücken strichen, war es schwer, sich darauf zu konzentrieren. Es kitzelte und war zugleich verführerisch. Ich war mir über-bewusst, wie seine Finger an meinem Rücken ab und zu ein wenig tiefer wanderten, bis sie gerade den Streifen Haut zwischen T-Shirt und Shorts erreichten. Dort verweilten sie kaum Sekunden, bevor sie wieder nach oben wanderten. Dann tanzten seine Finger über die sensible Haut in meinem Nacken, und ich musste ein Seufzen unterdrücken. Rasch blickte ich zu ihm auf, aber er war von dem Film gefesselt und schien sich überhaupt nicht bewusst zu sein, dass er mich gerade in den Wahnsinn

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