Alles nur aus Liebe
Lektion gelernt. Bis Annies Lächeln und ihre liebevolle Art es ihm angetan hatten. Und nun
“Annie?”
Sie legte ihm die Hand auf den Arm. “Bitte, stell mir keine weiteren Fragen.
Nicht, bevor ich nicht die Gelegenheit hatte, mit Robert zu sprechen”, bat sie.
“Vertrau mir. Hab einfach erst mal Vertrauen in mich.”
Er wollte es. Und wie sehr er es wollte. So, wie er sich wünschte, sie in die Arme zu ziehen, ihren Honigmund zu schmecken, ihren Vanilleduft zu riechen, der immer wieder seinen Puls beschleunigte. Mehr noch, er .wollte sie beschützen vor allem, was sie belastete.
Um die Sache noch komplizierter zu machen, begann er sich allmählich als Mitverschwörer von Annie zu sehen.
Die Jungen tollten noch immer unter dem Wasserstrahl herum, ein kurzer Blick in deren Richtung bestätigte das. Schnell nahm er Annies Gesicht in beide Hände und küßte ihre bebenden Lippen.
“Gut, ich vertraue dir… erst mal”, erklärte er sich einverstanden. “Aber versprich mir, daß du mir heute abend erzählst, was dich bedrückt. Ich werde dir vorurteilsfrei zuhören, aber vergiß nicht, daß ich der Leibwächter der Jungen bin.
Ich habe einen Job, und den nehme ich sehr ernst.”
“Ich verspreche es”, flüsterte sie. “Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.”
“Mit einem weiteren Kuß …” Seine Lippen strichen zärtlich über ihre Stirn.
Dies war der Moment, in dem er begriff, was sie ihm bedeutete. Annie heilte ihn sanft, aber sicher von seinen Selbstzweifeln und dem Zorn, den er seit zwei Jahren in sich trug. Er war auf dem besten Weg, sich in sie zu verlieben.
Annie sehnte sich danach, Mike die Wahrheit zu erzählen. Aber sie wußte auch, daß sie ihm damit weh tun würde.
“Heute abend?” fragte er leise.
“Heute abend”, stimmte sie schweren Herzens zu.
“Willst du dann wieder mit mir … Zusammensein?” fragte er, nahm ihre Hand und liebkoste die kalten Finger.
“Ja … Aber vielleicht sollten wir …” Ihre Stimme verlor sich.
“Was sollten wir vielleicht?” fragte er nach, wurde aber von dem Protestgeschrei der Jungen abgelenkt. Der automatische Rasensprenger hatte sich abgestellt, und Joey und Bobby rannten nun auf Annie zu.
“Frag mich später”, sagte sie rasch, bevor die klitschnassen Kinder sich auf sie stürzen konnten.
“Ach, übrigens, ich wollte dir noch sagen, daß der Kongreßabgeordnete jetzt zu sprechen ist.”
Sofort verschlechterte sich ihre Stimmung merklich.
“Irgend etwas belastet dich”, sagte er.
“Es ist nichts”, erwiderte sie und nahm sich sichtlich zusammen. “Kannst du auf die Jungen aufpassen, während ich nach oben gehen und mich frisch mache, bevor ich mich mit Robert unterhalte?”
“Natürlich.” Nach einem weiteren Blick auf Annie wuchs seine Besorgnis noch mehr. Wieder hatte sie ihren gemeinsamen Arbeitgeber beim Vornamen genannt.
In diesem Augenblick kam Mrs. Matthews aus dem Haus. Das einstudierte Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand schlagartig. Sie erstarrte und deutete auf die Hängebauchschweine in ihrem Stall. “Was um alles in der Welt soll das denn bedeuten?” rief sie schrill. “Robert, komm sofort her! Sofort!”
Ihr Mann kam angeeilt. “Edythe, du weißt doch, daß ich noch mehrere Anrufe erledigen muß, bevor wir ins Fernsehstudio fahren. Was kann denn so wichtig sein …” Er brach ab, als er den Stall und seine Bewohner erblickte.
“Schweine?”
“Ja, Sir”, beeilte sich Mike zu erklären. “Frank und Miss Hannibal sind die Haustiere der Jungen. Der Nachbar hat sie ihnen sozusagen für den Rest des Sommers geliehen.”
“Haustiere? Frank und Miss Hannibal? Seit wann sind denn Schweine Haustiere?” schrie Edythe Matthews. “Wer weiß, was die Kinder als nächstes anschleppen?” Sie wandte sich an die Jungen. “Geht und holt euer Kindermädchen her. Ich will, daß sie diese ekligen Tiere auf der Stelle fortschafft!”
Die beiden Jungen stimmten ein Protestgeheul an, und Bobby wich dabei rückwärts bis zum Schweinestall zurück: Die Tür flog auf, und Frank nutzte diese Chance. In wildem Tempo galoppierte er durch den Garten. Innerhalb von Sekunden folgte ihm Miss Hannibal. Die Jungen brüllten ihnen zu, sie sollen stehenzubleiben. Edythe Matthews schrie wie am Spieß. Das Wort Chaos wäre noch eine Untertreibung gewesen für das, was sich jetzt abspielte.
“Rasch, wir fangen sie, ehe sie sich davonmachen!” schrie Bobby, während er und sein Bruder hinter den Schweinclien
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