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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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kommen.«
    Der ganze Wagen bebte, als Bertha die Tür aufschloß und schwerfällig und aufgebracht hineinkletterte.
    Von Lisman war kein Ton mehr zu hören, während sie den Motor anließ.
    Ich wartete, bis ich an ihrer Fahrweise erkannte, daß sie das Gebiet des dichten Verkehrs mit den zahlreichen Kreuzungen, an denen sie anhalten mußte, hinter sich hatte. Dann suchte ich mit den Händen den Boden des Kofferraumes ab und bekam auch endlich einen Schraubenschlüssel zu fassen, mit dem ich anfing, rhythmisch gegen die Karosserie zu klopfen.
    Ich spürte, wie Bertha an den Straßenrand fuhr, und klopfte kräftig und in regelmäßigen Abständen weiter, bis sie hielt.
    Ich hörte sie mißmutig zu sich selber sagen: »Ich hätte schwören können, daß ich einen Platten habe.«
    »Hast du auch«, sagte ich laut.
    Ohne zu überlegen, wo ich wohl sein könnte, fuhr sie mich in ihrer üblichen Weise an: »Lüg nicht so dumm, ich habe doch Augen im Kopf.« Erst dann fiel ihr auf, daß ich ja nicht mit ihr gefahren war. Sie stieß einen Laut der Überraschung aus. »Wo, zum Teufel, steckst du denn?«
    Ich antwortete nicht, um keinen Fußgänger auf uns aufmerksam zu machen, der vielleicht gerade an dem Wagen vorbeiging, und überließ es Berthas Scharfsinn, meinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Es dauerte nur Sekunden, bis sie begriffen hatte, wo ich steckte. Sie stieg wieder ein und fuhr weiter. Offensichtlich bog sie von der Hauptstraße ab, fuhr nochmals um zwei Ecken und hielt dann wieder an. Sie stieg aus, kam nach hinten und öffnete den Kofferraum.
    »Nerven hast du ja, das muß man dir lassen«, begrüßte sie mich.
    Erst als ich mich vergewissert hatte, daß Bertha den Wagen in einer abgelegenen Straße gestoppt hatte, in der praktisch kein Verkehr herrschte, erhob ich mich. In unmittelbarer Nähe parkten nur ein paar Wagen einsam am Straßenrand. Es war kein Mensch zu sehen.
    »Wenn du so weitermachst, wirst du noch mal in einem hübschen kleinen Zimmer mit schwedischen Gardinen landen. Da kannst du dann einmal in Ruhe über dein Tun nachdenken. Seit du bei mir arbeitest, stehst du ständig mit einem Fuß im Gefängnis und zerrst mich in gefährlicher Weise hinter dir her. Du bewegst dich auf zu dünnem Eis«, zeterte Bertha.
    Als sie sah, daß ich nur grinste, wurde sie wütend.
    »Beruhige dich doch und denke an deinen Blutdruck, Bertha. Übrigens steckst du selbst schon viel zu tief mit drin, um noch herauszukönnen«, antwortete ich. »Steig ein, wir müssen weiter.«
    »Wo willst du denn hin?«
    »Zu Corbin Harmley. Wenn wir Glück haben, treffen wir ihn zu Hause an. Wenn nicht, müssen wir versuchen, ihn irgendwo aufzustöbern.«
    »Deine Gesellschaft ist mir zu gefährlich. Ich will nichts damit zu tun haben, Donald. Nimm du den Wagen, ich suche mir ein Taxi. Ich will morgen fischen gehen und habe keine Lust, ins Gefängnis zu wandern.«
    »Wenn ich allein zu ihm gehe, stehen nachher seine Behauptungen gegen meine. Wenn du dabei bist, stehen seine Worte den Aussagen von zwei Personen gegenüber. Außerdem kannst du dich jetzt nicht mehr aus der Geschichte heraushalten, dazu hast du dich zu weit vorgewagt.«

17

    Das Albatros House, in dem Harmley wohnte, wirkte recht vornehm, nicht zuletzt durch seinen Portier, der wie ein Operettengeneral angezogen war. Den Pagen, die in der Halle herumstanden, hatte man den Namenszug >Albatros< auf die Kragen ihrer Uniform gestickt. Eine hochmütig wirkende Dame an einem Empfangstisch gab zu verstehen, daß von Besuchern erwartet wurde, daß sie sich bei ihr anmeldeten.
    »Ist Mr. Harmley zu Hause?« fragte ich.
    »Ich werde nachfragen. Wie ist der Name?« fragte sie.
    »Mrs. Cool und Donald Lam.«
    Sie nahm den Telefonhörer ab. Harmley war zu Hause. »Guten Abend, Mr. Harmley. Mrs. Cool und Donald Lam sind hier in der Halle.«
    An ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich, daß Harmley zunächst zögerte. Dann sagte sie: »Jawohl, Mr. Harmley.«
    Sie legte den Hörer auf. »Sie möchten hinaufkommen. Mr. Harmley bewohnt Apartment Nummer 621. Er läßt Ihnen mitteilen, daß er gleich zu einer Verabredung muß und Sie deswegen nur ganz kurz sprechen kann.«
    »Ausgezeichnet«, antwortete ich. Wir gingen zu den beiden Fahrstühlen. »Du fährst mit dem einen in den sechsten Stock, ich komme mit dem anderen nach, Bertha.«
    »Was soll das?«
    »Beeile dich, ich erkläre es dir später.«
    Bertha warf mir einen unwirschen Blick zu und stieg in den Lift. Der farbige Liftboy

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