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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Molay
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bevor es noch voller wird?” beharrte Bobby. “Ich dachte, deswegen hat Miss Annie uns geweckt und ist mit uns so früh hergefahren.”
    Mike warf Annie einen hilfesuchenden Blick zu. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. Verdammt! Es sah so aus, als wäre ihr das gleiche Argument durch den Kopf gegangen. Er ärgerte sich darüber. Trotzdem mußte er sich eingestehen, daß es eigentlich ziemlich vernünftig klang.
    Es war kaum halb zwölf und dazu ein Wochentag. Außerdem wäre die Rückfahrt sicher einfacher, wenn er den beiden ihren Wunsch erfüllte. Sie wären dann nicht mehr so aufgedreht…
    “Okay … Aber nur für eine halbe Stunde”, gab er sich zögernd geschlagen.
    “Und wenn ich sage, wir müssen wieder los, dann fahren wir auch wieder los, klar? Ich will da keinerlei Probleme haben. Verstanden?”
    “Verstanden”, erwiderte Bobby, wenn auch nicht gerade begeistert, wie es schien.
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte Mike sehen, daß Annies schwaches Lächeln sich nun in ein glückliches Lächeln verwandt hatte. Er begann sich Sorgen zu machen. _Ein solches Lächeln bedeutete seiner Meinung nach noch mehr Ärger. Er fürchtete, je glücklicher sie war, desto unachtsamer und sorgloser würde sie sein.
    Als hätte er nicht schon genügend zu tun, würde er nun nicht nur auf die beiden Jungen aufpassen müssen, sondern auch noch auf sie.
    “Wenn ihr zum Vergnügungspark wollt, dann zieht euch ein T-Shirt an und wartet auf mich”, sagte Annie zu den beiden. Sie sammelte die Reste des Picknicks ein und tat es in den Korb.
    “Sie kommen mit?” fragte Mike, aber er kannte eigentlich schon vorher die Antwort. Annie war nicht der Typ, der sich eine Karussell oder Achterbahnfahrt entgehen ließ. Und er selbst hatte so etwas nicht mehr gemacht, seit er zwölf gewesen war. Es war wohl ein bißchen spät, so etwas wieder zu versuchen.
    “Natürlich. Es gibt nichts Aufregenderes, als in einem Karussell zu fahren”, lachte sie.
    “Das ist etwas für Kinder”, brummte Mike.
    “Da irren Sie sich, und Sie wissen es auch. Man muß nur im Herzen Kind geblieben sein.”
    Vielleicht war es das, was mit ihm nicht stimmte - er war kein Kind mehr. Und vielleicht war ihm nie der Luxus vergönnt gewesen, wirklich eins zu sein.
    Trotz all seiner Vorsätze und eisernen Regeln freute er sich auf einmal darauf, den Kindern beim Karussellfahren zuzusehen und dabei in ihre lachenden, frohen Gesichter zu sehen.

    Manchmal hatte er das Gefühl, unter Verfolgungswahn zu leiden. Aber dafür wurde er schließlich bezahlt.
    “Aller Wahrscheinlichkeit nach verstoße ich gegen jede Regel im Handbuch für Bodyguards, indem ich mit Ihnen und den Kindern dorthin gehe”, erklärte er Annie.
    “Es gibt ein Handbuch für Bodyguards?”
    “Wenn es keins gibt, sollte es geschrieben werden”, antwortete er und kam sich seltsam dumm vor, wie so oft bei einem verbalen Schlagabtausch mit Annie.
    “Und falls es einen Leibwächterverband gibt, und man dort von heute morgen erfährt, werde ich sehr wahrscheinlich hochkant hinausgeworfen”, fügte er noch hinzu, bis er begriff, daß sie seine Worte anscheinend ernst nahm. Dabei hatte er doch nur die Atmosphäre etwas entspannen wollen. “Machen Sie sich keine Sorgen, Annie, ich habe nur Spaß gemacht”, fuhr er rasch fort. “Aber lassen Sie uns gehen. Je früher wir dort sind, desto eher können wir nach Haus zurückfahren.”
    Wo ist der Profi geblieben, der ich war, bevor Annie, kam? fragte er sich, als er die Sachen zum Wagen trug. Er hatte sich in einen Mann verwandelt, den er wohl nicht einmal mehr erkennen würde, wenn er jetzt in den Spiegel schaute …
    Resigniert zuckte er mit den Schultern und sah hinauf in den leuchtendblauen Sommerhimmel. Gewiß lachte sich jetzt dort oben jemand halb schlapp über ihn, weil er seine eigenen Regeln bis zur Unkenntlichkeit verbogen hatte. Aber der mußte ja auch nicht mit Annie fertig werden.
    “Also, vergeßt nicht zusammenzubleiben, damit ich ein Auge. auf euch haben kann”, wies er die Jungen an.
    “Auf zum Karussell!” brüllte Joey.
    Mike wechselte einen fatalistischen Blick mit Annie. “Zum Karussell”, gab er bekannt. “Aber denkt daran, daß wir nur noch etwas über eine halbe Stunde Zeit haben.” Er fühlte sich wie ein Held, als er das glückliche Lächeln auf den Gesichtern sah.
    “Komm, beeil dich, Mommy!” rief Joey aufgebracht.

9. KAPITEL
    “Es gibt da einiges, das Sie mir erklären müssen”; sagte Mike in

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