Alles paletti
Mann schon erfasst. Hohe Loyalität und Motivation. Sexuelle Orientierung homosexuell. Nicht dass Psych damit ein Problem hätte. Beziehungsweise vielleicht ein ganz kleines. Sagen wir mal, an den Orten, von denen er kommt, wie der Gulag, sogar das Moskau der Siebziger, wäre ein solches Verhalten … na ja, egal. Er beginnt, in der Herald Tribune einen Artikel über die Aussage Monicas und Christy Zerchers zu lesen, die Stewardess, die behauptet, dass Clinton etwas mit ihr gehabt habe.
»Was werden wir denn in Vegas machen? Das heißt, außer die Prinzessin des Nahen Ostens suchen?«, fragt Nathaniel Richman und streichelt unbewusst seinen gepflegten Bart.
»Soll ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung«, antwortet Psych. »Wir kommen an, und dann sehen wir mal. Wir suchen die Prinzessin, wir werden nach den Spielautomaten fahnden. Der Nordkönig und seine Prinzen sind anscheinend im Excalibur abgestiegen, also werden wir sie auch unter die Lupe nehmen. Schauen wir, ob Monty etwas hat. Wir werden was zu tun finden.«
Er verrührt den Tomatensaft mit dem Eis, kippt seine Sitzlehne nach hinten und kehrt wieder zur Herald Tribune und dem Artikel zurück. »Keine Sorge, Richman, wir werden garantiert was zu tun finden«, wiederholt er, ohne die Augen von der Zeitung zu heben.
»SICK OF CELINE WEEKEND«
Stundenlang Wüste, öde Straßen, schnurgerade, endlos lang. Nur Braun und Tankstellen - das ist alles, was es kilometerweit gibt.
Als sie sich Las Vegas nähern, kommt Radio Vegas auf Empfang. Auf diesem Sender hat man sich offenbar entschlossen, am Wochenende keine Celine Dion zu spielen. Sie nennen das ein »Sick of Celine Weekend«. Sie sagen, dass sie genug davon haben, sie zu hören, nach achtzehn Dezillionen Mal Abspielen. So lautet die Zahl, die sie festsetzen.
Jonsy sagt: »Schade, ich hab tatsächlich angefangen, das Lied zu mögen.«
»Man könnte fast meinen«, kommentiert Izzi, »dass wir die anderen Lieder nicht schon achtzehn Dezillionen Mal gehört haben. Ich hab auch angefangen, Celine zu mögen. Du hast keine Wahl in Amerika. Du beugst dich dem Monster des Mainstreams.«
Nett an diesem Kanal ist auch, dass sie Howard Stern bringen. Es ist schon einige Tage her, seit Jonsy und Izzi ihn gehört haben. Howard ist gut in Form heute Morgen. Er redet über die Mädchen von Clinton, über die Stewardess, die behauptet,
dass er auf einem Flug etwas mit ihr angefangen habe, während Hillary schlief. Er imitiert Clinton: »Komm, Süße, setz dich auf mein Knie, schau, was ich für dich habe, einen Endloslutscher …« Im Studio bei Howard wird gelacht, im Lastwagen von Sababa ebenfalls. Anschließend - Wettbewerb des kleinsten Pimmels. Hunderte haben angerufen, fünfzehn sind für das Finale ins Studio gekommen. Howard hat ein Mannequin mitgebracht, die ihm bei der Beurteilung zur Hand geht. Danach rufen Leute an, um zu erzählen, wie sich Viagra bei ihnen auswirkt.
Dieser Morgen ist wie von der Wirklichkeit losgelöst. Sie haben gute Laune. Dann allerdings fragt Izzi: »Was machen wir eigentlich in Vegas?«
Jonsy denkt einen Moment nach und antwortet: »Ich hab keine Ahnung.«
Schlomi sagt: »Ich weiß, was ich als Erstes mache. Ich suche mir einen Ort, wo ich morgen den Seder feiern kann.«
»Du fliegst nicht nach New York?«
»Ich bin doch kein fucking idiot. Ich habe meine Lektion gelernt. Euch beiden darf man auf keinen Fall den Rücken zudrehen. Ihr seid Ratten, ihr würdet mir sofort mit dem Geld abhauen«, entgegnet Schlomi.
»Aber wie willst du einen Seder finden? Willst du am Stadteingang fragen, wo es Juden mit einem leeren Stuhl für morgen Abend gibt?«, gibt Izzi zu bedenken.
»Ich werde bei meinem Rabbiner in Queens anrufen, sie haben die Nummern von allen jüdischen Gemeinden in Amerika. Sie werden mich zu jemandem schicken. Das dürfte kein Problem sein, auf die Art habe ich schon den Schabbat an allen möglichen Orten in Amerika verbracht. Kommt doch mit, so ein bisschen Tradition würde euch nichts schaden.«
Sie fahren in das Tal von Vegas ein. Von weitem sehen sie die großen Hotels aufragen, die Pyramide, den Eiffelturm, die Wolkenkratzerskyline von New York.
Michel Argamani steht unter Druck, denn Joachim Basendwarf, sein texanischer Kunde, droht, nach New York zu kommen und ihm die Augen einzeln auszustechen, wenn er nicht sofort seine Ware erhält. Michel sitzt auf Kohlen, denn Chaim hat ihm das eingebrockt, und es interessiert ihn nicht die Bohne, ob auch Chaim
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