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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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lassen.«
    »Wo ist der Schmuck denn jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Im Handschuhfach von Dr. Devarests Auto fand sich lediglich ein Ring, aber...«
    »Das weiß ich. Doch wenn Dr. Devarest tatsächlich den Schmuck aus dem Safe genommen hat, wo ist er geblieben - ich meine die anderen Stücke?«
    »Das habe ich noch nicht herausgefunden.«
    »Eigentlich müßte uns dafür eine Belohnung ausgesetzt werden.«
    »Von wem?«
    »Von Mrs. Devarest natürlich. Denn, sofern wir den Schmuck wieder herbeischaffen...«
    »Ich bin nicht überzeugt davon, daß Mrs. Devarest mich dafür engagiert hat.«
    »Womit hat sie dich denn sonst beauftragt?«
    »Um jemanden irrezuführen.«
    »Wieso? Wer soll irregeführt werden?«
    »Walter Croy. Er soll von dem Mann abgelenkt werden, in den seine frühere Frau sich jetzt verliebt hat. Und das ist der Zweck meines Auftrags.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil Mrs. Devarest mir als erstes sagte, ich solle nicht als Detektiv in Erscheinung treten, sondern als naher Freund der Familie im Haus verkehren. Das wurde sogar ganz genau festgelegt. Ich muß so tun, als ob ich Nadine Croys persönliches Eigentum sei.«
    »Und hast du etwas dagegen?«
    »Nicht im geringsten. Sie ist eine sehr anziehende Frau.«
    »Was steckt denn dahinter? Ich verstehe das nicht ganz.«
    »Walter Croy hat gefordert, daß er das Erziehungsrecht an dem Kind zugesprochen erhält. Er hat versucht zu beweisen, daß die Mutter für diese Aufgabe ungeeignet ist. Offenbar tat er es nicht aus Liebe und Sorge für das Kind, sondern weil er - auf Sicht gesehen - an ihr Geld heranwollte. Dann ist irgend etwas geschehen, was ihn befürchten ließ, er würde sich bei diesem Vorhaben die Finger verbrennen, und er ließ die ganze Sache wieder fallen. Kürzlich hat ihn nun etwas veranlaßt, es von neuem zu versuchen. Als er die ersten Bemühungen in dieser Richtung seinerzeit aufgab, glaubte Nadine Croy, daß sie jetzt vor ihm absolut sicher wäre und tun und lassen könne, was sie wolle. Vielleicht ist sie zu unvorsichtig geworden. Jedenfalls hat die Angelegenheit wieder das gleiche Stadium erreicht, das sie vor sieben Monaten hatte.«
    »Aber was kann es ihr schon nützen, wenn sie nach außen hin so tut, als ob du ihr Freund seist?«
    »Einmal kann ihr nicht unterstellt werden, daß ihre Beziehungen zu mir gegen Sitte und Anstand verstoßen, und ferner könnte ihr früherer Mann dadurch davon abgelenkt werden, einen anderen aufs Korn zu nehmen.«
    Bertha kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Da ist natürlich etwas dran.«
    »Ich werde es sehr schnell herausbekommen.«
    »Wie denn?«
    »Sobald sie mich auffordert, mit ihr auszugehen, um sich mit mir in der Öffentlichkeit zu zeigen, ist bewiesen, daß ich recht habe.«
    »Aber wozu dieses Theater? Sie ist doch schließlich geschieden.«
    »Ich muß mich eben erst einmal vortasten, und dann werde ich auch schnell dahinterkommen, wovor sie sich fürchtet.«
    »Hat sie denn Angst?«
    »Natürlich hat sie Angst.«
    Das Telefon auf Berthas Schreibtisch läutete. Sie nahm den Hörer ab und fragte: »Wer ist es denn, Elsie?« Dann wandte sie sich mir zu: »Mrs. Croy will dich sprechen. Elsie hat ihr aber gesagt, daß du in einer wichtigen Besprechung seist und dich nicht stören dürfe. Mrs. Croy möchte wissen, ob du heute abend Zeit für sie hast. Sie sagte, eine...Tante Colette halte es für nützlich, wenn sie von ihren Bekannten in deiner Gesellschaft gesehen würde.«
    »Elsie soll ihr sagen, daß ich sie in einer halben Stunde anrufen werde.«
    Bertha gab die Mitteilung weiter und knallte den Hörer mit so viel Wucht auf die Gabel, daß ich fürchtete, der Apparat hätte zum letzten Male geklingelt. »Sie ist rein versessen auf dich«,sagte sie befriedigt. Offenbar rechnete sie schon mit Sonderhonoraren.
    »Recht erfreulich für mich. Sie hat ein Vermögen von ein paar Hunderttausend Dollar. Ich könnte sie heiraten und mich zur Ruhe setzen.«
    Diese Aussicht dämpfte Berthas Begeisterung erheblich. »Auf dich wird sie ganz gewiß keine ernsthaften Absichten haben«, meinte sie aber dann recht abfällig.
    »Nur nicht so voreilig.«

    Das Haus Nummer 681 in der East Bendon Street war ein großer, mit Schnörkeln und Ornamenten verzierter Ziegelbau. Die Atmosphäre der Vorhalle war trüb und wies eine schäbige und abgenutzte Ausstattung auf. An der einen Seite befand sich eine Tür mit der Aufschrift >Hausverwalter<. Zwei Stufen führten zu einem Gang hinauf, an dessen Ende

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