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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Teilhaber bist. Elsie hat indessen hier noch für ihr Gehalt zu arbeiten.«
    »Ich habe aber mit Elsie über geschäftliche Dinge gesprochen.«
    »Wirklich? Was du nicht sagst!« höhnte sie.
    Bertha wollte mir eine ihrer ausfallenden Zurechtweisungen erteilen, hielt aber im letzten Moment inne. Ihre kriegerische Mine milderte sich etwas, als sie fragte: »Etwa über das Fahrrad?«
    »Darüber auch«, antwortete ich.
    »Und worüber sonst noch?« Ihr kampflustiger Gesichtsausdruck verstärkte sich wieder.
    »Elsie hat mir auseinandergesetzt, daß sie bei den steigenden Lebenshaltungskosten von ihrem Gehalt nur miserabel existieren kann.«
    »Nun, dann hat sie ihre Zeit damit vergeudet, dein Mitgefühl zu wecken«, erwiderte Bertha, und ihre kleinen Augen funkelten unmißverständlich. »Sie lag mir im vergangenen Monat schon damit in den Ohren und...«
    »Von mir bekam sie eine Zusage. Ich habe ihr Gehalt um zehn Dollar erhöht.«
    Bertha öffnete den Mund zu einer Erwiderung, aber dann wurde ihr der Sinn meiner Worte klar, und sie verharrte einen Moment perplex mit offenem Mund. Doch nun überschlugen sich ihre Worte. »Was sagst du da? Was hier im Büro geschieht, bestimme immer noch ich. Du bist vielleicht Teilhaber hier, aber was die Geschäftsführung angeht, da habe ich doch wohl noch mitzusprechen. Und diese Gehaltserhöhung...«
    »Wollen wir unsere Meinungsverschiedenheiten nicht hinter verschlossenen Türen austragen?« unterbrach ich ihren Wortschwall.
    Sie starrte mich mit flatternden Augenlidern an. Abrupt wandte sie sich um und ging in ihr Arbeitszimmer. Ich folgte ihr und warf die Tür hinter mir zu.
    Sie bemühte sich sichtlich, ihre Selbstbeherrschung zu bewahren. »Ich hätte mir denken können, daß es so kommen wird«, zischte sie. »Diese Person erhält das gleiche wie andere Stenotypistinnen für diese Art Arbeit. Sie ist nicht...«
    »Sie leistet aber das Doppelte von dem, was andere Stenotypistinnen in der gleichen Zeit erledigen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.«
    »Und wenn schon. Sie hat sich um diese Stellung beworben, und ich habe sie ihr gegeben. Es hatten sich noch ein Dutzend andere gemeldet. Selbstverständlich habe ich die genommen, die am besten arbeitete. Das ist gesunde Geschäftspraxis.«
    »Damals konntest du noch auswählen. Aber heute ist es anders.«
    »Vielleicht bist du dir darüber nicht im klaren, daß ich die Teilhaberschaft jederzeit wieder lösen kann?«
    »Das kann ich auch.«
    »Du!« schnaubte sie verächtlich. »Als du zu mir kamst, hattest du keinen Cent in der Tasche und hättest vor Hunger stehlen können. Du gerade wirst eine Teilhaberschaft kündigen, die dir mehr Geld einbringt, als du je in deinem Leben besessen hast. Daß ich nicht lache!«
    »Wenn Elsie Brand ihre Gehaltserhöhung nicht erhält, ist die Teilhaberschaft aufgelöst.«
    Berthas Hände zitterten, als sie ein Streichholz an ihre Zigarette hielt, um sie anzuzünden. Sie stand von ihrem Platz hinter dem
    Schreibtisch auf, ging zum Fenster und drehte mir den Rücken zu. Nach etwa anderthalb Minuten wandte sie sich wieder um. Mit zuckersüßer Stimme sagte sie: »Ganz wie du willst, mein Lieber. Wenn du meinst, daß Elsie eine Gehaltserhöhung bekommen muß, soll es mir recht sein. Aber denke daran, du beziehst hier kein Gehalt mehr. Du bekommst die Hälfte des Reingewinns nach Abzug aller Unkosten. Das Dumme ist, daß du dir einbildest, du würdest immer noch mein Geld zum Fenster hinauswerfen. Aber von dieser Gehaltserhöhung gehen fünf Dollar aus deiner Tasche. Vergiß das nicht.« Damit wechselte sie das Thema. »Was gibt es Neues im Fall Devarest?«
    »Ich werde zu Nadine Croys Rechtsanwalt gehen. Er heißt Timkan. Kennst du ihn?«
    »Nie von ihm gehört. Was willst du bei ihm?«
    »Nichts Besonderes. Nur, um ihn kennenzulernen.«
    »Wann?«
    »Morgen vormittag. Mrs. Croy will gleichzeitig einen Herrn hinbestellen, von dem sie annimmt, daß er ihren geschiedenen Mann näher kennt und etwas Bestimmtes über ihn weiß.«
    »Um was handelt es sich denn?«
    »Sie glaubt, daß Dr. Devarest von diesem Mann, er heißt übrigens Harmley, etwas in die Hand bekam, womit er Nadines früheren Mann unter Druck setzen konnte. Was es auch gewesen ist, wahrscheinlich befand es sich in dem Safe und wurde gleichfalls gestohlen.«
    »Zusammen mit den Juwelen?«
    »Vermutlich schon vorher. Den Juwelendiebstahl hat Dr. Devarest ja erst erfunden, um einen Vorwand zu haben, die Polizei in Aktion treten zu

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