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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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interessante Möglichkeit, doch ich glaube - nun, es ist möglich, daß Sie recht haben.«
    »Sie wissen nicht, wie ich das herausbekommen könnte?«
    Er schüttelte verneinend den Kopf.
    »Besteht die Möglichkeit, daß Nollie Starr mir dabei helfen könnte?«
    »Das wäre nicht ausgeschlossen. Vielleicht kommen Sie auf diesem Weg weiter.«
    »Mrs. Devarest ist der Meinung, daß die beiden Besuche, die in Dr. Devarests Notizbuch vermerkt sind, nichts mit dem Schmuck zu tun haben können...«
    Er unterbrach mich mit einem nachdrücklichen Kopfnicken. »Ich bin über diese Patientinnen genau unterrichtet. Nach Dr. Devarests Tod habe ich in beiden Fällen die Behandlung übernommen. Hier liegt nicht die geringste Möglichkeit für Sie, weiterzukommen.«
    »Dann muß er einen Besuch gemacht haben, den er nicht in seinem Notizbuch verzeichnet hat.«
    »Das scheint mir höchst unwahrscheinlich zu sein«, erwiderte Dr. Gelderfield.
    »Nun, ich werde diese Spur verfolgen.«
    Unvermittelt griff Dr. Gelderfield nach meiner Hand. »Ich fürchte, ich war gegen Privatdetektive etwas voreingenommen, Lam. Aber ich sehe jetzt ein, daß Sie Verstand haben und ihn zu gebrauchen verstehen. Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, wenden Sie sich bitte an mich.«
    Dieser Frontwechsel überraschte mich durch seine Plötzlichkeit.

12

    Die Nacht war bereits hereingebrochen, als ich in einer erwartungsvollen Gruppe von Leuten vor der Garage stand. Dr. Gelderfield hatte Mrs. Devarest in ihrem Rollstuhl herunterbringen lassen und sie in warme Decken gehüllt. Bertha Cool, zäh und unermüdlich wie immer, ließ ihre scharfen und wachsamen Blicke unaufhörlich über die Menschenansammlung schweifen, die sich zusammengefunden hatte, um den Verlauf meines Experiments zu beobachten.
    Mrs. Devarest hatte auch Corbin Harmley zur Teilnahme aufgefordert - sofern er sich nicht von selbst eingeladen hatte, was mir wahrscheinlicher schien. Harmley hatte die unschätzbare Gabe, andere Menschen zu veranlassen, genau das zu tun, was er wünschte, und sie trotzdem zu der Überzeugung zu bringen, daß die Anregung dazu von ihnen ausgegangen sei.
    Mrs. Croy hatte darauf bestanden, daß auch Forrest Timkan zugezogen wurde. Warum sie das wünschte, wußte ich nicht, vermutete allerdings, daß sie den Verdacht hegte, ich beabsichtige, den Ablauf des Experiments ein wenig zu unseren Gunsten zu korrigieren. Ich hatte auch die Lebensversicherung benachrichtigt, und sie hatte ihren Sachbearbeiter, einen Mann namens Parker Alfman, beauftragt, den Versuch zu überwachen. Ich konnte den Verdacht nicht loswerden, daß er auch Rechtsanwalt war, obwohl er sich die größte Mühe gab, einen simplen Angestellten der Versicherung zu mimen.
    Vom Wetteramt hatte ich die Mitteilung erhalten, daß mit dem Einsetzen des Santana unmittelbar zu rechnen sei. In der Nähe von Winnemucca lag ein ungewöhnlich starkes Hochdruckgebiet, während der Druck am südlichen Teil der kalifornischen Küste verhältnismäßig gering war. Die Meteorologen sind der Ansicht, daß die Ursache für die Heftigkeit dieser Stürme zum Teil in großen Luftdruckunterschieden engbegrenzter Räume liegt. Im Innern des Landes bildet sich ein großes Hochdruckgebiet, in dem Luft infolge des atmosphärischen Druckes stark erwärmt und ausgetrocknet wird. Diese Luftmassen strömen dann auf genau erforschten Routen nach Westen ab, gewinnen dabei ständig an Geschwindigkeit, büßen aber bei ihrem Weg über die ausgedörrten Wüstengebiete weiter an Feuchtigkeit ein. Um acht Uhr hatte mir das Wetterbüro telefonisch mitgeteilt, daß der Sturm in großer Stärke den Cajonpaß erreicht habe und nun über das Gebiet von Cucamonga hinwegrase. Es sei zu erwarten, daß er mit der gleichen Gewalt über das Küstenland hereinbrechen werde.
    Das bevorstehende Unwetter war schon in der Atmosphäre zu spüren. Die Menschen waren nervös und gereizt. Die Luft war ungewöhnlich ruhig und still, und die Sterne am Himmel strahlten hell und gleichmäßig. Sie schienen so nahe, als könnte man sie mit einem Luftgewehr vom Himmel herunterschießen.
    »Ich fürchte, Ihr Sturm wird uns doch noch im Stich lassen«, sagte Timkan. »Meistens umgeht er die Gegend hier in einem großen Bogen.«
    »Das ist mir bekannt, aber heute sind die meteorologischen Verhältnisse genau die gleichen wie an dem Abend, als Dr. Devarest starb«, antwortete ich.
    Parker Alfman, ein grobknochiger, anmaßender und zynischer Bursche, betrachtete das

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