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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sie wüßten einen Weg, um die Versicherung zu veranlassen, die doppelte Prämie auszuzahlen.«
    »Die Tätigkeit der Versicherungen ist an Gesetze gebunden«, erwiderte ich ihr. »Sie können in Schadensfällen nur Zahlungen leisten, wenn diese durch die Tatbestände gerechtfertigt sind.«
    »Das habe ich inzwischen erfahren.«
    »Ich möchte mich nicht mit der Sache befassen, solange nicht vorher alle anderen Möglichkeiten erschöpft: sind.«
    »Nun, das ist Ihre Sache, Mr. Lam. Im übrigen werden Sie die Hälfte des Betrages, den die Versicherung auf Grund Ihrer Bemühungen zahlen wird, als Honorar bekommen.«
    »Es ist möglich, daß Sie einen Prozeß führen müssen.«
    »Dann sollen Sie die Hälfte dessen erhalten, was von der Auszahlung der Versicherung nach Deckung aller Unkosten übrigbleibt.«
    »Halten Sie das nicht für zu hoch?«
    »Wenn es mir angemessen erscheint, sollte es Ihnen recht sein.«
    »Nun, ich werde sehen, was ich erreichen kann.«
    »Außerdem sollen Sie Ihr übliches Honorar erhalten, wenn Sie beweisen, daß mein Mann nicht den Schmuck aus dem Safe entfernt und daß er nicht Selbstmord begangen hat. Wenn er tatsächlich die Juwelen an sich genommen hat, wo sind sie dann jetzt? Es ist wirklich ein absurder Gedanke.«
    »Kannte außer Dr. Devarest jemand die Kombination für das Schloß zu dem Safe?«
    »Meines Wissens nicht. Aber irgend jemand muß sie ja kennen. Es ist ein ausgezeichneter Safe, der ohne die richtige Kombination nicht geöffnet werden kann. Eine Bedingung müssen Sie übrigens erfüllen: Es darf kein Skandal im Zusammenhang mit dem Tod meines Mannes entstehen.«
    »Wenn ich nach Beweisen suchen soll, kann ich nicht vorher wissen, was ich finden werde. Ich kann nur versuchen, alles aufzudecken, was mit dem Schmuckdiebstahl und dem Tod Ihres Gatten im Zusammenhang steht.«
    »Aber Sie müssen doch nicht alles bekanntgeben, was Sie erfahren, oder doch?«
    »Nein, das muß ich nicht.«
    »Nun, dann gehen Sie unverzüglich an Ihre Arbeit.«
    »Sie vermuten also, daß ich Dingen auf die Spur kommen könnte, von denen Sie lieber nichts erfahren wollen?«
    »Hilton war ein guter Ehemann, freundlich, angenehm und aufmerksam. Trotzdem glaube ich, daß er nicht besser war als andere Männer auch. Meiner Meinung nach kann man keinem Mann trauen«, belehrte sie mich und gönnte mir ein nachsichtiges Lächeln. »Übrigens wollte Nadine Sie noch sprechen.«
    »Wo kann ich sie finden?«
    »Sie ist jetzt im Kinderzimmer bei Selma.«
    »Schön, ich werde Mrs. Croy dort aufsuchen.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Lam.«
    »Eine Frage noch: Wie steht es mit dem Safe? Haben Sie ihn nach dem Tod Ihres Gatten geöffnet?«
    »Ja. Wir fanden in dem Notizbuch meines Mannes einige rätselhafte Ziffern und Zeichen. Auf den Rat meines Anwalts habe ich einen Fachmann für Panzerschränke um Hilfe gebeten, dem es gelang, aus diesen Aufzeichnungen die richtige Kombination für das Schloß zu ermitteln.«
    »Sie haben also den Safe geöffnet?«
    »Gewiß.«
    »Und was fanden Sie?«
    »Nur die Versicherungspolice und ein Notizbuch, in dem Hilton Aufzeichnungen über den Verlauf seines Leidens von den ersten Symptomen an niedergelegt hatte. Der arme Mann. Er nahm an, mit diesen Aufzeichnungen der Wissenschaft dienen zu können. Ich glaube aber nicht, daß es tatsächlich so schlimm um ihn stand. Wenn er mehr auf seine Gesundheit geachtet und nicht Tag und Nacht gearbeitet hätte, wäre sein Leiden sicher heilbar gewesen, wenigstens hätte man die Weiterentwicklung seiner Krankheit aufhalten können.«
    »Sie haben sicher recht, Mrs. Devarest.«
    »Mein Anwalt hat mit der Versicherung vereinbart, daß die vierzigtausend Dollar ausgezahlt werden. Damit habe ich aber nicht auf die doppelte Versicherungsprämie verzichtet. Wir können jederzeit Anspruch darauf erheben.«
    »Das ist ausgezeichnet. Ich darf mich jetzt verabschieden.«
    »Vergessen Sie bitte nicht, Nadine aufzusuchen.«
    »Gewiß nicht. Ich gehe sofort zu ihr.«
    Sie lächelte wohlwollend. »Ich weiß nicht, was es ist, Mr. Lam, aber Sie haben so etwas an sich, das mich mit dem größten Vertrauen zu Ihnen erfüllt.«
    »Vielen Dank, Mrs. Devarest.«
    Nadine Croy hielt sich im Kinderzimmer bei ihrer Tochter Selma auf. Bei dieser Gelegenheit sah ich das Kind zum erstenmal. Es hatte die großen dunklen Augen seiner Mutter und zeigte ständig ein freundliches Lächeln, das tiefe Grübchen auf den Wangen erscheinen ließ.
    »Das ist Mr. Lam«, stellte Mrs.

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