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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Molay
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großartig gemacht, wissen Sie.” Im Interesse von Harmonie und Frieden war er bereit, Lob zu spenden, wo Lob angebracht war.
    “Ich habe die Jungen noch nie so glücklich erlebt.” Er lächelte schief. “Es ist sogar so, daß sie sich mehr wie Kinder benehmen, seit Sie hier sind.”
    “Danke”, sagte sie, als würde er übers Wetter reden.
    “Vielleicht ist es hilfreich, hin und wieder wie ein Kind zu denken?”
    “Ja”, antwortete sie. “Das vergessen Erwachsene manchmal.” Diesmal war ihr Lächeln echt.
    Mike fand, daß sie irgendwie abwesend wirkte. Vielleicht wollte sie ihm ja etwas sagen, wußte aber nicht, wie. Wenn sie unentschlossen war, dann hatte es vermutlich mit ihm zu tun.
    “Nun, was liegt als nächstes an?” fragte er. Je eher sie damit herausrückte, desto besser.
    “Die Jungen möchten morgen an den Strand fahren. Ich habe ihnen gesagt, daß Sie wahrscheinlich mitkommen.”
    An ihrem Ton horte er, daß sie gar nicht sicher war, wie er auf den Vorschlag reagieren würde.
    Verflixt, sie versuchte es schon wieder! Und das, nachdem er ihr doch deutlich genug gemacht hatte, warum sie das Anwesen nicht verlassen durften!
    “Zuerst einmal ist der nächste Strand in Rehoboth in Delaware, und das ist mindestens neunzig Meilen entfernt”, versuchte er ihr geduldig begreiflich zu machen. “Zweitens mögen Kinder keine langen Autofahrten. Und, am allerwichtigsten, dort am Strand gibt es Hunderte von Leuten. Das erste und das zweite Problem wären vielleicht zu lösen, aber das dritte liegt nicht in meiner Macht.”
    “Wir könnten schon frühmorgens hinfahren, bevor es voll wird”, schlug sie ihm hoffnungsvoll vor. “Und außerdem sind Sie ja dabei.”

    Es war klar: Sie und die Jungen hatten es sich in den Kopf gesetzt, ans Meer zu fahren. Eine kühle Ozeanbrise bei dieser feuchten und heißen Luft war ja auch verlockend. Überfüllte Strande allerdings nicht, obwohl er unter anderen Umständen wohl ja gesagt hätte.
    “Wir sind schon oft am Rehoboth Beach gewesen”, fügte Annie hinzu. “Und es war immer so schön dort, daß wir die Fahrt gern auf uns genommen haben.”
    “Wir?” fragte Mike nach. Sein sechster Sinn hatte sich wieder gemeldet. “Wer ist wir?”
    “Ich…”
    Los, nagel sie fest! dachte Mike, als er ihr Zögern bemerkte. “Ja?” drängte er.
    “Mit meinen vorherigen Schützlingen!” Sie machte eine unbestimmte Handbewegung.
    “Klar, Ihre vorherige Schützlinge. Und Sie sind bestimmt selbst gefahren, oder?”
    “Natürlich.”
    “Natürlich”, wiederholte er. “Dann haben Sie also einen Führerschein?”
    “Ich habe es Ihnen doch am ersten Tag schon erzählt. Ich mußte ihn nur für zwei Monate abgeben.” Sie errötete unter seinem bohrenden Blick.
    Sie mochte vielleicht die Unwahrheit sagen, aber eine professionelle Lügnerin war sie nicht, das sah er. Und was immer sie vorhatte, sie war Amateurin.
    “Ja, das sagten Sie.” Er studierte schweigend ihr Gesicht und meinte dann abrupt: “Und in welchem Bundesstaat ist Ihr Führerschein ausgestellt worden?”
    “In diesem hier - Virginia.” Sie antwortete ohne jedes Zögern, schaute aber nach unten, während ihre Finger nervös mit einer Rockfalte spielten.
    Sofort mußte er daran denken, wie es wäre, wenn sie ihn so berühren würde.
    Sein Körper reagierte augenblicklich. Aber Mike drängte diese Empfindung entschlossen zurück und fragte sich, warum sie wohl so nervös war.
    “Unter welchem Namen, Mary Poppins?” Er wählte den direkten Angriff.
    “Unter meinem Mädchennamen, Anna Sanders.”
    Auch das glaubte er ihr nicht, aber er würde es so schnell wie möglich überprüfen lassen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich verriet. Bis dahin aber mußte er mehr auf der Hut sein als je zuvor.
    “Erzählen Sie mir, welche Namen Sie sonst noch benutzen?”
    Dir Blick zeigte, daß sie sich in die Enge getrieben fühlte, und er kam sich gemein vor. Aber er war schon einmal von einer Frau wie sie hereingelegt worden. Es sollte ihm nicht noch einmal passieren.
    Beinahe erschien es ihm, als wollte er nicht, daß sie schuldig war, an was auch immer. Zum erstenmal in seinem Leben wollte er sich irren. Als sie nun stumm blieb, fühlte er sich seltsam erleichtert. Schließlich war sein Verdacht auch weiterhin nur ein Verdacht, oder? Er hatte noch keine Beweise dafür gefunden, daß sie eine andere war, als sie zu sein vorgab.
    Aber er mußte an die Sicherheit ‘der Jungen denken. Es war sein

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