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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Tellern und Bestecken.
    »Donnerwetter!« rief Bertha.
    »Was ist denn?« fragte Elsie fast erschrocken.
    »Essen Sie allein ein so großes Steak?«
    Hastig erwiderte Elsie. »Nein, nein, nicht auf einmal. Es macht nicht viel Spaß, wenn man für sich allein kochen muß, darum kaufe ich mir gewöhnlich ein großes Steak, esse ein Drittel am ersten Tag warm, das zweite am nächsten Tag kalt und den Rest einen Tag später als Haschee.«
    Bertha grunzte verächtlich. Offenbar schätzte sie kaltes Steak nicht sonderlich.
    »Essen Sie ja nicht zuviel«, warnte Bertha Elsie. »Ich habe mich jahrelang beim Essen nicht vorgesehen und bin viel zu dick geworden. Meine Krankheit hat mir direkt gutgetan. Ich fühle mich viel wohler, seitdem ich abgenommen habe.«
    »Sie sehen jetzt auch bedeutend besser aus, Mrs. Cool. Kommen Sie heute abend aus einem bestimmten Grund zu mir?«
    »Ja, natürlich. Wissen Sie, wo Donald ist?« antwortete Bertha.
    »Als er das Büro verließ, sagte er, er wolle nur den Wagen an einen anderen Platz stellen, weil er ihn vor einem Hydranten geparkt hatte.«
    »Hier bei Ihnen war er nicht?«
    »Aber Mrs. Cool, warum sollte er zu mir kommen?«
    »Er ist verschwunden, und ich muß ihn unbedingt sprechen,, ehe die Polizei ihn findet.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Er hat unsere Agentur in eine sehr fatale Lage gebracht. Inspektor Lisman sprach schon davon, daß er uns die Lizenz entziehen lassen will.«
    »Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte.«
    »Schlimm ist gar kein Ausdruck«, empörte sich Bertha.
    »Es tut mir aufrichtig leid«, versicherte Elsie teilnahmsvoll.
    Ich vernahm das Scharren von Stühlen und das Klappern der Bestecke auf den Tellern. Es war sehr unbequem in dem engen Schrank, und mein Magen knurrte zunehmend vor Hunger. An den Geräuschen im Zimmer konnte ich genau erkennen, was vor sich ging. Das war Elsie, die das Steak durchteilte und eine duftende, saftige Hälfte Bertha auf den Teller legte.
    »Ein paar Spargelspitzen dazu?« fragte Elsie.
    »Ja, bitte«, antwortete Bertha.
    »Wollen Sie auch den Avocadosalat versuchen?«
    »Selbstverständlich. Und reichlich Kartoffelchips, bitte.«
    »Nehmen Sie dieses Stück Toast. Aber seien Sie vorsichtig, es ist sehr heiß.«
    Dann hörte ich leises Lachen und wie zwei Teller aneinanderstießen.
    In diesem Augenblick klopfte es wieder kräftig an der Wohnungstür.
    »Wer ist das?« fragte Bertha.
    »Keine Ahnung«, antwortete Elsie und fügte dann klugerweise hinzu: »Meinen Sie, daß es Donald sein könnte?«
    »Das wäre möglich.«
    »Wer ist da?« rief Elsie laut.
    »Öffnen Sie sofort!« forderte eine barsche Stimme.
    Ich erkannte die Stimme gleich. Es war Inspektor Lisman. Elsie Brand öffnete die Wohnungstür.
    »Ich fress’ einen Besen!« rief Bertha überrascht.
    Mit einem herausfordernden Lachen erklärte Lisman: »Mich haben Sie wohl nicht erwartet? Es war gar nicht so einfach, Sie hier aufzustöbern, Mrs. Cool. Aber ich war fest überzeugt, daß Sie sich mit Lam treffen würden. Wo steckt er?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«
    Lisman antwortete nur mit einem unhöflichen, höhnischen Lachen.
    »Mrs. Cool ist zu mir gekommen, um mich zu fragen, ob ich wüßte, wo er ist«, sagte Elsie.
    »Und blieb dann zum Essen bei Ihnen?«
    »Ja, ich habe sie dazu eingeladen.«
    »Wie oft war Mrs. Cool denn in den letzten beiden Jahren in Ihrer Wohnung?« fragte Lisman.
    »So genau weiß ich das nicht mehr.«
    »War sie überhaupt schon einmal hier?«
    »Nun...« Elsie zögerte.
    »Können Sie sich daran erinnern, daß Mrs. Cool schon einmal zu Ihnen in die Wohnung kam, Miss Brand? Aber lügen Sie mich nicht an.«
    »Was hat das schon zu bedeuten?« mischte Bertha sich ein. »Jetzt bin ich hier, das genügt doch wohl.«
    »Sehr richtig, jetzt sind Sie hier. Und wo hat sich Lam versteckt, als ich klopfte?«
    Bertha lachte laut heraus. »Sie bilden sich ein, er hörte Ihr Klopfen und ist blitzartig verschwunden.«
    Lisman lenkte ein. »Nun, ich will Sie nicht länger von Ihrem Essen abhalten, meine Damen«, sagte er erheblich freundlicher. »Ich habe auch noch nicht gegessen. Schließen wir also einen Waffenstillstand, bis das Festmahl vorüber ist.«
    »Was meinen Sie damit?« forschte Elsie.
    »Ich meine einen kompletten Waffenstillstand, bis wir auch den Nachtisch gegessen haben. Es gibt doch wohl Nachtisch?«
    »Schokoladentorte«, bestätigte Elsie. »Aber ich muß schon sagen, Sie haben Nerven.«
    »Steaks braten

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