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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Molay
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war ausgesprochen ordentlich aufgeräumt. Viel zu ordentlich, fand er, angesichts ihrer sonst so unbekümmerten Art.
    Das Badezimmer nahm er sich zuletzt vor. Seiner Erfahrung nach hinterließen Menschen in Badezimmern immer irgend etwas, das Rückschlüsse auf sie zuließ.
    Annies bot ein Musterbeispiel an Sauberkeit und Ordnung. Frische Handtücher und ein Waschlappen hingen an den Handtuchhaltern. Die Badewanne und das Waschbecken blitzten und waren trockengewischt. Wenn er es nicht besser wüßte, würde er meinen, sie hätte diesen Raum überhaupt nicht benutzt.
    Ergebnislos durchsuchte er den leeren Abfalleimer und die paar Sachen, die sich auf der Abläge vor dem Spiegel befanden. Zahnbürste, Zahnpasta, Kopfschmerztabletten, Lippenstift. Er ging sogar noch einmal zurück in Annies Zimmer und begann sorgfältig die Kommodenschubladen durchzusuchen.
    Was er dann schließlich fand, brachte seinen Puls zum Rasen. Annie mochte sich nach außen hin langweilig und altmodisch geben, aber ihre Dessous sprachen eine ganz andere Sprache. In einer der Schubladen fand er spitzenbesetzte BHs und dazu passende hauchdünne Slips. Und auch die Farben waren alles andere als dezent. Nein, sie schimmerten purpur und rosa, rot und schwarz und gehörten ganz sicher nicht zu dem Sortiment Unterwäsche, das die Annie Kramer von vor vier Tagen getragen hätte.
    Jene Annie hätte sich selbst bei brütender Hitze noch lange Unterhosen angezogen. Zu der Annie von heute paßten solche Dessous schon eher, aber deshalb ergab das alles immer noch keinen Sinn. Es sei denn, Annie Kramer hatte die ganze Zeit über nur eine Rolle gespielt.
    Mike suchte weiter. Sorgfältig versteckt unter ihrer Unterwäsche, aber nicht sorgfältig genug, fand er Augentropfen und ein Kästchen zum Aufbewahren und Reinigen von Kontaktlinsen.
    Warum sollte jemand so normale Dinge verbergen wollen? Es sei denn, es sollte niemand wissen, daß sie Kontaktlinsen trug.
    Aber warum nicht? Auch darauf gab es nur eine Antwort: Sie versteckte die wahre Farbe ihrer Augen.
    Endlich fügten sich ein paar Puzzleteilchen zusammen.
    “Haben Sie gefunden, wonach Sie gesucht haben?” fragte Annie mit unschuldsvollem Ton, als er in die Küche zurückkehrte.
    Sie muß gewußt haben, daß ich ihren Raum durchsuche, dachte Mike säuerlich.
    Kein Wunder, daß er nichts gefunden hatte, was wirklich ein Beweis für seine Annahme gewesen wäre.
    Sie saß da und sah aus» als könnte sie kein Wässerchen trüben, aber er wußte es besser.
    “Wer sagt denn, daß ich nach etwas gesucht habe?”
    “Nun, Sie selbst,”
    “Nein, Ma’am. Ich habe nur gesagt, daß ich kurz nach oben gehen wollte.” Er sah, daß Annie einen schnellen Blick mit Mrs. Swenson tauschte und dann errötete. Der Gegensatz zwischen ihrem rosa angehauchten Gesicht und ihrem schwarzen Tuch ließ sie verführerischer denn je aussehen.
    Er wußte auch nicht, warum er schon wieder an eine solche Frau geraten war.
    Reichte es denn noch nicht, daß er sich mit Leibwächterjobs sein Geld verdienen mußte? Der fatale Fehler, daß er einer Frau vertraut hatte, hatte ihn bereits seine Karriere als Kriminalbeamter gekostet.
    “Kommt, machen wir mit der Party weiter”, verkündete Mrs.
    Draußen schritt er den gesamten Gartenzaun ab und prüfte, ob der Schweinestall ordentlich verriegelt war, damit die Ferkel nicht auch noch an der Party teilnahmen. Schließlich lehnte er sich gegen die Mauer und schaute dem Treiben im Garten zu.
    Annie hatte ein großes Eselsbild mit Reißzwecken an einem Baumstamm befestigt. Die Jungen bekamen nacheinander ein Tuch vor die Augen gebunden, wurden ein paarmal um die eigene Achse gedreht und sollten dann einen Papierschwanz am Esel befestigen. Selbst Mrs. Swenson und Sharon ließen sich für das Spiel gewinnen. Alle klatschten Beifall, als Joey den richtigen Platz nur um wenige Zentimeter verfehlte und dafür den ersten Preis entgegennahm: einen geflochtenen Schlüsselanhänger.
    “Wir könnten Sie gut bei unserem nächsten Spiel gebrauchen, Mike”, lud ihn Annie ein. “Wir wollen ein Sacklaufen veranstalten und brauchen noch jemanden, der mitmacht.”
    “Sacklaufen?”
    “Ja. Wir machen es paarweise, jeder der beiden Spieler hat einen Fuß im Sack.
    Es fehlt uns noch eine Person, damit jeder einen Partner hat.”
    Clara packte Joey am Arm. “Joey, du läufst mit mir. Bobby, du mit Sharon.”
    Sie reichte Mike einen leeren Rupfensack. “Und Sie können zusammen mit.
    Annie

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