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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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trieb.
    Schließlich beschloss ich, dass es Zeit wäre, dass er eine Dosis von dem, was ich empfand, abkriegte. Ich öffnete meine Faust, die auf ihm geruht hatte, und drückte ganz leicht die Fingerspitzen in seine Brust. Ich fing an, das abstrakte Muster auf seinem T-Shirt nachzufahren, etwas von irgendeiner Band, glaube ich. Aber als ich damit fertig war, ließ ich meine Hände weiterhin über seine Brust gleiten, über die Wölbung des einen Brustmuskels zum Brustbein und zu seinem Sixpack von Bauch hinunter, dann wieder über die Brust bis zu den Muskeln, die sich von seinen Schultern bis zu seinem Bizeps zogen. Als meine Hand eine seiner Bewegungen nachahmte und leicht am Saum seines T-Shirt entlangwanderte, hielt seine Hand auf meinem Rücken still.
    Irgendwie erregte mich diese Reglosigkeit noch mehr.
    Ich wurde ein wenig kühner und ließ meine Finger erneut zum Saum gleiten, drückte sie nach oben und schob sie unter sein T-Shirt. Dabei streifte ich mit den Fingernägeln kaum merklich über seine Haut. Die Hand auf meinem Rücken bewegte sich, sie glitt über meinen Hals in meine Haare. Ich machte meine Hand flach und drückte meine Handfläche an seine warme Haut. Die Hand in meinem Haar griff fester zu, nicht so, dass es wehtat, aber gerade so, dass er damit meinen Kopf ein wenig nach hinten neigen konnte.
    Er sah mich an, keine Spur mehr von seinem neckischen Grinsen. Seine Augen wirkten schwarz in dem abgedunkelten Zimmer. Sein Blick tanzte über mein Gesicht, vor allem zwischen meinen Augen und meinen Lippen huschte er hin und her. Die Spannung brachte mich fast um, und ich grub meine Finger in seine Haut. Sein Atem ging jetzt nicht mehr so gleichmäßig, aber noch immer sah er mich nur an. Ich leckte mir über die Lippen, und sein Blick verweilte auf ihnen – so lange, dass sich Hitze zwischen meinen Beinen ausbreitete, und ich wand mich in dem Versuch, den Druck zu verringern.
    Als ich eines meiner Beine hob und um seines herumschlang, kam endlich Bewegung in ihn.
    Die Hand in meinem Haar zog mich nach vorne, und er traf mich auf halbem Wege.
    Die Spannung der letzten zehn Minuten konzentrierte sich jetzt auf den Punkt, an dem sich unsere Lippen berühren. Die Verbindungsstelle war zu klein, um Feuerwerke hervorzurufen, aber es war nah dran, als würde man eine Wunderkerze halten – die sich überschlagenden Gefühle, wenn sich die Funken der Hand nähern.
    Sein Mund blieb geschlossen, und obwohl ich ihn schon mehrmals geschmeckt hatte, brachte mich die Verlockung danach fast um.
    Es fühlte sich wie ein erster Kuss an.
    Er wich zurück und drückte seine Stirn an meine. »Danke«, sagte er.
    Danke? Sollte das so etwas sein wie »danke, aber
nein
danke«? So etwas wie »danke, aber ich schaue mir gerade einen Film an, lass mich in Ruhe«?
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du dem Ganzen eine Chance gibst. Ich weiß, dass du Angst hattest … oder wahrscheinlich noch hast. Aber du machst mein Leben schon jetzt viel schöner.«
    Ich weiß nicht, ob er so ehrlich sein konnte, weil er Schauspieler war, ob er deshalb so wenig Angst hatte, sich verletzlich zu zeigen. Oder ob er einfach so war. Ich wünschte, ich könnte das auch, aber
ich
war nicht so. »Kann ich dich etwas fragen?«
    Seine Hand wanderte von meinem Haar über meine Wange. »Klar«, antwortete er.
    »Warum hast du diesen Job angenommen? Nicht dass ich nicht froh wäre, dass du da bist, aber du hast selbst gesagt, du wärst unglücklich gewesen.«
    »War ich … aber jetzt nicht mehr.« Er lehnte sich nach hinten und küsste mich wieder; er summte vor sich hin, als sich seine Lippen auf meine pressten. Es entging mir nicht, dass er meine Frage nicht beantwortet hatte, aber das war mir nicht so wichtig, als dass ich deshalb hätte aufhören wollen, ihn zu küssen. Vor allem, als er endlich den Mund öffnete und ich die minzige Süße seines Atems schmeckte, der sich mit meinem mischte.
    Seine Zunge glitt an meine, und meine Hand unter seinem Shirt erwachte zu neuem Leben, wanderte um seine Seite, zog ihn näher, bis sich mein Becken an seine Hüften presste. Der Kuss war gemächlich und einfach himmlisch, aber viel, viel, viel zu langsam.
    Ich wollte mehr. Ich wollte, dass unsere Körper erglühten, ich wollte, dass sich unsere Lippen aneinanderschweißten und sich nicht nur zärtlich neckten. Ich wollte den Kontakt mit seiner Haut nicht verlieren, aber ich wollte die Kontrolle übernehmen. Meine andere Hand war unter mir eingeklemmt, ich

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