Alles paletti
uns. Schließlich sagte Vladimir: »Das war’s dann also? Alles fertig?«
»Das war’s, von unserer Seite aus«, erwiderte Mordechai. »Klar, Sie müssen sich um die ganze Geschichte mit dem Kasino kümmern - in welches Kasino die Automaten kommen, wie man sie hineinbringt, wer sie anschließt. Ich bin sicher, dass es sehr strenge Kontrollen in dem Bereich gibt. Und natürlich, wer genau am zehnten April um Mitternacht an dem Automaten spielen wird und das alles. Doch ich verlasse mich da ganz auf Sie, Vladimir.«
Vladimir hob die Hand. »Damit liegen Sie richtig. Ist alles in Arbeit. Nur damit ihr es wisst - eine besondere Mannschaft israelischer Kommandokämpfer wird die Automaten an eine Stelle in Utah transportieren, von wo aus sie auf einen normalen Lieferlastwagen von Game Mashinery verladen werden. Sie werden in zwei getrennte Kasinos in Las Vegas geliefert, in denen wir Kontaktleute haben, und an das Mega-Bucks-Netz angeschlossen. Was das angeht, wer spielt, wie und warum - keine Sorge. Das ist der leichtere Part. Ihr könnt sicher sein, es wird niemand sein, der wie ich oder wie ihr aussieht!« Vladimir brach in Gelächter aus. Pozailov fiel ein. Mordechai lächelte höflich. »Sehr schön«, sagte er. »Dann ist alles erledigt, und wir rechnen nach dem Gewinn ab, falls es klappt.«
Vladimir drückte ihm, anschließend Popeye und Pozailov die Hand. »Natürlich klappt es«, stellte er ruhig fest, »es klappt garantiert.«
JALLA, MCDONALD’S!
Arik Berman von Big Arik’s Moving and Storage, eine der drei führenden Speditionsfirmen in Chicago, ist - um es mal so zu sagen - ein Mann mit Übergröße. Er hat helles Haar, hinten ein bisschen länger, ein leicht antiquierter Stil. Wie es bei ausladenden Menschen meist der Fall ist, besitzt er ein dröhnendes Organ. Als Jonsy und Izzi in der Früh in sein Büro hineinschneien, um hallo zu sagen, drückt er ihnen die Hand und klopft ihnen auf die Schulter, als seien sie die verlorenen Söhne. Jonsy und auch Schlomi kommen hier regelmäßig vorbei, und sogar Izzi hat es schon geschafft, ihn kennenzulernen. Er brüllt Iti an: »Itusch, wo ist der kleine Dodo? Jalla, treib diesen Scheißer auf und ab mit euch!« Dann wendet er sich an die beiden anderen: »Wie geht’s eurem Boss, dem Irren?«
Sie antworten: »Wie üblich.«
Arik fährt fort: »Was ich nicht kapiere, ist, warum ihr in New York sitzen bleibt, in dieser verschimmelten Wohnung mit diesem Arsch. Kommt her, als Vormänner, ihr kriegt gutes Geld, wohnt in einer Stadt mit Lebensqualität, und der Boss verscheißert euch nicht ständig.«
Es ist noch nie passiert, dass man durch Chicago kam und Arik nicht versucht hätte, einen zu überreden, bei ihm zu arbeiten.
Dann sagt er: »Habt ihr’s gestern im Fernsehen gesehen? Ein Scheißprogramm. Sie haben nicht mal ein Viertel von dem gezeigt, was hier gemacht wird. Hahaha … und sagt eurem Boss, dem Irren, dass er mir noch vierzehnhundert Dollar schuldet.«
»Meinst du, er benimmt sich nur bei dir wie ein Bastard?«, entgegnet Jonsy.
»Nu, dann lasst uns was machen. Mein voller Ernst.«
Es ist noch nie passiert, dass man in Chicago vorbeigekommen ist und Arik nicht versucht hätte, einen zu überreden, etwas gegen Chaim zu unternehmen.
Der Schnee türmt sich noch, doch wenigstens hat es zu schneien aufgehört. Als sie von Chicago nach Norden fahren, sehen sie rechts den Michigansee, zur Linken weiße Felder und vor sich einen hellgrauen, verhaltenen Himmel. Ein Schild am Straßenrand kündigt die nächste Ausfahrt und die Lokalitäten an. Auch die gelben Bögen sind dabei.
»Jalla, zu McDonald’s?«
Unterwegs, auf den Straßen, kannst du dich diesem Monster nicht entziehen. Es gibt zu viele Restaurants, als dass du dir leisten könntest, nicht hineinzugehen. Sie sitzen an allen Ausfahrten der Highways, jede Meile eines, wirklich an jeder. Roy Roger’s, Wendy’s oder Popeye’s, doch die zwei größten sind generell McDonald’s und Burger King.
Izzi behauptet, der Big Mac sei viel besser als der Whopper von Burger King. Jonsy ergreift Partei für Burger King, bloß um ihn zu ärgern: »Was ist denn mit dir los, Big Mac ist Vollkacke mit Soße, der Whopper überholt den um Längen.« Er fährt fort: »Die Pommes von Burger King sind viel knuspriger.« Und dann noch: »Die Tomate ist viel frischer.« Begleitet von energischem Handwedeln. Izzi hat eine Weile gebraucht, bis es ihm dämmerte, dass er es nicht ernst meint, doch auch als er
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