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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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liegt.«
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie es versuchen wollten.«
    »Ich will Ihnen sagen, was ich tun werde. Ich werde mich heute abend hinsetzen und versuchen, alle Gespräche, die ich mit Dr. Devarest damals führte, zu rekonstruieren. Ich werde mir ein paar Notizen machen, und wenn wir uns Wiedersehen, vielleicht in ein oder zwei Tagen, will ich diese Notizen mit Ihnen durchsprechen. Hoffentlich werde ich Sie dann nicht mit einem Haufen belangloser Bemerkungen langweilen, aber ich fürchte, viel mehr wird dabei nicht herauskommen. Sie wissen ja, wie es so geht, wenn man einen alten Freund längere Zeit nicht gesehen hat. Man fragt, was ist aus dem geworden und was treibt jener, und so weiter und so fort.«
    »Es könnte jemand gewesen sein, der... Eine andere Frage: Haben Sie Dr. Devarest vielleicht zufällig ein paar Fotos gezeigt, Gruppenbilder aus Ihrem Bekanntenkreis?«
    »Ja, richtig. Meine südamerikanischen Pläne nahmen gerade Gestalt an, und ich hatte mich mit zwei Südamerikanern fotografieren lassen. Ich hatte aber auch noch eine andere Aufnahme bei mir, die mich mit einigen Geschäftsleuten zusammen zeigte. Und dann hatte ich noch ein Bild aus San Francisco in der Tasche, das ich in einem Vergnügungspark aufgenommen hatte. Wir haben beide sehr darüber gelacht. Jetzt fällt mir auch wieder ein, daß mich Dr. Devarest um einen Abzug dieses Bildes bat. Den Gefallen tat ich ihm gern. Aber wie kommen Sie auf den Gedanken, nach Fotografien zu fragen, Lam?«
    »Ohne einen besonderen Grund. Ich fragte nur ganz allgemein danach.«
    »Aber Sie fragten doch direkt nach Fotografien.«
    »Nun ja, hier liegt ja eine Möglichkeit.«
    »Hm. Aber diese Aufnahmen, die ich Hilton zeigte, können unmöglich etwas mit der Angelegenheit zu tun haben, für die Sie sich interessieren. Sie zeigen eine Gruppe von Geschäftsleuten, die Besitzungen in Südamerika haben, und für Hilton waren sie nur deswegen interessant, weil für mich von dem Gelingen meiner südamerikanischen Pläne sehr viel abhing.«
    »Dr. Devarest war finanziell nicht daran beteiligt?« fragte ich beiläufig.
    Er warf mir einen schnellen Blick zu. »Nein, obwohl ich heute wünschte, er wäre es. Sie interessieren sich aber für sehr viele Dinge.«
    Auf seine plötzliche Förmlichkeit antwortete ich mit der weltmännischen Liebenswürdigkeit eines Abgeordneten, der Ehrengast auf einer Tagung ist: »Wir werden uns sicher Wiedersehen, Mr. Harmley.« -
    Er verließ mich, und ein paar Sekunden später kam Nadine, die uns von einem verborgenen Platz aus beobachtet hatte.
    »Haben Sie etwas erfahren?« fragte sie gespannt.
    »Nicht viel. Er gab Dr. Devarest ein paar Fotos, Gruppenbilder von Leuten, mit denen er in Südamerika geschäftlich zu tun hatte.«
    »Ich bezweifle, daß diese Bilder für uns von Interesse sein können.«
    »Das ist auch seine Ansicht. Übrigens glaubt er, daß er Sie früher schon einmal gesehen hat.«
    »Dann ist er der Mann, der Walter damals in unserem Haus aufgesucht hat. Haben Sie ihn daran erinnert?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich halte es für besser, wenn er sich von selbst daran erinnert. Meine Aufgabe ist, Informationen zu erhalten, nicht, welche zu geben.«
    »Vielleicht kann ich das Eis brechen, wenn ich ihm sage, daß mir sein Gesicht bekannt vorkommt und...«
    »Nein, lassen Sie es lieber so weiterlaufen.«
    »Sie sind ihm doch nicht zu nahe getreten, Mr. - Pardon, Donald?«
    »Anscheinend doch.«
    »Womit denn nur?«
    »Ich fragte ihn, ob Dr. Devarest in seinem ölunternehmen Geld investiert hätte.«
    »Und warum nahm er daran Anstoß?«
    »Weil Harmley Mrs. Devarest betrügen würde, wenn es der Fall wäre.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Angenommen, Dr. Devarest gab Harmley die zweihundertundfünfzig Dollar als Geschäftsbeteiligung. Nehmen wir einmal weiter an, das Geschäft hätte plötzlich enorme Gewinne abgeworfen. Aber statt über den Gewinn abzurechnen, gibt Harmley nur die zweihundertfünfzig Dollar als Darlehen zurück, das er von Dr. Devarest erhalten hat.«
    »Müßte es darüber nicht irgendein Schriftstück geben?«
    »Das ist nicht unbedingt nötig.«
    Sie dachte eine Weile nach und warf mir dann einen fast furchtsamen Blick zu. »Sie haben nicht sehr viel Vertrauen zu den Menschen, Donald.«
    »Nein, wirklich nicht«, bestätigte ich. »Wäre es Ihnen möglich, Ihren früheren Mann zu veranlassen, in das Büro Ihres Anwalts zu kommen?«
    »Nur, wenn er sich davon einen Vorteil

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