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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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verspricht.«
    »Bringen Sie Ihren Mann und Harmley irgendwie zusammen, und arrangieren Sie es so, daß jemand dabei ist, der aus der Unterhaltung der beiden heraushören kann, ob sie sich von früher her kennen.«
    »Denken Sie da vielleicht an Mr. Timkan?«
    »Wenn er ein guter Anwalt ist, müßte er aus dem, was sie einander sagen werden, seine Schlüsse ziehen können.«
    »Ich will es versuchen. Es wäre vielleicht ganz günstig, wenn diese Herren allgemein den Eindruck gewinnen, daß - nun, daß wir beide besonders gut befreundet sind. Wollen Sie sich entsprechend verhalten?«
    »Gern, wenn Sie es wünschen. Sollte Harmley anwesend sein, werde ich Ihnen meine Verehrung besonders zum Ausdruck bringen. Wer ist übrigens dieser Mann, der dort ins Haus geht?«
    »Das ist Rufus Bayley, der Chauffeur.«
    Es war der gleiche Mann, den ich an dem Abend, als ich Dr. Devarest in der Garage tot auffand, durch die offenstehende Tür zum Werkzeugraum gesehen hatte.
    »Ihn würde ich mir gern einmal näher ansehen.«
    »Rufus!« rief Mrs. Croy.
    Der Chauffeur öffnete gerade die Tür zum Haus. Auf ihren Ruf hin wandte er sich sofort um. Als er mich sah, wechselte sein Gesichtsausdruck und erstarrte zur Maske. Sein großes, fleischiges Gesicht mit den groben Zügen erinnerte in seiner Mischung von großer Kraft und unverkennbarer Gutmütigkeit an das eines Bernhardiners.
    »Ja, bitte, Mrs. Croy?« antwortete er.
    »Haben Sie gestern meinen Wagen abgeschmiert und öl nachgefüllt?«
    »Jawohl, Mrs. Croy.«
    »Genügt Ihnen das?« fragte sie mich mit gedämpfter Stimme.
    »Im Augenblick genügt es mir.«

7

    »Nein, Donald, Bertha ist den ganzen Tag noch nicht dagewesen. Sie hat nicht einmal angerufen«, antwortete mir Elsie Brand auf meine Frage.
    Ich setzte mich und bot Elsie eine Zigarette an.
    Eine Weile rauchten wir schweigend. »Es wäre keine so dumme Idee, wenn Ihr Gehalt ein bißchen erhöht würde.«
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte Elsie überrascht.
    »Weil Sie in Ihre Tipperei nie eine Pause einlegen.«
    »Schon bei dem Gedanken würde Berthas Blutdruck auf zweihundertfünfundneunzig steigen.«
    »Wieviel wollten Sie denn haben?«
    »Zehn Dollar.«
    »Die sollen Sie bekommen.«
    »Donald, das können Sie doch nicht so ohne weiteres bestimmen.«
    »Warum sollte ich nicht?«
    »Ich meine, Bertha wird niemals damit einverstanden sein.«
    »Ich glaube doch. Ihr Gehalt ist hiermit erhöht, Elsie. Was ist aus dem Fahrrad geworden? Haben Sie von der Versicherung irgend etwas gehört?«
    »Nein, noch nicht. Ich habe erst heute morgen dort angerufen, aber es war vergebens. Ich glaube, Miss Starr hat etwas gemerkt und ist schlauer, als wir denken.«
    »Rufen Sie doch noch einmal an. Es könnte ja sein, daß sie sich inzwischen gemeldet hat.«
    Elsie legte ihre Zigarette auf den Rand des Aschenbechers, nahm den Telefonhörer auf und wählte eine Nummer. Als sich der Teilnehmer meldete, verlangte sie den zuständigen Sachbearbeiter und sagte dann: »Hier ist Miss Brand. Hat sich inzwischen die Dame wegen des beschädigten Fahrrades gemeldet?«
    Elsies Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie griff nach einem Bleistift. »Einen Moment, bitte...Nollie Starr...East Bendon Street 681...Wieviel verlangt sie? Ja, es war meine Schuld ...Es tut mir leid... Vielen Dank.«
    Sie legte den Hörer auf und riß das Blatt mit der Notiz von ihrem Block. »Hier haben Sie ihre richtige Adresse. Sie hatte mit ihrem Schadenersatzanspruch gewartet, bis das Rad repariert war. Die Versicherung hat die Rechnung erhalten. Sie war auf ihren richtigen Namen ausgestellt, und sie nannte auch ihre Adresse.«
    Ich faltete das Blatt zusammen und schob es in die Tasche. »Vergewissern Sie sich aber noch einmal, daß die Versicherung den Schaden auch reguliert. Ich möchte nicht, daß Miss Starr sich die Nummer Ihres Wagens geben läßt und Sie dann hier in unserem Büro entdeckt. Sie könnte das zum Anlaß nehmen umzuziehen.«
    »Selbstverständlich. Ich rufe morgen früh noch mal an...«
    Die Tür zu unserem Büro wurde aufgestoßen, und Bertha Cool erschien auf der Bildfläche.
    Ihre Augen leuchteten triumphierend auf. »Ich war fischen«, verkündete sie dann stolz. »Das Wetter war geradezu ideal. Und versuche nun gar nicht erst, mir deswegen Vorwürfe zu machen. Ich habe dir gleich gesagt, daß ich mir von nun an das Leben bequemer einrichten werde. Aber laßt ihr beide euch in eurem kleinen Privatgespräch nicht stören. Ich weiß, daß du jetzt hier

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