Alles paletti
sieht. Diesen irrsinnigen Schnee. Vielleicht wird er ein kleines Geschäft aufmachen. Einen Plattenladen. Vielleicht wird er selbst etwas studieren? Allerdings hat er keine Ahnung, was. Er hat ja an Psychologie gedacht, aber vielleicht ist das nichts für ihn. Mit Leuten über ihre Probleme reden? Nicht unbedingt.
EL NIÑO
Geologische Zeugnisse von der Existenz des El Niño an den Küsten Perus gibt es bereits von vor 13 000 Jahren. Man weiß, dass die Inkas das Phänomen kannten. Schriftliche Zeugnisse über seine Auswirkung reichen bis 1525 zurück. In der Dürre
des El Niño von 1789-1793 starben in einem Landstrich von Indien 600 000 Menschen. Doch erst in den Siebzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts begann die Welt, darauf aufmerksam zu werden, und erst nach dem El Niño von 1982/1983 investierten die Regierungen allmählich in Forschungsstationen zur Beobachtung der klimatischen Bedingungen, die zu seiner Entstehung führen - Satelliten, die über dem Pol kreisen und Daten an das Umweltlabor in Seattle übermitteln. Der El Niño von 1998 kostete dennoch Tausenden Menschen das Leben und verursachte Schäden in Milliardenhöhe auf der ganzen Welt. Überschwemmungen in Südamerika und Osteuropa, eine grausame Dürre in Australien, tobende Brände in Indonesien, anhaltender Nebel auf den Malediven, vierundvierzig Grad in der Mongolei. Und was die Vereinigten Staaten angeht: Tornados und Schneestürme, Erdrutsche, Blitzeinschläge von Kalifornien bis Florida über Mississippi bis nach Indiana, wo nun ein blauer Lastwagen im Schnee dahinschlittert, auf dem Sababa Moving and Storag’e mit einem Apostroph hinterm g steht, was ihm einen französischen Touch verleiht.
In einer normalen Klimasituation erwärmt die Sonne die oberste Schicht des Meeres in der Gegend Australiens und Indonesiens. Eine ungeheure Menge heißer, feuchter Luft steigt auf und erzeugt ein Niederdrucksystem über dem Ozean. Nachdem sich diese Luftmasse wieder abgekühlt hat, wird sie zu Regen, der in diesen Gebieten als Monsun niedergeht. Die hohe Luftschicht wird trocken, driftet nach Osten, getragen von kalten Winden. Wenn diese Luft den Westen Amerikas erreicht, ist sie kalt und schwer, so dass sie zu sinken beginnt. Die Luftströme vollführen eine riesige Schleife, die sogenannte Walker-Zirkulation, und treiben zurück in Richtung Australien
und Indonesien. Die zirkulierenden Winde schieben die obere Schicht des Ozeans mit sich, und infolgedessen ist das Wasser im Gebiet Indonesiens wärmer und um etwa einen halben Meter höher als an der Küste Mexikos.
Während des El Niño, einmal alle drei bis sieben Jahre, bleiben diese zirkulierenden Winde aus, wobei niemand genau weiß, warum.
Ohne diese Winde bewegt sich die Oberflächenschicht des Stillen Ozeans nicht westwärts, sondern stagniert, erwärmt sich und schwillt an. Die Erwärmung des Ozeans geschieht um Weihnachten herum, weswegen die peruanischen Fischer das Phänomen El Niño, nach dem Namen des Jesuskindes, getauft haben. An einem bestimmten Punkt, den die Wissenschaftler als »tiefe Hitzeströmung« bezeichnen, verursacht das warme, hohe Wasser einen Durchbruch heißer Luft in die obere Atmosphäre. Wenn das passiert, kondensiert dort das Wasser und ergießt sich in Sturmregenfällen auf Amerikas westliche Küsten.
Dann wandern die Anchovisschwärme in den Gewässern Ecuadors und Perus auf der Suche nach kühlerem und nahrhafterem Wasser südwärts bis nach Chile, und die exotischen Meerestiere Nordamerikas bewegen sich nach Norden - Lanzettfische werden an den Küsten des Staates Washington gesichtet, unbekannte Thunfischarten tauchen vor den Stränden Kaliforniens und Alaskas auf.
Da die Niederschläge im westlichen Teil des Stillen Ozeans stagnieren, leiden Indonesien, Australien und Indien sowie der Ferne Osten und Afrika an schwerer Dürre.
In den Norden der Vereinigten Staaten fließt weniger kalte Luft, die Häufigkeit der Hurrikane und Tornados in den Südstaaten nimmt ab.
Zyklone toben im Atlantischen Ozean, Monsune in Indien, heftige, anhaltende Regenfälle in Kenia und Somalia, die den Ausbruch von Seuchen verursachen, in Südamerika breitet sich die Malaria aus.
Das heißt, Schneestürme, Tornado und Hitzewelle - alles im Lauf eines einzigen Langstreckentrips der Firma Sababa Moving and Storag’e in der Osthälfte der Vereinigten Staaten.
PRÄSENTATION ODER DEMONSTRATION?
Popeye und Mordechai bogen sich vor Lachen, als Pozailov mit seiner neuen
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