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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wenn ich bei einem Unfall ums Leben komme.«
    »Zwischen einem >Tod durch Unfall< und einem >Tod durch unkontrollierbare äußere Umstände< besteht ein Unterschied. In dem einen Fall ist der Tod auf einen Unfall zurückzuführen. Du tust irgend etwas, und weil du dabei etwas übersiehst, kommst du ums Leben. Das ist eindeutig ein Unfalltod. Wenn es aber ein Tod durch unkontrollierbare äußere Umstände sein soll, muß noch ein weiterer, zufälliger Faktor hinzukommen, der den Tod zur Folge hat.«
    »Das verstehe ich nicht«, erklärte Bertha kopfschüttelnd.
    »Wenn du ein Auto in die Garage fährst und daran herumhantierst, dabei den Motor laufen läßt, Kohlenoxydgas einatmest und daran stirbst, dann ist an der Todesursache nichts Zufälliges. Alle Umstände, die zu deinem Tode führten, hast du selbst verursacht. Du hast den Motor laufen lassen, du warst fahrlässig, du selbst hast dich zu lange den giftigen Gasen ausgesetzt.«
    »Dann wird Mrs. Devarest also unter keinen Umständen die doppelte Versicherungsprämie erhalten?«
    »So ist es.«
    »Und woher weißt du, daß sie die gleiche Versicherungspolice hat wie ich?«
    »Die Policen sind alle gleich abgefaßt - jedenfalls alle, die ich gesehen habe. Es ist eine Standardpolice, die ganz allgemein von den Versicherungen verwendet wird.«
    »Kennen denn die Versicherungsgesellschaften nicht den Unterschied?«
    »Natürlich kennen sie ihn. Sie sind aber beinahe die einzigen, die ihn kennen. Jedenfalls gibt es auch Rechtsanwälte, die keine Ahnung von diesem Unterschied haben.«
    »Was hast du nun vor?« wollte Bertha wissen.
    »Nun, ich werde Mrs. Devarest hinhalten, bis ihr die Versicherung diese bittere Enttäuschung bereiten wird.«
    »Und dann?«
    »Dann werde ich ihr raten, zu ihrem Rechtsanwalt zu gehen.«
    »Gut, und weiter?«
    »Wenn alle anderen dann jede Hoffnung aufgegeben haben, werde ich ihr erklären, daß wir die Möglichkeit hätten, ihr auch die zweiten vierzigtausend Dollar zu beschaffen.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Das weiß ich auch noch nicht.«
    »Wenn wir ihr die vierzigtausend Dollar wirklich beschaffen, sollte die Hälfte davon für uns abfallen und...«, überlegte Bertha laut.
    »Vorsicht, Vorsicht. Nicht gleich so hoch hinaus«, unterbrach ich ihre Spekulationen.
    »Nun, ein erheblicher Teil sollte uns davon als Honorar zukommen«, erklärte sie nachdrücklich.
    »Das ist richtig.«
    Bertha verbesserte sich plötzlich. »Das heißt, mir sollte es zukommen. Natürlich werde ich dir eine ansehnliche Erfolgsprämie aussetzen und ...«
    »Nein«, unterbrach ich sie. »Du hast ganz richtig gesagt, daß es uns zukommen wird.«
    Bertha beäugte mich mißtrauisch. »Was willst du damit sagen?«
    »Daß ich hiermit kündige.«
    Berthas Drehstuhl quietschte laut auf, als sie wütend und voller Empörung auffuhr. »Was sagst du da?«
    »Ich kündige meine Stellung bei dir«, wiederholte ich in aller Ruhe.
    »Zu welchem Termin?« fragte sie nach einer Pause.
    »Fristlos. Ab sofort.«
    »Weshalb?«
    »Weil ich als gleichberechtigter Partner in eine Firma eintreten werde.«
    »Was ist das für eine Firma?«
    »Eine Detektivagentur.«
    »Welche?«
    »Deine.«
    Diese Erklärung verblüffte Bertha derart, daß sie kein Wort der Erwiderung fand.
    »Du brauchst Zeit, um öfter fischen gehen zu können, Bertha«, redete ich ihr zu.
    »Donald«, begann sie schließlich. »Du bist ein gerissener, kleiner Schurke mit Köpfchen. Du hast Phantasie, und du riskierst auch etwas. Es würde mir schwerfallen, ohne dich auszukommen. Aber von Geschäften verstehst du nun einmal nicht das geringste. Du wirfst das Geld einfach zum Fenster hinaus. Wenn du in meiner Firma Partner wirst, sind wir in sechs Monaten pleite. Überlasse das Geschäftliche also Bertha. Sie wird dir eine anständige Erfolgsprämie geben, wenn...«
    »Entweder werde ich hier gleichberechtigter Partner, oder es ist aus«, schnitt ich ihr das Wort ab.
    »Ich lasse mich nicht erpressen. Ich...«
    »Es lohnt sich nicht, daß du dich deswegen aufregst. Sage Elsie, sie soll mir über den Rest meines Gehaltes einen Scheck ausschreiben, und es ist alles erledigt.«
    »Und was wird aus deiner Verabredung mit Mrs. Devarest?«
    »Die kannst du ja wahrnehmen.«
    Berthas Gesicht war ausdruckslos. Nur der grünliche Schimmer, den ihre Nasenspitze angenommen hatte, verriet ihren Gemütszustand. Heftig schob sie ihren Stuhl zurück. »Darauf kannst du dich verlassen«, sagte sie mit heiserer

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